Ich bin …
… wieder im Lande. Es ist alles noch dran, ich habe keine Krankheiten
eingeschleppt und der Sand hinter den Ohren ist auch bereits abgeduscht. Wir haben den Urlaub ohne große Einschläge überstanden, niemand ist ertrunken und keiner wurde verhaftet. An den letzten Tagen hatten wir wunderbaren Sonnenschein bei 24 bis 26 Grad, das Meer war mit
23 Grad verhältnismäßig kühl geblieben. Alle hatten sich lieb, es war sehr schön – aber nun freue ich mich auch, wieder zu Hause zu sein. Auf Dauer wäre so ein relaxtes Leben nichts für mich.
Nein, öffentliche Fotos gibt es keine. Da muss ich enttäuschen. Ich hatte weder eine große Kamera noch mein Handy mitgenommen – man stelle sich das mal vor. Eine Woche keine SMS, kein soziales Netzwerk, kein „wo
bist du gerade“ und vor allem: Keine internationalen Roaming-Tarife. Dafür aber WLAN im Zimmer, insofern ist „kein soziales Netzwerk“ nicht ganz korrekt. Aber fast. Und Postkarten habe ich auch nicht verschickt. Maries Papa hat ein paar Tausend Fotos gemacht, geschätzt und gefühlt, …
Das Silvesterspektakel war einigermaßen lustig, wenngleich auch abgehoben. Um den Rekord des „größten Feuerwerks der Welt“ aufstellen zu
können, wurde Silvester extra eine halbe Stunde vorverlegt. Pünktlich um 23.30 Uhr (Ortszeit) hat man über die gesamte Höhe des Burj Khalifa (das ist ein über 800 Meter hoher Wolkenkratzer, ich glaube, aktuell sogar der höchste, der derzeit fertig gestellt und bewohnt ist) tausende
Raketen waagerecht in die Luft geschossen. Die Farben waren koordiniert, es war ein ziemliches Spektakel, allerdings eben sehr separiert, da das eigentliche Feuerwerk (das dann wiederum für deutsche Verhältnisse eher mager war) erst begann, als Burji bereits fertig war.
Wir haben uns bis halb drei Uhr auf einem Galadinner vergnügt. Etwa 70 Leute im feinen Zwirn waren anwesend. Bevor der knurrende Magen beruhigt wurde, gab es zunächst eine Präsentation über den Bau der Ferienanlage. Auf nahezu akzentfreiem Englisch konnte man zwanzig Minuten lang staunen, anschließend einen Bildband für umgerechnet 75 Euro erwerben. Bei einem Drei-Gänge-Menü war es letztlich ein netter Abend an einem Vierertisch, im Hintergrund dudelte etwas Musik, und als die ersten Leute so viel Alkohol intus hatten, dass sie auf dem Boden krabbelnd eine Polonäse anstimmen wollten, sind wir langsam in Richtung Bettchen aufgebrochen.
Zurück in Deutschland kam es zwei Uniformierten am Flughafen etwas arabisch vor, dass wir nichts zu verzollen hatten. Prompt wurden wir (neben einem älteren Ehepaar und einer Frau um die 50) angesprochen und gebeten, mitsamt aller Taschen in einen Nebenraum zu kommen. Etwas später kam dann noch ein junger Mann dazu, der von zwei Zivilbeamten begleitet wurde. Nachdem sie dann meine Badesachen auf links gedreht und
Maries Einmalkatheter genauestens unter die Lupe genommen hatten, waren
sie überzeugt, dass wir weder ein paar Millionen Euro in bar noch einen
halben Elefanten im Koffer hatten, und durften gehen. Die anderen Kandidaten räumten allerdings mit hochroten Köpfen alle möglichen Sachen
aus ihren Taschen, die sie da besser nicht drin gehabt hätten. Die eine
Frau hatte mindestens 10 Stangen Zigaretten im Gepäck.
Ich habe in der einen Woche ein wenig Farbe bekommen, bin völlig entspannt und werde mich nun auf meine erste große Prüfung vorbereiten, die in der zweiten Märzhälfte ansteht. Da muss ich zwei Tage lang in je vier Stunden insgesamt 320 Fragen beantworten, die es in sich haben. Wer
sich ein Bild machen möchte: Erster Tag, zweiter Tag.
Ja, ich sagte doch, die haben es in sich. Mir graut schon davor. Und dann kommt noch ein mündlich-praktischer Teil, dabei werden in der Regel
Dreiergruppen drei Stunden lang von mehreren Profs ausgequetscht. Schaun wir mal.