Einkaufen

Denkzettel

Dass eine Person mit einem Rollstuhl durch einen Baumarkt fährt, mag ja heute keine groĂźe Besonderheit mehr sein. Aber wenn nun drei Menschen im Rollstuhl hintereinander herfahren, dann bleiben selbst heute noch Leute stehen oder rennen gar gegen ein Regal. Ganz zu schweigen von den vielen lustigen SprĂĽchen und Fragen, wie beispielsweise der, ob wir ein Rollstuhlrennen machen. Oder ob man die Dinger im Baumarkt testen und kaufen könnte. Die Oma sei nämlich schlecht zu FuĂź. Und wehe, ich lächle dann nicht. Dann gibt es beleidigte LeberwĂĽrste, und nachdem ich mal gesehen habe, was so alles in eine Leberwurst gedreht… Weiterlesen »Denkzettel

Marmelade

Eigentlich wollte ich heute ganz viel Positives schreiben, einige schöne Ostseefotos posten … nee. Ich warne schonmal vor: Wer ohnehin schon genervt ist, sollte sich vielleicht vorher und rechtzeitig eine Tischkante zum ReinbeiĂźen suchen. Ich bin auch Tage danach noch schwer genervt. Marie auch. Helena sowieso. Es macht einfach nur fassungslos. Helena kam am Freitag vom Einkaufen zurĂĽck. Es war ihr irgendwie wichtig, das alleine zu machen. Also zum Wochenende noch alles das zu holen, was wir nicht vorher einkaufen konnten. Das Meiste hatten wir schon mit dem Auto geholt, aber Frisches und Vergessenes fehlte noch. Zudem hatten sich Susi… Weiterlesen »Marmelade

Nur noch peinlich

Was habe ich nicht so alles vermisst in der einen Woche, in der ich flach lag: Menschen! Vollmond! Menschen bei Vollmond?! Ich habe den heutigen dienstfreien Morgen zum Einkaufen genutzt. Also Lebensmittel und so. Wir haben bei uns im Ort fĂĽnf verschiedene Supermärkte, davon zwei Discounter und drei relativ groĂźe Läden mit Vollsortiment. Am häufigsten bin ich bei dem, der Lebensmittel liebt, vor allem, weil der so schöne Behindertenparkplätze vor der TĂĽr hat. Und weil ich die eine Kassiererin so gerne mag. Oder sie mich. Oder beides. Ich nenne sie mal Gabi. Ich kannte sie schon aus dem Supermarkt, als… Weiterlesen »Nur noch peinlich

Rundumschlag

Sehr lange haben wir gewartet, noch viel länger musste Helena darauf warten, dass sie nun endlich mal die Therapie bekommt, die hinsichtlich ihrer Einschränkungen dem hiesigen Standard entspricht. DafĂĽr geht es jetzt aber hoffentlich umso schneller. Wir wollen Fortschritte. Wir haben lange abgewogen, ob es sinnvoll ist, Helena bei Maries Mutter in die hausärztliche Behandlung zu geben. Es sprechen einige Dinge dagegen, insbesondere ist Maries Mutter keine Pädiaterin (also keine Kinderärztin), sie ist persönlich betroffen, und damit besteht immer die Gefahr, dass man ihr fehlende Objektivität unterstellt; andererseits verstehen die beiden sich prächtig und Maries Mutter labert nicht lange um… Weiterlesen »Rundumschlag

Wochenende

Auch wenn ich Hamburg sehr vermisse, fĂĽhle ich mich an der Ostsee sehr wohl. Gerade jetzt, wo es nachts wieder etwas kĂĽhler wird, finde ich das Klima, den Wind und die leicht salzige Luft sehr angenehm. Derzeit pendel ich vier bis fĂĽnf Mal pro Woche in eine GroĂźstadt, um dort zu arbeiten und mich in der Pädiatrie fortzubilden, und ehrlich gesagt freue ich mich, wenn ich Feierabend habe, auch sehr auf die Ruhe auĂźerhalb einer hektischen GroĂźstadt. Normalerweise kaufe ich nicht mal in der Stadt ein, einerseits, um die Geschäfte in meiner Nähe zu unterstĂĽtzen, andererseits, weil es dort nicht… Weiterlesen »Wochenende

Unterste Schublade

An Verbesserungen gewöhnt sich der Mensch sehr schnell. Auch Stinkesocken gewöhnen sich sehr schnell an Verbesserungen. Und nehmen sie irgendwann vielleicht sogar als selbstverständlich hin. Zum Beispiel, wenn man zum Autofahren nicht mehr mit einem SchlĂĽssel hantieren muss. Als Rollstuhlfahrerin bin ich mit beiden Händen stets beschäftigt, da ist es eine enorme Erleichterung, wenn ich keinen SchlĂĽssel in die Hand nehmen muss, um ins Auto einzusteigen. Auch wenn mein allererstes Auto nicht mal eine Funk-Fernbedienung hatte, sondern ich noch mit dem SchlĂĽssel im TĂĽrschloss herumfummeln musste und mich irgendwann gewundert habe, dass mein SchlĂĽssel auch beim Auto nebenan passt, möchte… Weiterlesen »Unterste Schublade

Angucken

Eigentlich war mal geplant, dass Marie und ich ein schönes Osterwochenende an das Ostsee verbringen, die Sonne anbeten und mindestens neun Dreiviertelstunden (also zusammengerechnet sechsdreiviertel Stunden) mit dem Handbike am Meer entlang fahren. Stattdessen liegt hier matschiger Schnee, am Himmel vermischen sich dreiundsiebzig verschiedene Grautöne miteinander und der eiskalte Wind weht mindestens mit Stärke 5. Von vorne. Immer. Also gibt es heute Osterfeuer im Kamin, warme Waffeln mit heiĂźen Himbeeren und warmem Vanille-Eis und jede Menge Entspannung. Als hätte ich nicht in der letzten Nacht schon 14 Stunden durchgeschlafen. Wie es im Moment ständig vorkommt. Mein Leben besteht derzeit nur… Weiterlesen »Angucken

Auch nix Paket

Ich versuche ja noch immer, meinen Artikel fĂĽr 202 Euro zu bekommen. Im ersten Anlauf ist es ja gescheitert, und nachdem ich denen geschrieben habe, sie mögen meine Kohle umgehend zurĂĽckerstatten, da ich nicht fĂĽr deren Versandunternehmen verantwortlich zu machen bin, bekam ich eine weitere Mail, dass das Paket laut Unterschrift der Nachbarin einwandfrei ĂĽbergeben wurde. Wer anschlieĂźend das Paket geöffnet und die Ware zerstört habe, sei nicht mehr nachvollziehbar. Da mit das zu doof ist und sich mein Anwalt immer ĂĽber leicht verdientes Geld freut, hat er es nun an der Backe. Gemäß Sendungsverlauf wurde das Paket beschädigt und… Weiterlesen »Auch nix Paket

Nix Paket

Wir haben es ja so gewollt. Wir wollen ja den örtlichen Handel nicht mehr unterstĂĽtzen. Stattdessen die ganzen Paketdienste und die Versandunternehmen. Und auch wenn ich mich lieber beraten lasse, Dinge anschaue und vielleicht auch anfasse, und dafĂĽr am Ende 3 bis 20 Prozent mehr bezahle – ich habe fast keine Chance mehr. Ein Geschäft nach dem nächsten schlieĂźt oder ist bereits geschlossen, und die wenigen, die noch vor Ort sind, haben kaum noch Auswahl. Wir haben es so gewollt. Also suche ich im Netz nach dem gĂĽnstigsten Preis, scrolle bis zum ersten seriösen Händler und bestelle. Einen Artikel, den… Weiterlesen »Nix Paket

Ă–lwechsel und Glitzerstaub

Ich habe zu Weihnachten von Maries Eltern eine Winterjacke geschenkt bekommen. Genauso wie Marie. WorĂĽber ich mich sehr gefreut habe. Genauso wie Marie. Marie und ich haben jeweils dem anderen traditionell einen neuen Badeanzug geschenkt. Vielleicht schaffen wir es ab Sommer ja, mal wieder regelmäßig gemeinsam zu trainieren. Von meinen Kolleginnen und Kollegen der letzten Station habe ich ein T-Shirt bekommen, auf dem steht: „Ich habe es mit Laufen versucht, aber es hat mir nicht gefallen.“ – Soll witzig sein (ich schreib es extra dazu, weil bisher alle nur mĂĽde gegrinst haben). Mal sehen, vielleicht steht demnächst mal wieder ein… Weiterlesen »Ă–lwechsel und Glitzerstaub