Trainings-Camp Hamburg

Endlich darf ich wieder richtig trainieren. Und endlich gibt es dafür auch wieder die richtigen Möglichkeiten. Am letzten Wochenende hat mein Verein endlich mal wieder ein Trainingslager veranstaltet. Und zwar, völlig unüblich, direkt in Hamburg. Allerdings mit der Bedingung, dass nur Leute teilnehmen dürfen, die die gesamte Zeit dort bleiben. Also das, was man sonst dadurch erreichen will, dass man weiter weg fährt, hat man dieses Mal durch eine freiwillige Verpflichtung aller Teilnehmer erreicht und auch gleich mit den entsprechenden Konsequenzen gedroht, falls jemand doch meint, mal schnell nach Hause zum Computerspielen fahren zu müssen: Wer einmal wegfährt, darf zwar gerne wiederkommen, fliegt aber zwischendurch aus dem Trainingsprogramm. Es hat gefruchtet.

Das Trainings-Camp war bis auf den letzten Platz ausgebucht: Cathleen, Kristina, Merle, Nadine, Simone, Yvonne und ich bei den Mädels. Und, man glaubt es kaum, Lisa. Die Eltern, die gerade mit ihr auf Fehmarn Urlaub machen, haben sie extra nach Hamburg gefahren, um ihrer inzwischen 15-jährigen Tochter ein Trainingswochenende zu bieten, und sie war natürlich stolz wie Oskar, bei den „älteren“ mitmachen zu dürfen. Tatjana und Anna haben das Camp geleitet. Und wir waren von vornherein vorgewarnt worden: Es gibt keine Vollverpflegung, keine festen Betten, nicht mal eine vernünftige Dusche. Dafür aber ganz viel Spaß in einem Mega-Zelt an jenem Baggersee, an dem ich auch in den letzten Wochen regelmäßig geschwommen bin, da allerdings privat. Für das Zelten und die nächtlichen Trainingsfahrten mit den Rennrollstühlen bzw. Handbikes auf der Fahrbahn brauchte mein Verein eine Ausnahmegenehmigung. Und sowas braucht wiederum Zeit.

Am Freitagnachmittag ging es los. In einer von den übrigen Badegästen eher abgeschirmten Ecke auf der anderen Seite des Sees (also nicht an dem Badestrand, wo wir bisher immer waren) durften wir unser Zelt aufbauen. Und dann ging es als erstes ins Wasser. Es gab einen Steg, über den man mit den Rollstühlen an das an dieser Stelle tiefe Wasser heranfahren konnte. Mit einem Transfer über den Boden ging es ab in das 25 Grad warme Wasser. Nach einigen hundert Metern Aufwärmen sollten wir den windgeschützten Bereich verlassen und auf den offenen See hinausschwimmen. Es war ziemlich windig und in erster Linie ging es darum, mit Wind und Wellen zurecht zu kommen, auch wenn die Beine zum Schwimmen nicht zur Verfügung stehen. Tatjana saß in einem Begleitboot. Es ist schon wichtig, in einem Wettkampf zu wissen, wie man ein Ziel anschwimmt, wenn es Wind und Wellen gibt.

Mit den Wellen hatten die wenigsten Leute Probleme, man muss natürlich ein bißchen aufpassen, dass man auf der richtigen Seite einatmet und nicht den halben See leertrinkt. Aber eine vor dem Training ausgesetzte rote Miniboje über 1500 Meter auf möglichst direktem Weg anzuschwimmen, überforderte einige Teilnehmer besonders. Der entscheidende Tipp kam von Tatjana: Man müsse einen Zielpunkt am See-Ufer fixieren, der in einem bestimmten Abstand gegen die Windrichtung hinter der Boje war. Mit dem Tipp klappte es auch bei denjenigen, die das vorher nicht hingekriegt hatten.

Zum Glück waren sowohl Wasser als auch Luft, obwohl es merklich abgekühlt war, so warm, dass man auch nach dem Schwimmen und auch im Zelt nicht fror. Die Jungs waren auf der Straße unterwegs und kamen gerade wieder. Als die ihr Erfrischungsbad genommen hatten, wurde der Grill aufgestellt. Sogar der Chef von unserer Sportabteilung, seine Freundin und noch eine Freundin kamen vorbei, brachten Fleisch und Würstchen und Getränke mit. Wir setzten uns auf einige Wolldecken auf den Rasen. Es war total nett.

