Als ich beim letzten Training auf dem Deich an ganz vielen Schafen vorbei gefahren bin, waren da auch bereits ganz viele kleine Lämmchen auf der Weide. Auch ganz viele schwarze. Am liebsten hätte ich sie alle einmal geknuddelt. Einzeln.
Es war kein Lamm mit fünf Beinen dabei. Auch keins mit zwei Köpfen. Und folglich lief dort auch keins herum, das fünf Beine und zwei Köpfe gleichzeitig hatte. Der Bauer hätte es getötet. Gegen die Wand geworfen und beseitigt. Bauern machen das so. Zumindest die britischen, wenn man einem Politiker aus North Cornwall glauben darf.
Aus Kostengründen. Es lohne sich nicht, ein missratenes Lamm durchzubringen. Und wenn man bedenke, dass die Assistenz für einen behinderten Menschen so viel Geld kosten kann wie der Unterhalt für zeh öffentliche Toilettenanlagen, sollte man auch schwer behinderte Kinder lieber einschläfern, befindet der gleiche Mensch. Ein entsprechender un einfach nur schockierender Bericht findet sich in den Dienstagsausgabe der britischen Zeitungen „The Independent“ und „Daily Mirror„.
Der Politiker wurde bereits von der Polizei vernommen. Er habe geäußert, dass er, müde von einer langen Sitzung, von einem Reporter zu dem Thema befragt wurde und provozieren wollte. Mehrere Vorsitzende politischer Parteien haben sich in einem offenen Brief bereits von diesen Nazi-Gedanken distanziert und ihn aufgefordert, sich zu entschuldigen.
Das reicht nicht. Da es bereits der zweite öffentlich berichtete Vorfall dieser Art in den letzten zwei Jahren ist, erwarte ich, dass diesem Menschen die Berechtigung entzogen wird, öffentliche Ämter zu bekleiden. Jemand, der sich für das Einschläfern bestimmter Menschen ausspricht, hat grundsätzliche Menschenrechte nicht begriffen und ist daher ungeeignet für die Führung eines politischen Amtes.