Mein neues Zuhause

Seit einer Woche haben wir ein neues Zuhause. Zum Glück haben wir parallel für mindestens einen Monat auch noch die alte Wohnung, so entfällt der Umzugsstress und der Druck, dass alles sofort funktionieren
muss.

Denn es funktioniert längst noch nicht alles und es gab auch noch jede Menge Änderungen in den ursprünglichen Planungen. Eine Änderung: Durch extreme Brandschutzauflagen mussten die Pläne zum Innenausbau komplett überarbeitet werden. Zum Glück sind die Stockwerke hoch genug, mit Zwischendecken versehen und es gibt auf der gesamten Grundfläche keine einzige tragende Wand (nur vier Säulen in der Mitte, das Gebäude ist über 100 Jahre alt), so dass man bei der Raumaufteilung bis zuletzt sehr flexibel war und der Zeitplan dennoch einigermaßen eingehalten werden konnte.

Eine weitere Änderung: Alle Zimmer haben nun ein eigenes Bad (bis auf zwei Zimmer, die sich ein mittiges Bad teilen), dafür gibt es aber nur sieben Bewohner pro Etage statt geplanten 10. Ein Raum, der als achtes Bewohnerzimmer geplant war, durfte wegen Brandschutzauflagen nicht als Schlafzimmer verwendet werden. Dritte Änderung: Es gibt drei Etagen statt geplanter zwei. Damit sind die oberen drei Stockwerke komplett mit
dem Wohnprojekt belegt. Derzeit sind 20 der 21 Zimmer bereits vermietet, für das letzte gibt es aber auch bereits Bewerber.

Ich wohne im 5. Stock im Zimmer 4 (siehe Grafik), Markus zieht zum 01.08. in Zimmer 6 auf meiner Etage ein. Die in der Zeichnung genannten Mieten gelten übrigens nur für Leute, die einen Wohnberechtigungsschein aus dem sozialen Wohnungsbau vorlegen, alle anderen zahlen rund 3 Euro pro Quadratmeter mehr (somit zahle ich 260 Euro kalt für das Zimmer). Außerdem wohnen auf meiner Etage noch Frank und Sofie, Jana und Cathleen
sowie Markus ab 01.08. und Marie ab 01.09. oder 01.10.

Seit Montag funktionieren die Aufzüge halbwegs zuverlässig, seit Mittwoch kommt man ohne fremde Hilfe durch die überdimensionierten Brand- und Feuerschutztüren (bis dahin fielen sie ständig zu, seitdem bleiben sie offen stehen und sollen nur im Brandfall automatisch schließen) und seit gestern kommt man in die Tiefgarage. Derzeit klemmen
noch etliche Fenster, der Fußboden wellt sich, einige Türen lassen sich nur mit Gewalt schließen, ein Abwasserrohr unter einem Waschbecken fehlt noch, die Entlüftung der Bäder funktionierte bis Mittwoch nicht korrekt … Aber ansonsten genieße ich insbesondere von einer genialen Dachterrasse einen schönen Ausblick über Hamburg, kann in der Badewanne liegen und in den Sternenhimmel schauen und nachts ist es absolut ruhig (meine größte anfängliche Befürchtung hat sich nicht bewahrheitet). Wenn nun noch Internet und Telefon kommen, ist alles perfekt.

Die anderen Leute ziehen erst nach und nach ein, einige habe ich schon kennen gelernt, andere kannte ich schon, andere habe ich noch nie gesehen – alle waren bisher sehr nett. Zum Glück ist das ganze Projekt auf drei Etagen aufgeteilt, so dass nicht ständig alle aufeinander glucken müssen.

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