Cathleen zieht bei uns ein

Die Zitterpartie ist beendet.

Hauptsächlich lag die Verzögerung an der Mutter, die sich mit der Sache einfach nicht beschäftigen wollte. Sie war überzeugt, dass es ihrer Tochter in dem Internat gut gehen würde. Dass sie anfangs mal gesagt hat, dass sie auch einer WG-Lösung zustimmt, wenn sicher ist, dass es ihr in der WG gut geht und sie die Schule vernünftig weitermacht, davon wollte sie am Ende nichts mehr wissen. Sogar das Jugendamt und das Sozialamt hatten zugestimmt, nur dann wollte die Mutter plötzlich nichts mehr dazu sagen und den Antrag gar nicht erst mehr unterschreiben. Hätte sie wenigstens Argumente gehabt und begründen
können, warum sie das nicht wollte, hätte man sich damit befassen und es vielleicht auch akzeptieren können. Aber sie hat einfach nur „Nein“ gesagt und wollte über die Gründe nicht sprechen. Dass sie sich dann doch noch damit beschäftigt hat, lag an einem Brief von Cathleen, den ich nicht kenne, aber von dem sie mir erzählt hat. Darin hat sie geschrieben, dass sie die Gründe für ihr „Nein“ gerne verstehen möchte, weil sie sonst den Eindruck hat, dass die Mutter willkürlich und nach Lust und Laune über ihre Zukunft bestimmt. Das möchte sie von ihrer Mutter nicht glauben, das würde sie enttäuschen.

Daraufhin, so sagte Cathleen, habe die Mutter nicht argumentiert oder
begründet, sondern ihr einfach den unterschriebenen Antrag wortlos in die Hand gedrückt. „Mach damit, was du willst“, soll sie gesagt haben. Ich kann nicht glauben, dass der Mutter ihre Tochter so egal ist. Ich verstehe nicht, was da abgeht. Mit der Aktion hat die Mutter ja nun erst
recht bewiesen, dass sie „einfach so“ entscheidet. Aber Cathleen ist meine Freundin und nicht die Mutter, und für Cathleen freue ich mich riesig. Ich wünsche mir, dass wir gut miteinander klar kommen werden.

Schlagwörter:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert