Allgemein

Ăśberforderte Schisssocke

Kaum beginnt der beknackte Schnee drauĂźen zu tauen, bin ich auf dem besten Weg zu neuem Glatteis. Seit gut drei Wochen bin ich inzwischen mit Jan zusammen, er kann gut kĂĽssen, er fasst sich gut an, wenn wir im Whirlpool eng aneinander ein paar Zärtlichkeiten austauschen, er schmeckt lecker, er riecht gut … ich will mehr! Doch ich verzweifel im Moment an einer sehr schwierigen Entscheidung: Soll ich mit ihm vorher darĂĽber sprechen, dass und warum ich auĂźerhalb meiner vier Wände Pampers trage – oder findet er das am besten selbst raus? Dass einige Rollstuhlfahrer und vor allem Rollstuhlfahrerinnen so… Weiterlesen »Ăśberforderte Schisssocke

Ein Nein zur Therapie

Ich habe mich inzwischen mit meiner Psychologin darauf geeinigt, mich aus der Therapie meiner Mutter komplett herauszuhalten. Das heiĂźt: Ich werde sie weder besuchen, noch an Familien- oder Mutter-Kind-Therapien teilnehmen. Wir haben fast eine Stunde lang nur darĂĽber geredet, ob ich das tun sollte oder nicht. Letztlich kristallisierte sich das immer mehr heraus, was ich schon von Anfang an dachte: Ich möchte meinen zukĂĽnftigen Weg nicht zusammen mit meiner Mutter gehen. Es ist letztlich eine sehr schwere Entscheidung und es ist mit Sicherheit keine lang-, sondern eher eine mittelfristige. Diese mittelfristige Entscheidung musste aber sein, denn nur mit kurzfristigen Ausreden… Weiterlesen »Ein Nein zur Therapie

ZweiohrkĂĽken und Keinstromaufzug

Fast jeder erfolgreiche Kinofilm wird ein zweites Mal aufgewärmt. Mit einem zweiten Teil. Der zweite Teil wird meistens mit weniger finanziellen Mitteln produziert als der erste, und so wundert es nicht, warum der zweite (dritte, vierte, …) Aufguss oft nicht mal annähernd das Niveau des ersten Filmes erreicht. Nicht so bei „Keinohrhasen“. Dessen zweiter Teil, „ZweiohrkĂĽken“, ist durchaus sehenswert. Ich persönlich finde ihn wesentlich trauriger und tiefsinniger als den ersten Film, aber am Ende sind alle happy. Etliche Gags sind auch dabei, einige niveauvolle, viel Schweinkram und die ĂĽbliche Portion Machogehabe. Im Gegensatz zum ersten Film (oder habe ich es… Weiterlesen »ZweiohrkĂĽken und Keinstromaufzug

ScheiĂź Schnee

Als kleines Kind habe ich gerne im Schnee gespielt. Ich habe mich auch jedes Jahr aufs Neue auf den ersten Schnee gefreut. Irgendwann war es mir dann relativ egal, ich habe den Schnee als natĂĽrliches Phänomen des Wetters hingenommen. Inzwischen hasse ich Schnee. Mit Handschuhen kann man nur sehr schlecht Rollstuhlfahren; entweder weichen sie binnen 10 Minuten durch oder man bekommt dadrin schwitznasse Hände oder sie zerbröseln nach ein paar Kilometern oder sie halten nicht warm. Der groĂźe Wurf schneint noch niemandem gelungen zu sein. In festen, plattgetretenen Schnee graben sich die Vorderräder ein. Lockerer Schnee setzt sich zwischen Reifen… Weiterlesen »ScheiĂź Schnee

Kurzer Prozess

Eigentlich hätte ich heute erst um kurz vor zehn Uhr zur Schule gemusst, aber bereits um Viertel vor Acht klingelte mein Handy. Normalerweise schalte ich das immer aus, wenn ich schlafe. Ich war zwar schon wach und auch schon aus dem Bett, aber eigentlich noch nicht „online“. Meistens stelle ich das Handy erst nach dem FrĂĽhstĂĽck an. Ich habe es wohl gestern abend vergessen auszuschalten. Am anderen Ende war der Vertrauenslehrer. Er hatte nicht auf dem Plan, dass ich erst gegen 10 Uhr zur Schule muss und dachte, ich wäre jeden Moment dort. Er habe den Brief bekommen, mit dem… Weiterlesen »Kurzer Prozess

