Ganz so extrem wie bei Marion aus Marias Einrichtung war es bei uns nicht. Dennoch hat Frank zwei Tage vor Weihnachten kurzen Prozess gemacht und eine Mitarbeiterin, die eine Etage tiefer insbesondere für die Pflege der Zwillinge zuständig ist, gefeuert, nachdem diese sich geweigert hatte, die beiden nach einer Weihnachtsfeier auszuziehen und ins Bett zu bringen. Sie seien für spätestens 22.00 Uhr für einen telefonischen Abruf verabredet gewesen, letztlich hätten sie sie aber erst um 0.30 Uhr angerufen.
Die Zwillinge haben um 20.30 Uhr per SMS gefragt, ob es auch okay wäre, wenn sie erst nach Mitternacht kämen. Eine Antwort haben sie nicht bekommen, hatten um 21.00 Uhr und um 21.30 Uhr noch einmal angefragt und haben weiterhin keine Antwort bekommen. Um 0.00 Uhr haben sie sich ein Taxi gerufen und sind nach Hause gefahren. Die Pflegekraft, die dafür bezahlt wird, dass sie die beiden ins Bett bringt, hat sich, als die beiden anriefen, geweigert zu kommen. Es sei schon zu spät. Sie müssten alleine klar kommen. Letztlich haben sie dann andere Leute ins Bett gebracht.
Die Angestellte hat eine Rufbereitschaft, bekommt dafür Geld. Da sie in der Nähe unseres Hauses wohnt, geht sie in der Bereitschaftszeit nach Hause und lässt ihr Handy an. Das ist so abgesprochen. Sie war aber der Meinung, nach 22.00 Uhr gebe es nur noch Notfälle. Und das sei kein Notfall gewesen, da kalkulierbar. Man müsse sich die Bewohner „erziehen“.
Sie hätte aber zumindest die SMS entsprechend beantworten können. Die Frau hat einen Arbeitsvertrag angenommen, bei dem sie Assistenz leisten soll, und zwar eindeutig rund um die Uhr. Sie wird dafür aus meiner Sicht angemessen bezahlt, hatte einen regulären Arbeitsvertrag, war aber zum Glück noch in der Probezeit.