Der vierte Praktikumstag verlief ohne größere Zwischenfälle, was doch auch mal schön ist. Einzig aus der Reihe tanzte, Achtung Ekelalarm,
ein Mann Mitte 20, der mit dem Rettungswagen eingeliefert wurde, völlig
zugedröhnt und stark alkoholisiert. Der stank so pervers, dass es einem
die Tränen in die Augen trieb. Dieser Mann hatte seine Bundeswehr-Cargohose und seine rote Daunenjacke vermutlich in den letzten 96 Stunden nicht ausgezogen. Weder zum Schlafen, noch … richtig,
zum Pinkeln und Kacken auch nicht.
Die Ärztin, die ihn untersuchen musste (wir mussten zum Glück nur zuschauen), meinte hinterher zu uns: „Bei der Ananmese braucht man nicht
zu fragen, ob er in den letzten Tagen Stuhlgang hatte, wenn man sich da
auch auf die eigene Nase verlassen kann.“
Ansonsten waren nicht wirklich spannende Fälle dabei. Ein offenes Bein, zwei unterzuckerte Diabetiker, die aber schon wieder bei Bewusstsein waren, eine, die nicht wusste, ob sie schwanger sein könnte oder ob die Bauchschmerzen vielleicht vom Saufen kommen – und jede Menge
betrunkenes Elend. Bei einer Frau mit rasselnder Lunge durften wir mit abhören, ansonsten haben wir nur zugeguckt und hinterher mal das eine oder andere gefragt.
Wie gesagt, es ist auch mal schön, wenn kein Alarm ist und keine von meinem Magneten angezogene Idioten mit mir Kontakt suchen.