Zur Zeit sieht man mich mehr in meiner neuen WG als in der Klinik. Das ist wohl auch verständlich, immerhin möchte ich bei allen Entscheidungen, die am Anfang über das WG-Leben getroffen werden, und bei allen Fragen, die die gemeinsam genutzten Räume betreffen, dabei sein.
Aber auch mein Zimmer möchte ich mir so schön wie möglich machen. Solange ich noch nicht richtig darin wohne, also in diesem Zimmer auch schlafen muss, ist das wesentlich stressfreier möglich. Auf jeden Fall möchte ich keine weißen Wände haben. Es hat sich auch schon jemand gefunden, der sie streichen möchte und der das vor allem auch sehr gut kann. Mit Sofie war ich heute Vorhänge aussuchen.
Ein Freund von Frank möchte mir ein Bett bauen. Das ist so ein ganz cooler Typ mit Rasterlocken, der Tischler gelernt hat und meinte, wenn ich das Holz bezahle, baut er mir was ganz tolles nach meinen Wünschen. Supi supi supi!
Bei meinen Eltern steht noch ein Schlaf-Sofa, das ich aber mit meiner
Behinderung nun wirklich nicht mehr benutzen möchte. Die Liegefläche im
ausgeklappten Zustand ist knapp über dem Fußboden, die Matratze hat keine Standardmaße und ich müsste jeden Morgen alles wieder zusammenschieben. Nein, danke. Aber meinen Kleiderschrank und meinen Schreibtisch hätte ich gerne. Mal sehen, was meine Eltern dazu sagen…
Auf jeden Fall freue ich mich schon richtig auf meine neue Zeit nach der Klinik. Besonders auf die Unabhängigkeit und die neue Verantwortung,
die mir mein verändertes Leben abverlangt. Die WG gefällt mir bisher jedenfalls schon sehr gut.