Hilfsmittel

Shoppen und so

Helena und ich waren heute morgen in der nächstgrößeren Stadt zum Klamotten shoppen. Mich nervt es absolut, durch enge Gänge von Bekleidungsgeschäften zu rollen, an jedem zweiten Kleiderständer aufzupassen, dass man nichts herunterreißt, schmutzig macht, ständig laufen mir Leute vor den Rollstuhl, die ihre Augen nur auf das nächste Schnäppchen gerichtet haben, es ist laut, stickig – und es ist Samstag morgen. Aber Helena hat gerade einmal zwei Hosen. Davon ist eine eigentlich fertig, so dass sie in Sporthose durch die Gegend läuft, wenn ihre Jeans in der Wäsche ist. Vielleicht geht es anderen Menschen auch so, aber hier ist… Weiterlesen »Shoppen und so

Plötzlich Glibber

Es gibt Dinge, die will niemand wissen. Und welche, die will wirklich niemand wissen. Und trotzdem: Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, dass Niemand sein Wissen erweitert. Als Bloggerin schreibe ich fast über alles. Nicht ständig über Dinge, die Niemand nicht wissen will, aber manchmal eben auch. Manchmal muss es auch sein. Nach so viel Gesülze wissen nun alle, was jetzt kommt: Too much information. Dass auch Menschen Sex haben, ist allgemein bekannt. Dass Menschen, die keine Partnerin und keinen Partner haben, mitunter Sex ohne Partnerin oder Partner haben, auch. Ich rede schreibe von Onanie, oder -wenn man die Bibel… Weiterlesen »Plötzlich Glibber

Zu verschenken

Ich mache noch etwas völlig ungewöhnliches: Ich verschenke was. Ja, richtig gelesen. Ein Mitbewohner ist zum 30.09. ausgezogen und hat uns mehrere Kartons Klebewindeln hinterlassen. In einer Größe (L), die niemandem von uns passt, der sie gebrauchen könnte. Es handelt sich um ein Markenprodukt und nein, es ist kein Krankenkassen-Eigentum. Der Kollege war privat über die Eltern versichert und hatte diese Kartons im Rahmen seiner Selbstbeteiligung komplett selbst bezahlt. Er möchte sie nicht mehr haben, das Nachsenden wäre teurer als der Sachwert, meint er. Wir sollten sie vernichten. Ich glaube, ich spinne! Wer sie haben möchte, darf sie abholen. Geschenkt,… Weiterlesen »Zu verschenken

Nicht so verwerflich

Dass es nicht leicht ist, das Auto einer Rollstuhlfahrerin anzuhalten, weiß ich ja inzwischen. Solange die Rollstuhlfahrerin trotzdem ihre gerechte Strafe bekommt (und die Verwarnung, bei der es bleiben sollte, wurde ja ausgesprochen, bevor man wusste, dass ich Rollstuhlfahrerin bin), ist das ja okay. Das Gefühl. Menschlich. Wenn ich jetzt Geld bräuchte und, auf der Suche danach, die Hausbriefkästen in meiner Umgebung durchkämme, ist das schon einigermaßen dreist. Wenn mir dabei zufällig eine frische EC-Karte in die Hände fällt, ich danach auf die PIN warte, die einige Tage später bekanntlich kommt, sie ebenfalls aus dem Briefkasten friemel, mit Karte und… Weiterlesen »Nicht so verwerflich

Das Waschbecken

Ich schulde ja noch eine Auflösung … Was hängt an der Wand und schützt vor Brechdurchfall? Ich erwähnte ja bereits, dass ich viel zu kompliziert gedacht habe. Im ersten Moment habe ich an irgendwelche Bakterien gedacht, die möglicherweise ihre krankheitserregenden Kolleginnen und Kollegen bekämpfen. Nach einer Sekunde habe ich mich dann auf den Desinfektionsmittelspender besonnen, der bei mir zu Hause zwar nicht an der Wand hängt, dafür aber im Krankenhaus. Alles zu kompliziert. Es ist: Das Waschbecken. Hände waschen hilft. Allerdings sollte man auch Seife dazu nehmen, nur einmal mit Wasser bespritzen hilft nicht wirklich. Und noch was: Die Rolle… Weiterlesen »Das Waschbecken

Raterunde 2013

Es ist mal wieder an der Zeit, ein paar Paar neue Fotos einzukleben. Zu einem absolut spannenden Thema: Toiletten! Ja, nu, da müssen ja alle mal hin. Hin und wieder regelmäßig. Manchmal etwas länger, manchmal etwas zu spät. Apropos zu spät: Wer als Rollstuhlfahrer auf diese Toilette möchte, kann nur hoffen, dass die Vorbenutzerin oder der Vorbenutzer kein Spielkalb war. Wenn ich auch nicht weiß, wozu es die Funktion „Gesamtes Toilettenbecken um einen Meter anheben“ gibt, eins weiß ich sicher: Neun von zehn Höschen sind nass (und zwar nicht vor Lachen), bis man den Knopf gefunden hat, mit dem man… Weiterlesen »Raterunde 2013

Motorisierte Maria

Wahnsinn! Fast ein halbes Jahr nach der Verordnung wurde heute Marias Elektrorolli ausgeliefert. Der Chef des Sanitätshauses lieferte ihn persönlich aus, nachdem am Tag davor ein Mitarbeiter so lange im Stau steckte, dass er auf halber Strecke wieder zurück gefahren war. Es musste etliches eingestellt und vor allem programmiert werden, aber der Service war astrein. Maria und er waren bestimmt zwei Stunden lang beschäftigt, im Haus, auf der Straße, um alles so einzustellen, wie Maria es braucht. Gerade mit eingeschränkter Koordination und wenig Kraft muss das Ding ja so bedienbar sein, dass Maria nicht gleich aus Versehen mit Vollgas gegen… Weiterlesen »Motorisierte Maria

Nur die Augen

Der heutige 05.05. ist ein Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, an dem europaweit zur Teilnahme an verschiedenen Aktionen aufgerufen wird. So gibt es auch in Hamburg die eine oder andere Aktion, an denen ich mich allerdings aus verschiedenen Gründen nicht beteilige. Was aber nicht heißen soll, dass ich nicht gegen das eine oder andere protestiere. Eine Teilnehmerin reiste heute morgen mit der Bahn an und verband ihre Hamburg-Reise damit, unter anderem Sofie wieder zu treffen, die sie von früher kennt und die sie, da sie rund 500 Kilometer von Hamburg entfernt wohnt, nur selten sieht. Sofie fragte mich,… Weiterlesen »Nur die Augen