Da es lange hell war, konnten wir auch noch einige Spiele spielen. Am besten war „Privacy“, darauf fuhr Lisa besonders ab. Der Reihe nach liest einer eine Aussage von einer Karte vor. Beispielsweise: „Ich habe schon einmal Geld gestohlen.“ Dann stellt jeder Spieler auf einem Rädchen ein, was er glaubt, wieviele Leute aus dieser Runde schon einmal Geld gestohlen haben. Anschließend geht ein Beutel rum, in den jeder Spieler verdeckt ein Steinchen wirft. Einen schwarzen Stein, wenn er der Aussage zustimmt, einen roten, wenn nicht. So weiß man hinterher anonym, wieviele Leute schon einmal Geld gestohlen haben. Oder eben nicht anonym, wenn „keiner“ oder „alle“ rauskommt.

Ich gebe zu, das Spiel hat mich interessiert. Obwohl es eher Teeny-Niveau hat. Fasziniert hat es hingegen Lisa. Und mich wiederum hat Lisas Faszination an diesem Spiel fasziniert. Mit den richtigen Leuten wird es super lustig. Viele Fragen gehen selbstverständlich unter die Gürtellinie. Erschreckt hat mich, dass etwa die Hälfte schonmal ernsthaft über Suizid nachgedacht hat. Dass alle zugeben, sie sagen manchmal die Unwahrheit, weil es bequemer ist, ist einerseits zwar ehrenwert, lässt andererseits aber hoffen, dass diejenigen wenigstens in diesem Spiel anonym die Wahrheit in den Beutel werfen. Und wer hätte gedacht, dass jeder schonmal ein heftiges Gerücht in die Welt gesetzt hat und alle sich zumindest hin und wieder selbst befriedigen?

Viele erstaunte Fragen hat sich Lisa vermutlich mit ihrem Alter selbst beantwortet, aber bei der Frage nach dem Sex auf dem Küchentisch konnte sie nicht mehr an sich halten: „Warum geht man dafür dann nicht ins Bett? Das ist doch viel zu unbequem!“

Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch kam die erste Nacht mit zwanzig Leuten in einem großen Zelt. Es war recht lustig. Während die Jungs nicht genug Platz um sich herum bekommen konnten, steckten Simone und Cathleen ihre Schlafsäcke am Reißverschluss zusammen und wärmten sich gegenseitig. Ich hatte irgendwann einen Arm von Merle auf dem Bauch – zum Glück hat keiner geschnarcht. Der Trainer von den Jungs weckte uns morgens um 7.30 Uhr am Samstag mit einer Druckgas-Hupe, also so etwas, was man auch ins Stadion mitnimmt. Er meinte, er fährt jetzt Brötchen holen und wenn er wiederkommt, möchte er alle Leute frisch gebadet und mit geputzten Zähnen auf dem Rasen sitzen sehen. Auf dem Programm stehe Straßentraining auf dem Deich, bei den Mädels im Rennrollstuhl, bei den Jungs mit dem Handbike.

Da es an dem See nur in einem Bootshaus ein nicht gerade rollstuhlgerechtes WC in einem viereckigen Raum gab, ohne Waschbecken und ohne Licht (ein bißchen Licht kam durch die Lüftungsschlitze in der Wand, aber wer mehr Licht brauchte, musste entweder eine Taschenlampe mitnehmen oder die Tür offen lassen und eine zweite Person als Wache mitnehmen), gab es eine gemeinsame (und das wird die Fetischisten hier mal wieder freuen) morgendliche Gruppenpinkeleinheit. Die Kathetermäuse hatten allesamt Katheter mit Beutel dabei, so dass sie auf den Isomatten sitzend / liegend kathetern konnten, diejenigen, die „normal“ oder durch Beklopfen der Blase etc. pinkeln konnten, verbanden ihr vom Trainer auferlegtes Vollbad im See gleich mit dem Toilettengang. Während
ich mich sonst immer bemüht habe, das möglichst so zu machen, dass das keiner mitbekommt, lief es diesmal im wahrsten Sinne des Wortes anders.

