Mainhatten und Graffiti

Zurück von einem Trainingswochenende in Frankfurt am Main sehe ich mit etwas gemischten Gefühlen der neuen Schulwoche entgegen. Am Mittwoch
schreibe ich meine erste Klausur und das ausgerechnet in Mathematik und
bei jenem Lehrer, der am liebsten dumme Sprüche austeilt. Noch eine kurze Kostprobe? Er sagt zu einer Mitschülerin, die besonders heftig Akne im Gesicht hat: „Seit ich Sie kenne, weiß ich, dass sich Hirn in Eiter verwandeln kann.“

Großartig. Vielleicht reifen meine Mitschülerinnen und Mitschüler ja irgendwann mal so weit, dass sie geschlossen rausgehen und nicht über diesen beleidigenden Mist noch lachen. Ich würde es mir wünschen.

Dafür war die Stimmung in Frankfurt aber um so genialer. Die Unterkunft war rollstuhlgerecht, selbst das Essen war gut. Von Frankfurt
haben wir nicht sehr viel gesehen, außer einer Schwimm- und einer Sporthalle. Am Freitag bin ich gleich nach der Schule abgedüst, gerne hätte ich für meine Hausaufgaben bereits meinen Laptop gehabt, aber das lässt weiter auf sich warten. Noch am Freitagabend gab es nach dem ersten Kennenlernen (wobei sich viele jedoch schon von vorherigen Trainingslagern kannten, aus Hamburg waren diesmal Cathleen, Simone, Yvonne und Tatjana dabei) schon einen ersten Programmpunkt: Ein Zirkeltraining in einer Sporthalle. Ich bin noch nie so tot ins Bett gefallen wie an dem Abend.

Samstag begann mit Frühschwimmen, 90 Minuten noch vor dem Frühstück. Anschließend war Kraft- und Ergometertraining dran, abends fuhren wir 12
Kilometer im Rennrollstuhl auf einem Sportplatz. Während ich am Freitag
eher durch die lange Fahrt und die Schulwoche erschöpft war, war ich Samstag körperlich an meiner Konditionsgrenze angelangt. Umso erstaunter
war ich, dass wir am Sonntagvormittag nur noch lockeres Handbiken (also
Fahrradfahren) auf dem Programm hatten. Um 12.30 Uhr war bereits wieder
Abreise. Leider viel zu kurz für ein Wochenende mit total netten und witzigen Leuten.

Zu Hause angekommen traute ich meinen Augen nicht: Jemand hatte mit giftgrüner Farbe die Buchstaben VPCC auf meine Fahrertür gesprüht. Könnte man sich bitte mal an anderen Fahrzeugen vergreifen und nicht ständig an meinem? Das nervt! Kostenvoranschlag der Werkstatt: Rund 800 Euro.

Bleibt noch zu erwähnen, dass mein UMTS-Stick noch immer nicht da ist. Angeblich war der Versand ja am letzten Montag nochmal ausgelöst worden. Als ich heute nochmal wieder telefonisch nachfragte, bekam ich zu hören, dass der Stick seit etwa acht Wochen nicht lieferbar ist. Ist das nicht eine bodenlose Frechheit, mir seit Bestellung die Gebühren zu berechnen und dann auch noch felsenfest mehrmals zu versprechen, das Ding sei verschickt worden? Ich finde: Ja!

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