Gekränkte Eitelkeit II

Als wäre das gestern noch nicht genug gewesen, heute folgt Teil 2. Ich hatte mir vorgenommen: Sollte Sandra heute wieder mit in den Aufzug steigen, steige ich wieder aus und lasse sie alleine fahren. Tatsächlich ging sie mit mir ins Gebäude, lief hinter mir her, bog dann aber, während ich auf den Aufzug wartete, ins Treppenhaus ab. Ich stieg ein und noch bevor die KabinentĂĽr sich schloss, kam sie um die Ecke gelaufen, stellte sich so in den Weg, dass ich nicht mehr aussteigen konnte und auch nicht mehr an die Bedienknöpfe kam. Die TĂĽr schloss sich. „Hallo KrĂĽppel, gut… Weiterlesen »Gekränkte Eitelkeit II

Gekränkte Eitelkeit

Sandra, ja genau die Sandra, die mich in der letzten Woche so blöde angemacht hat, weil sie mit meinen 15 Punkten in Deutsch nicht klar kam, beginnt nun, mich in der Schule zu terrorisieren. Meine Bemerkung auf ihren Modegeschmack, die ich zurĂĽckgenommen und fĂĽr die ich mich entschuldigt habe, scheint sie nicht verkraftet zu haben. Heute stieg sie mit mir zusammen in den Aufzug (was sie sonst nie macht, sie benutzt sonst immer die Treppe) und sobald die TĂĽr geschlossen war und wir alleine waren, sagte sie zu mir: „Na KrĂĽppel, heute wieder biĂźchen angeben? Hast du Herrn … (Deutschlehrer)… Weiterlesen »Gekränkte Eitelkeit

Schrottklapp

Am Samstag fand bei Nadine Schrottklapp statt. Nadine ist nicht die Nadine, mit der ich regelmäßig trainiere, sondern eine andere Nadine, zu der ich von Sofie mitgeschleppt wurde. Und Schrottklapp ist Julklapp, nur dass man sich nicht gegenseitig etwas schenkt, sondern auf diesem Weg versucht, seinen Schrott unter das Volk zu mischen. Das kann alles mögliche sein, halt Dinge, die niemand braucht, allerdings keinen wirklichen MĂĽll. Sondern eben Schrott. Am besten eingewickelt in Zeitungspapier oder alte Verpackungen… Der Abend war sehr lustig, die Leute allesamt sehr nett. Wir haben gemeinsam gekocht, Karten gespielt, eben diesen Schrottklapp veranstaltet (ich habe eine… Weiterlesen »Schrottklapp

Das Drama um ein Drama

Am Montag haben wir eine Deutsch-Klausur geschrieben, Analyse eines Dramas. Die erste halbe Stunde habe ich dort gesessen und war kurz davor, zu verzweifeln. Dann habe ich gedacht: „Alles oder nichts. Wenn du da jetzt einen leeren Zettel abgibst, gibt es 00 Punkte. Wenn du dir da jetzt irgendwelchen Stuss zusammenschreibst, kriegst du vielleicht noch 05 Punkte und hast wenigstens die Klausur gerettet.“ Und dann habe ich ganz banal angefangen, den Text kurz zusammenzufassen und zu analysieren und plötzlich lief es wie am SchnĂĽrchen. Am Laptop schreibt sich sowas ja wesentlich besser als mit dem Stift, und so konnte ich,… Weiterlesen »Das Drama um ein Drama

Keine bittere Pille

Ich war heute beim Frauenarzt. Dorthin wollte ich sowieso schon immer mal und mich untersuchen lassen, meine Hausärztin hat es mir auch empfohlen und Jan ist ja auch noch ein aktueller Anlass. Nicht, dass wir bisher ĂĽber ein paar ausgetauschte KĂĽsschen auf Mund und Wange und ein biĂźchen eng aneinander sein im Whirlpool und ein paar längere und feste Umarmungen hinaus gekommen wären, aber sollte es an der Zeit sein, dass ich mich von ihm vernaschen lassen möchte, möchte ich bestimmmt nicht dann erst noch einen Termin beim Gynäkologen abwarten. Ich war bei einem Mann in Othmarschen, den mir meine… Weiterlesen »Keine bittere Pille