Wir krabbelten nicht über den Steg, sondern über den Strand ins Wasser, setzten uns im Kreis in das flache Wasser, fassten uns an den Händen und hatten jede Menge Spaß. Wir waren so albern und ausgelassen, dass einige Frühschwimmer-Omas, die sich dort parallel trafen, nur die Köpfe schüttelten. Natürlich wussten sie nicht, was wir da machten, sonst hätten sie vermutlich noch ihren morgendlichen Schwimmtermin kurzfristig gecancelt. Ich bin sonst morgens selten gut gelaunt (sondern eher neutral bis muffelig), aber die Aktion war ein guter Start in den Tag. Die Kathetermäuse kamen inzwischen hinterher gekrabbelt und setzten sich zu uns in die Runde, und als wir dann noch mit fast 20 Leuten gemeinsam im Wasser sitzend Zähne putzten (selbstverständlich mit biologisch abbaubarer Öko-Bio-Algen-Zahncreme, die wie schonmal ausgekotzt schmeckte), war die Stimmung perfekt.

Nach dem gemeinsamen Frühstück folgte unsere Trainingsroute über die Deiche, die zwar nur etwa 20 km lang war, wir sollten allerdings ständig wieder anhalten und bestimmte Dinge üben. Wie zum Beispiel zügiges und effektives Anfahren. Ich bekam auch noch einen guten Tipp, nämlich mitunter sogar in den ersten paar (halben) Zügen am Greifreifen wechselseitig einzusetzen und den Geradeauslauf des Rennrollstuhls auszunutzen und damit mehr Ruhe und damit mehr Effektivität in das Anfahren zu bekommen. Einige Strecken waren sehr kurvenreich, das war auch eine sehr gute Übung, denn die Rennrollstühle sind ja eher für Geradeausfahrt gebaut. Man kann eine Kurvenvorgabe einstellen, wenn man auf einer 400-Meter-Bahn unterwegs ist, und braucht dann im richtigen Moment nur einen Hebel umlegen, aber ansonsten darf man sich eben nicht verschätzen. Lisa war mehrmals kurz davor, nach einer Kurve seitwärts den Deich hochzufahren. Verbunden damit, dass es Leute gibt, die eine achter Rollstuhl-Gruppe, die vorher mit rund 30 bis 40 km/h vor einem hergefahren ist und die nach hinten extra mit einem Begleitfahrzeug abgesichert wird, in einer langgezogenen Rechtskurve überholen müssen, war es schon gut, dass Tatjana „angeordnet“ hatte, dass Nadine immer links neben Lisa fährt, also praktisch auf der Auto-Seite.

Nach dem Mittagessen mussten wir trainieren, wie man nach dem Schwimmen möglichst günstig in den Rollstuhl umsteigt. Es gibt beim Rollstuhl-Triathlon eine Besonderheit: Während beim Fußgänger-Triathlon festgelegt ist, dass nach dem Schwimmen zwingend das Radfahren kommt und dann das Laufen, darf sich der Rollstuhlfahrer aussuchen, ober er nach dem Schwimmen erst die Handbike-Strecke (=Radfahren) oder erst die Rennrolli-Strecke (=Laufen) fährt. Das kann, besonders dann, wenn eine Strecke mehrmals durchfahren wird, Vorteile haben, weil man als Handbiker zwar auch auf bis zu 50, bergab sogar bis zu 70 km/h kommen kann, jedoch die Grundgeschwindigkeit langsamer ist als mit dem Rennrad; mit dem Rennrolli ist man aber deutlich schneller als die Läufer. Damit man sich nicht ständig in die Quere kommt, muss man sich vorher taktisch gut überlegen, was man will.

Wir mussten nun den Wechsel vom Wasser zum Rennrolli und vom Rennrolli zum Handbike üben. Und zwar bis zur Verzweiflung. Da am See-Ufer nicht Dutzende oder gar Hunderte Rollstühle greifbar abgestellt werden können, dürfen sich die Rollifahrer zum Transfer einer Hilfsperson bedienen, die einen entweder tragen darf oder mit einem extra dafür abgestellten Rollstuhl aus dem Wasser zieht. Das ist also nicht die Schwierigkeit. Die Schwierigkeit ist vielmehr, den Neoprenanzug möglichst schnell auf dem Boden liegend auszuziehen, ohne dass man Kontrolle über seine Beine und seinen Unterleib hat. Wir hatten ausrangierte Schrott-Neos, mit denen wir üben durften. Bei mir klappte das recht gut, außer dass ich hinterher aussah wie ein paniertes Schnitzel, durch das Wälzen im Sand. Und es war unheimlich heiß, normalerweise würde man bei diesen Temperaturen niemals im Neo starten.

