Es nimmt kein Ende

Es ist doch nicht zu glauben, oder? Jetzt habe ich mir noch einen fetten Magen-Darm-Virus eingefangen. Inzwischen ist das Gröbste überstanden, ich schlafe noch viel, aber ich fühle mich wieder relativ gut.

Am letzten Sonntagabend ging es los. Wie aus heiterem Himmel wurde mir plötzlich übel. Lena hatte sich und mir aus der Kantine ein Croque geholt (immer nur dieses Tütenbrot geht einem irgendwann ziemlich auf den Geist) und das hatte ich erst im Verdacht. Vielleicht war irgendeine der Zutaten verdorben. Igitt, habe ich mich elendig gefühlt. Irgendwann klingelte ich dann mal nach einer Schwester, die meinte, ich würde nicht gut aussehen und sie holt einen Arzt.

Der Arzt kam, ich erzählte ihm von meinem Verdacht, nämlich dass das Croque vielleicht schlecht gewesen sein könnte, er meinte aber, es würde sich um einen Virus handeln, der im Moment umgehe. Ob ich spucken müsste, wollte er wissen. Ich zuckte nur mit den Schultern, ich konnte nicht einschätzen, was die nächste Stunde so bringen würde.

Das größte Problem war wohl, dass ich nach wie vor nicht aufstehen darf. Und nun kotz mal im Liegen… in einem Bett, in dem man wie auf einer Kinder-Hüpfburg schwebt und in dem die Matratze ringsherum mit einem Metallgitter eingefasst ist. Meine Zimmernachbarin wurde in ein anderes Zimmer verlegt, die Tür zum Flur blieb offen und ich bekam einen Eimer ans Bett gestellt. Wenn ich spucken müsste, sollte ich klingeln. Dann käme sofort jemand.

Um 3 Uhr nachts war es dann zum ersten Mal so weit. Eine Schwester hielt den Eimer, die andere meinen Kopf und dann ab über die Bettkante. Ich möchte den Job nicht machen müssen, ich glaube, ich würde mitkotzen.
Tat aber keine von beiden. Um diese ekligen Dinge nicht unnötig auszuschmücken, fasse ich zusammen, dass nach dem 6. Mal kotzen und inzwischen gefühlten 8 bis 12 neuen Bettlaken (denn schließlich heißt es
ja nicht nur Magen-, sondern auch Darm-Grippe, und wer glaubt, dass man mit einer Querschnittlähmung da unten irgendwas unter Kontrolle hat, irrt bekanntlich) um 7 Uhr ein Arzt reinkam und meinte: „Mäuschen, was ist denn hier los?!“ Peinlich war mir in dem Moment gar nichts mehr, ich war so fertig mit der Welt, dass mir alles egal war.

„Ich lege Ihnen jetzt eine Infusion, weil sie mehr Flüssigkeit verlieren als uns lieb ist. Und dann bekommen Sie von mir etwas, damit das Gekotze aufhört. Davon werden Sie schön schlafen und wenn Sie heute mittag aufwachen, ist alles vorbei.“ Na hoffentlich. Mir war alles egal. Als ich mittags wieder aufwachte, war mir nicht mehr übel, ich hatte keinen Durchfall mehr, dafür war ich wieder komplett verkabelt und ich hatte laut Monitor eine Pulsfrequenz von 135 und eine Körpertemperatur von 39.3°C.

Das Fieber ging am Dienstag wieder runter, ich habe nur geschlafen und geschwitzt wie ein Schwein. Seit gestern sind die Kabel wieder ab und ich kann wieder tun und lassen, was ich will. Aber ich bin körperlich noch sehr matschig drauf. Vor allem habe ich von dem ganzen Gekotze extremen Muskelkater im Schulterbereich! Das ist schon nicht mehr witzig. Sobald ich Niesen oder Husten muss, zwiebelt das durch den ganzen Schultergürtel, durch die Arme, bis in die Finger. Sowas hatte ich auch noch nie. Oh Mann, ich will endlich nach Hause!!!

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