Drei Plätze mehr und eine gelbe Karte

Nachdem ich gestern bei der Unfallkasse angerufen habe (das sind diejenigen, die für den Unfall auf dem Schulweg aufkommen müssen und unter anderem meinen Führerschein und mein Auto einschließlich Umbau bezuschusst haben), um denen zu erklären, dass ich leider nicht, wie mal geplant, mit dem Auto zur Schule fahren kann, da dort nicht genügend Behindertenparkplätze sind, hat die Beraterin aus der Reha-Abteilung kurzerhand für heute einen Ortstermin bei der Schule festgelegt. Es sollte ein so genannter „technischer Berater“ von der Unfallkasse kommen und sich das vor Ort ansehen. Vor allem auch, weil das Problem, dass ständig ein Lehrer einen der drei Behindertenparkplätze für sich beansprucht, von der Schule nicht gelöst werden konnte.

Der technische Berater kam pünktlich, die Parkplätze waren wieder komplett belegt. Im Schlepptau hatte er noch jemanden vom Bauamt und von der Schulbehörde. Der Hausmeister und die stellvertretende Direktorin kam auch dazu. So ein Aufriss! Aber: Die stellvertretende Direktorin konnte sich nun nicht aus der Affäre ziehen und behauptete erst, der rote Sportwagen würde jemandem gehören, der nebenan einkauft. Als sie sich dann nicht mehr rausreden konnte, meinte sie, der Lehrer hätte es heute morgen eilig gehabt und sie spricht mit ihm, dass das nie wieder vorkommt. Erst als dann sogar schon der Hausmeister bestätigte, dass der Herr immer dort steht, platzte einigen der Kragen.

Ende vom Lied: Es gibt wohl einen gehörigen Einlauf, was die Falschparkerei angeht. Sozusagen eine gelbe Karte für das unsportliche Foul. Aber gleichzeitig hat der Typ vom Bauamt zugesagt, dass innerhalb der nächsten zwei Wochen weitere Parkplätze geschaffen werden sollen, und zwar drei Stück (dann hätten wir sechs). Gleichzeitig soll eine Dornenhecke verschwinden, zerbrochene Pflastersteine ausgebessert werden und vor allem Schilder aufgestellt werden, damit eindeutig ist, wer da zu parken hat – und wer nicht.

Ich bin mal gespannt, ob das was wird. Aber ich finde es sehr nett, dass man wenigstens dort mich ernst nimmt. Immerhin wäre bei einem vierten Schüler im Rollstuhl (oder einem Lehrer) das ganze Theater wieder von vorne losgegangen, so dass die drei zusätzlichen Plätze nicht verkehrt sind. Ob es jedoch etwas bringt, dass man vor jeden Parkplatz ein Schild stellt? Es gibt wirklich Leute, die verstehen den Sinn der ganzen Sache nicht, wie hier auf einem aktuellen Bild von heute zu sehen.

Direkt am Bahnhof Altona gibt es zwei Behindertenparkplätze. Der linke wird von einem Lieferwagen blockiert, auf dem rechten steht ganz rechts jemand, der Platz zum Aussteigen benötigt – und weil da ja noch Platz ist, hat sich ein Opel Corsa einfach frech auf geringstem Abstand daneben gestellt. Davon abgesehen, dass dieser Parkplatz ringsherum von Kopfsteinpflaster oder Bordsteinkanten eingefasst ist, hat der zurückkehrende Fahrer des grauen Mazda noch ein ganz anderes Problem: Er kommt nicht mehr in sein Auto.

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