Eine Schar von Leuten beobachtete unser Treiben und es gab doch immer wieder Leute, die helfen wollten, gafften, im Weg standen, die unsere Trainer anmachten, warum sie uns denn nicht helfen würden oder die plötzlich auf einen zugestürmt kamen und Hand ungefragt anlegten. Und teilweise musste man diese Hilfe sogar noch energisch ablehnen, was diejenigen dann gar nicht verstehen konnten und richtig sauer machte. Zusammengefasst: Man konnte uns nicht einfach mal in Ruhe lassen.

Am Abend waren die Jungs mit Schwimmen dran, während wir mit den Handbikes auf dem Deich unterwegs waren. Da es am nächsten Morgen kräftig schüttete, bekamen wir in unserem Zelt die Theorie-Einheit verpasst. Wie man seine Kräfte einteilt, wie man den Windschatten findet und worauf man achten muss, wenn man in diesem fahren will, woran man erkennt, dass man unterzuckert, dehydriert, was man bei Seitenstichen oder bei zu vielen Spasmen tut – und so weiter, und so fort. Es war sehr spannend.

Und mittags, als krönenden Abschluss sozusagen, war, wie könnte es anders sein, ein kompletter Triathlon auf dem Trainingsprogramm. „Komplett“ im Sinne von „alle 3 Disziplinen mit Transfer und Zeitnahme“ und nicht im Sinne von „die volle Strecke“ – das wäre nach einem Trainingswochenende wohl nicht besonders sinnvoll. Es gab kein Begleitfahrzeug, dafür aber eine offizielle Beschilderung auf der Deichstraße, die den Autofahrern Tempo 30 und erhöhte Achtsamkeit wegen einer „Sportveranstaltung“ aufdrückte. Die Genehmigung sei kostenlos gewesen, aber alleine das Auf- und Abbauen der Schilder durch eine Fachfirma (alleine darf man das nicht) habe rund 500 Euro gekostet. Von Vorteil war, dass auch ein anderer Triathlon-Verein mit Fußgängern das mitnutzte und sich an den Kosten beteiligte (und quasi mit uns an den Start ging), von Nachteil war eindeutig, dass Autofahrer, die einen (Renn-) Rollifahrer auf der Straße sehen, völlig überfordert sind.

Es ist nicht anders, als wenn sie ein Fahrrad überholen, aber teilweise überholen sie, scheren vor einem ein und bremsen abrupt, um zu fragen, ob man Hilfe bräuchte oder sich verirrt hätte. Oder sie drehen im Vorbeifahren die Scheibe runter und wollen mit einem ins Gespräch kommen. Oder sie rufen gleich die Polizei. Kein Scherz! Tatsächlich kam zwischendurch die „Deichpolizei“, wie unser Trainer sie nannte, ein dickbäuchiger älterer Herr, der alleine mit einem E-Klasse-Kombi mit zwei blauen Lampen auf dem Dach vorbeigeeiert kam und sich von unserem Trainer erstmal erklären ließ, was so ein Sportrollstuhl kostet. Er meinte, es hätten sich einige Autofahrer gemeldet, die meinten, da seien Behinderte auf der Straße unterwegs und das sei ja gefährlich. Aber der Typ wollte nicht mal die Ausnahmegenehmigung sehen, sondern sagte gleich, er habe uns schon unterwegs gesehen und es sei ja alles super und er wünsche uns viel Spaß und gutes Gelingen und er wollte nur mal „Guten Tag“ sagen und würde jetzt seine Tochter vom Reiten abholen. Na dann…

Aber das alles bekam ich hinterher nur erzählt. Ich selbst wollte zwar zweitranging eine gute Zeit erreichen, aber in erster Linie überhaupt einmal so ein komplettes Ding durchlaufen. Ich hielt mich an Cathleen, Simone schloss sich auch an. Die beiden haben schon an Wettkämpfen teilgenommen. So waren wir quasi in einem Dreierteam unterwegs. Lisa bekam exklusive Begleitung von Tatjana auf dem Fahrrad.

