Allgemein

Herzinfarkt

„Pizza selbst machen“ lautete das Motto für unseren DVD-Abend. „Zutaten selbst kaufen“ geht dem selbstverständlich voraus. „Gemeinsam dafür losfahren“ war der Vorschlag von Maries Mutter, die ebenfalls noch einkaufen wollte und uns damit anbot, beim Einkaufswagen schieben behilflich zu sein. Und beim Tragen. Und beim Herunterholen der besten Sachen aus den obersten Regaletagen. (Was sind Regale-Tage?!) Mal nicht selbst fahren zu müssen, kann auch entspannt sein, und so blödelten wir auf der Rückbank herum, während Maries Mama die Familienkutsche in Richtung Einkaufscenter lenkte. Während wir an einer Kreuzung auf grün warteten, fiel mein Blick auf einen Typen, geschätzte 50 Jahre… Weiterlesen »Herzinfarkt

Opfer einer Fallpauschale

Die Fallpauschale bringt es mit sich: Während vor ein paar Jahren frische Querschnitte noch lange genug im Krankenhaus und vor allem in der anschließenden Reha verbrachten, bekommt die Behandlungseinrichtung heute von der Krankenkasse in der Regel nur noch eine pauschale Summe. Was dazu führt, dass einige Kliniken, die sich eigentlich auf Querschnittlähmungen spezialisiert hatten, den „Standard-Querschnitt“ auf Krankenkassenrechnung gar nicht mehr aufnehmen, sondern nur noch komplizierte Fälle (beispielsweise hoch gelähmte Patienten, die dauerhaft beatmet werden), behandeln. Privatpatienten haben, ebenso wie Unfallopfer, bei denen eine Unfallversicherung das Krankenhaus anhand der tatsächlichen Behandlungsdauer vergütet, ebenfalls noch eine Chance. Der Rest wird in… Weiterlesen »Opfer einer Fallpauschale

Es geht wieder los

Kreisch! Es geht wieder los. Im Supermarkt steht schon wieder regalweise das Weihnachtsgebäck. So weit das Auge reicht. Und so, wie es aussieht, steht das da nicht erst seit gestern, und so wie das auch aussieht, bedienen sie mit dem frühen Verkauf (wir haben September!) auch die Wünsche etlicher Kunden. Einige Kartons sind ja schon komplett leer. Alte Traditionen sind also nichts mehr wert. Als ich noch ein Kind war, wurden im Advent Kekse gebacken. Die Bäcker und Händler nutzten diese besinnliche Zeit, um besondere Leckereien unter das Volk zu bringen. Ich stelle den Antrag, Weihnachts- und Ostersachen das ganze… Weiterlesen »Es geht wieder los

Stiekum und nonchalant

Einen hab ich noch! Der letzte Paratriathlon für mich in diesem Jahr. Wie immer: Bis kurz vorher war nicht klar, ob er wirklich stattfindet, und ob unsere Wettkampfklasse starten darf, und dann ging wieder alles ganz schnell. Weil es bis ins südliche Niedersachsen nicht ganz so weit zu fahren ist wie die letzten Male, als wir nach Nordrhein-Westfalen oder Rheinland-Pfalz mussten, waren auch mehr Hamburgerinnen und Hamburger am Start als sonst. Die Hinfahrt mit dem Auto verlief komplikationslos, die Nacht in einem Vierbettzimmer einer jugendherbergsähnlichen Unterkunft auch, aber das Frühstück war grausam: Hart gekochte Eier an Karotten, zu trinken gab… Weiterlesen »Stiekum und nonchalant

Seelentröster

Frauen können manchmal ja so gemein sein. Männer auch, ich weiß. Aber heute geht es eher um eine Frau. Eine ganz spezielle. Eine ganz speziell gemeine. Ein Typ, ebenfalls Paratriathlet, allerdings nicht aus Hamburg, sondern aus dem Hamburger Umland, trainiert hin und wieder bei uns mit. Nicht in meiner Gruppe, aber wir rollen uns häufiger mal über den Weg. Er ist etwa 10 Jahre älter als wir, nicht unattraktiv, hat nach einer verpfuschten OP einen inkompletten Querschnitt, hat also in den Beinen noch Restfunktionen, die aber nicht zum Laufen reichen. Ich finde ihn sehr nett, ein toller Kumpel, der gut… Weiterlesen »Seelentröster

