Umzug perfekt

Neben meiner Studienzulassung ist noch eine andere Sache amtlich: Ich ziehe zum 1. August um! Oder besser: Wir ziehen zum 1. August um. In
ein rolligerechtes Wohnprojekt am Hamburger Stadtrand, wie bereits hier beschrieben.

Derzeit wird noch fleißig gebaut, ich hoffe, die werden rechtzeitig fertig. Einen Monat haben wir Übergangsfrist, also im äußersten Notfall könnten wir auch noch bis zum 01.09. warten. Dann müssen wir aus unserer
jetzigen Wohnung ausziehen.

Bei dem Gebäude handelt es sich um eine alte Lebensmittelfabrik, die um 1900 gebaut wurde. Zwischenzeitlich war ein Fachgeschäft und ein Fotoatelier sowie ein Büro drin, irgendwann früher wohl auch mal eine Muckibude – seit 2011 ist es offiziell Wohnraum. Frank hat mit mehreren Leuten aus der Szene gemeinsam zwei Organisationen gegründet, eine wickelt das Wohnprojekt zum Selbstkostenpreis ab, die andere vermittelt denjenigen, die das brauchen, die nötigen Hilfen, Assistenz und Pflege, beantragt Fördermittel, hilft und vertritt diejenigen vor Ämtern etc.

Die erste Organisation dient im wesentlichen dem Zweck, dass Frank nicht privat als Vermieter auftreten muss und möglicherweise mit seinem Privatvermögen für Mietausfälle oder ähnliches haften muss, die zweite dient dazu, das alles so zu strukturieren, dass eine gewisse Seriösität dahinter steht, die das Finanzamt und vor allem öffentliche Mittelgeber (Pflegekassen, Sozialbehörden) benötigen, wenn sie Menschen unterstützen, die von Pflege oder Assistenz abhängig sind. Einige Hilfen
bekommt wohl eine Privatperson nicht, eine Organisation schon. Ich blicke da nicht ganz durch, habe mich aber auch nicht intensiv damit beschäftigt. Frank wird wissen, was er tut, und das Konzept wurde bereits von allen maßgeblichen Stellen abgesegnet.

Insgesamt entstehen über 2 Etagen verteilt 16 vermietete Zimmer, pro Etage eine Küche, ein Gruppenraum, eine Waschküche, ein Abstellraum, vier Bäder, zwei kleine Gästezimmer – und das geilste wird vermutlich eine Dachterrasse, die wir anteilig mitbenutzen dürfen. Alle 16 Zimmer sind bereits belegt, fünf bereits durch die Bewohner der „alten“ (jetzigen) WG, einschließlich Cathleen. Markus zieht ebenfalls ein. Ich hoffe, das geht gut – aber immerhin haben wir zwei getrennte Zimmer ;). Insgesamt sind 12 Frauen und 4 Männer drin. Acht Leute sind Rollifahrer,
fünf weitere können, teilweise mit Festhalten, gehen oder zumindest stehen, drei sind nicht behindert. Drei Leute haben einen Unfallquerschnitt, sechs eine angeborene Querschnittlähmung, drei einen frühkindlichen Hirnschaden und eine Person eine andere (degenerative) Nervenerkrankung.

Ich bin sehr aufgeregt und gespannt, auch auf die neuen Leute. Besichtigt habe ich das Gebäude schon, Fotos gibt es aber noch keine.

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