Die Strecke durch den See war heftig, auch ohne Neo. Wir sind knapp 18 Minuten geschwommen, mussten bei Gegenwind fast einmal quer durch den ganzen See. Da wir alle drei sehr leicht sind, schmiss uns der Trainer am Ende über seine Schulter und trug uns aus dem Wasser in den Rennrolli. Das waren einige Meter Fußweg, da wir nicht auf der Wiese oder im Sand starten konnten, sondern erst auf der befestigten Straße. Dutzende Schaulustige standen um die Stühle herum und hinderten uns daran, loszufahren. „Darf ich da mal durch? Könnten Sie bitte mal Platz machen?“ Ätzend!

Dann kam uns noch ein Auto auf der schmalen Zufahrt zum See entgegen. Wir können mit den Rollstühlen nicht über das Gras fahren. Die Gefahr, umzukippen oder stecken zu bleiben, ist zu groß. Der Typ schaffte es nicht, die 10 Meter im Rückwärtsgang zur Hauptstraße zurück zu fahren. Stattdessen zuckte er mit den Schultern und erwartete von uns, dass wir die 500 Meter zum Startpunkt zurückfuhren. Der andere Trainer von den Jungs sah das aber und kam angelaufen, hob einen nach dem anderen vorne hoch und zog uns über den seitlich abschüssigen Rasen an dem Auto vorbei. Durch diesen Zirkus haben wir mindestens 3 Minuten Zeit verloren.

Die Fahrt verlief von den paar beknackten Autofahrern (siehe oben) mal abgesehen, sehr gut. Anfangs hätte ich noch wesentlich mehr Kraft gehabt, wollte aber mit Cathleen und Simone zusammen bleiben. Am Ende stellte sich raus, dass das sehr gut war, denn zum Ende hin kam ich an meine Grenzen. Allerdings darf man auch nicht vergessen, wie lange ich flach gelegen habe zwischendurch.

Als wir auf die Zufahrtsstraße einbogen, stellten die Trainer gerade unsere Handbikes bereit. Einer nach dem anderen wurde geschnappt und umgesetzt. Man kann das natürlich auch selbst machen, nur dauert das dann fünf Minuten länger. Dann heizten wir los. Mit den Handbikes ist man natürlich erheblich wendiger und schneller und es ist insgesamt weniger anstrengend.

Am Ende durften wir zur Abkühlung als Ersatz für die Dusche danach noch eine Runde im See baden. Dann wurde nochmal alles besprochen, Zelte abgebaut, alles verladen und dann: Ab nach Hause. Ich freute mich auf die saubere Dusche zu Hause, denn ich kam mir vor, als wenn ich inzwischen nur noch nach Algenwasser roch. Ich bin schön braun geworden am Wochenende, hatte jede Menge Spaß mit meinen Leuten und – wann ist das nächste Trainings-Camp?

Nachtrag

Nur, um die Unterschiede zwischen einem Handbike (Speedbike) und einem Rennrolli rauszustellen, erkläre ich das nochmal anhand zweier Fotos. Das Handbike ist die Antwort auf das Fahrrad, das ganze Ding wird über eine Kurbel und eine Kette angetrieben, wie beim Fahrrad, nur dass die Kurbel nicht mit den Füßen, sondern mit den Händen bedient wird und der Fahrer liegt statt auf einem Sattel zu sitzen. Es gibt auch noch eine Version, bei der man sitzt oder kniet, die meisten Profis liegen aber, alleine schon wegen des Luftwiderstandes.

Der Rennrolli ist ein Rollstuhl, mit dem man schnell fahren kann. Er wird, wie ein herkömmlicher Alltagsrollstuhl, über Greifreifen angetrieben, hat jedoch nur drei Räder (dafür ein großes vorne) und man kniet nicht, sondern man sitzt in einem Gurt und winkelt anschließend die Beine so an, dass die Füße unter dem Sitz sind. Sonst könnte man darin wohl keine drei Minuten sitzen.

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