Mondsüchtig

Es war kein runder. Und es war auch nicht genau der Geburtstag, an dem die Gartenparty stattfand. Trotzdem fanden sich fast 40 Leute bei Marie im Garten ein und traten den Rasen breit gratulierten ihrer Mutter nachträglich und ließen sich mit Grillfleisch, Salaten, knusprigen Baguettebrot und Getränken verwöhnen. Während Maries Patenonkel Uwe am Grill schwitzte, rotierten Marie und ich in der Küche, damit alle Gäste stets genügend saubere Teller, Besteck, Gläser, Getränke und Knabberkram hatten. Es gab genug zu tun, aber trotzdem war es lustig. Bis zu dem Moment, als einer der Gäste zu uns in die Küche kam und… Weiterlesen »Mondsüchtig

Mit Stinkesocke über die Reeperbahn

In einem Forum konnte man etwas gewinnen, wenn man ein Video hochlädt, wie man Auto fährt. Ausdrücklich keine Stunts, sondern die normale, alltägliche Fahrweise war gefragt. Ich habe spontan teilgenommen, allerdings nichts gewonnen. War wohl doch zu unspektakulär. Wenn die gewusst hätten, dass ich das Auto ausschließlich mit den Händen bediene … haben sie aber nicht. Wer dennoch Interesse hat, darf einmal mit mir zusammen über die Reeperbahn düsen: (Video nicht verfügbar) Wem davon schlecht geworden ist und wer seine Adresse hinterlässt, bekommt von mir eine handsignierte Kotztüte. Nur solange der Vorrat reicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen…

Abendlied

So legt euch denn, ihr Brüder, in Gottes Namen nieder; kalt ist der Abendhauch. Verschon uns, Gott! mit Strafen und lass uns ruhig schlafen! Und unsern kranken Nachbarn auch! Vollmond ist. Sagt zumindest mein Smartphone. Man sieht es auch, wenn man aus dem Fenster guckt. Oder auf das Foto hier oben. Ja, es ist ein Foto, eben gerade aufgenommen. Man sieht es aber auch, wenn man die Leute beobachtet. Vor zwei Stunden lief einer mit freiem Oberkörper durch die Straße. Bei 12 Grad. Matthias Claudius sorgt sich in seinem „Abendlied“ um seinen kranken Nachbarn. Das in Deutschland wohl bekannteste Boulevardblatt… Weiterlesen »Abendlied

Ein weiteres tolles Wochenende

Ein weiteres tolles Wochenende ist vorbei. Inzwischen kann ich fließend bayrisch. Zumindest verstehen. Als Hamburger Deern glaubte ich zu wissen, dass, wenn ich morgens meine Stinkesocken nicht wiederfinde, diese höchstwahrscheinlich „wech“ sind. Inzwischen habe ich aber gelernt: Sie könnten auch „fort“ sein. Um gleich der Frage vorzubeugen: Ich trage nachts keine Socken. Es sei denn, es ist arschkalt. Aber selbst dann ziehe ich die Dinger im Schlaf meistens unfreiwillig aus, zumindest eine davon, so dass ich das auch gleich sein lassen kann. Wenngleich ich meine Beine und Füße nicht willentlich bewegen kann, bewegen tun sie sich im Schlaf trotzdem. Von… Weiterlesen »Ein weiteres tolles Wochenende

Meine Viertelstunde

Ich hatte die Augen schon zu, träumte von stinkenden Stinkesocken knackigen Jungs mit knackigem Popo, als es plötzlich an meiner Zimmertür wummerte. Dem Geräuschpegel nach musste irgendjemand etwas hochgradig wichtiges mitzuteilen haben. Vielleicht lag eine Bombe in der Waschküche? Oder Elvis Presley hockte in unserem Gruppenraum und aß Popcorn? Als es ein zweites Mal aufgeregt klopfte, schälte ich mich aus dem Bett und rollte zur Tür. Cathleen stand draußen: „Dein Handy ist aus. Steh auf, zieh dich an, in einer Stunde ist Training angesetzt. Tatjana hat eine SMS geschickt und Marie ist auch schon ganz aufgeregt, weil sie dich nicht… Weiterlesen »Meine Viertelstunde