Das Wintersemester ist in vollem Gange. Und dabei waren am Wochenende draußen noch über 20 Grad. Und falls das für einen goldenen Oktober (zumindest im Norden) nicht ungewöhnlich erscheint, so ließ mich
ein Blick auf die Wassertemperatur der Ostsee staunen. 17 Grad laut Anzeigetafel. Und als Cathleen meinte, das sei ein Marketing-Gag, rief sie die Seite des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrografie auf und
erhielt Bestätigung. Tatsächlich waren außer uns (Marie, Cathleen, Lisa
und ich), die bei wenig Wellen und wenig Wind und strahlendem Sonnenschein noch rund eine Stunde im Neo draußen trainierten, noch einige andere Leute im Wasser. Und nicht nur einmal kurz mit den Füßen oder bis zur Hüfte, sondern komplett. Drin. Zuerst merkt man zu kaltes Wasser ja an den Fingern (und an den Füßen, sofern man an den Füßen was merkt), aber es war wirklich angenehm. Wir hatten mit mehreren Kannen heißem Tee vorgesorgt, um uns vorher vorzuwärmen und hinterher schnell wieder aufwärmen zu können, falls es doch zu kalt werden würde, aber mir
war anschließend eher nach einem kühlen Wasser als nach einem warmen Tee.
Als wir uns abtrockneten, kamen einige Spaziergänger zu ihren Autos zurück. „Ihr seid ja harte Kerle“, ließ uns ein älterer Mann wissen. Und
seine Frau fügte hinzu, dass sie Lisas Badeanzug toll fände, was Lisa natürlich ein breites Lächeln ins Gesicht zauberte. Auf dem Rückweg hielten wir an einem Burger-Laden an. Nein, keine Kette, sondern selbstgemachte Dinger, die auch 10 Mal so viel kosten wie die Pappe aus der Systemgastronomie, dafür aber auch gefühlt 100 Mal leckerer schmeckten.
Es war das erste Mal, dass wir Lisa in kleiner Runde außerhalb des offiziellen Trainings mit an die Ostsee nahmen. Leider ausgerechnet zu einem inoffiziellen Abbaden, denn an den nächsten Wochenenden werden wir
nicht die Zeit haben, im Meer zu schwimmen, und danach wird es zu kalt sein. Aber Lisa hat es gefallen: „Ich hab euch lieb“, ließ sie uns wissen. Und das zauberte mir natürlich ein Lächeln ins Gesicht.