Krankenhaus

Kurzes VergnĂĽgen

Die Freude ĂĽber die RĂĽckkehr in die eigenen vier Wände war nur kurz. Am Montagmittag kam nach ihrer Sprechstunde meine Hausärztin zu einem Hausbesuch vorbei und bestätigte mir das, was Sofie und ich schon vermutet hatten. Die Matratze entlastet die geschädigten Hautpartien nicht so, wie es erforderlich wäre, damit das abheilen kann. Ich konnte mich gar nicht so viel drehen, wie die jeweils unten liegenden Stellen sofort wieder gerötet wurden. Meine Hausärztin telefonierte gleich von meiner Wohnung aus mit der Klinik, aus der ich einen Tag zuvor entlassen worden war. Die meinten nur: „Dann mĂĽssen Sie die Patienten noch einmal… Weiterlesen »Kurzes VergnĂĽgen

Wegen ĂśberfĂĽllung entlassen

Seit heute nachmittag bin ich wieder zu Hause. Eigentlich habe ich noch mit mindestens einer weiteren Woche Klinikaufenthalt gerechnet und geplant war es auch anders, aber ich denke, unter den möglichen Alternativen ist es die beste. Es begann damit, dass heute morgen gegen 8.50 Uhr der Rettungshubschrauber (in der Querschnittszene auch als „Schaschlikbomber“ bezeichnet) auf seinem Landeplatz rund 200 Meter von meinem Bett entfernt landete. Das macht der zwar rund zehn Mal pro Tag, und den Lärm, der dabei entsteht, hört man irgendwann nicht mehr – aber diese „Lieferung“ kam von einer Hamburger KupferhĂĽtte und brachte einen Patienten mit schwersten… Weiterlesen »Wegen ĂśberfĂĽllung entlassen

Grillparty auf dem Balkon

Vielen Dank fĂĽr die ganzen GenesungswĂĽnsche, als Kommentar oder per Mail. Ich habe mich sehr gefreut. Meiner Haut geht es schon viel besser, es ist also auf dem richtigen Weg, allerdings dauert es noch etwas. Meine Tischnachbarin, die mit dem kalten Mineralwasser, hat mich heute noch einmal besucht. Die andere, die mit dem heiĂźen Teewasser, hingegen noch ĂĽberhaupt nicht. Allerdings soll sie sich heute morgen erkundigt haben, wieso ich nicht zum Unterricht kommen wĂĽrde. Sie hat nicht realisiert, dass ich jetzt erstmal hier ein paar Wochen im Krankenhaus liegen darf und fing angeblich sogar schon an, die Aktion mit dem… Weiterlesen »Grillparty auf dem Balkon

Hauptsache Haut

Endlich darf ich wieder sitzen und am Laptop schreiben… seit letzten Freitag bin ich im Krankenhaus und schaue die Decke an. Nicht aufstehen, nicht umdrehen, nicht hinsetzen, zum Essen und trinken am besten mit Strohhalm und Kopf seitwärts im Liegen. Einziger Lichtblick: Ein Flachbild-Fernseher an einem langen Arm, den man so ĂĽber das Bett schwenken kann, dass man in RĂĽckenlage mit Blick an die Decke was sieht. Da hat mal einer mitgedacht. Normalerweise bin ich Teamwork eher zu- als abgeneigt, aber seit letztem Freitag muss ich mir das wohl nochmal ĂĽberlegen. Wir saĂźen in Sechsergruppen an den Tischen und …… Weiterlesen »Hauptsache Haut

Der Gedankenleser – alles nur geträumt

Manchmal, wenn ich zum Sport, zur Physiotherapie oder zur Nachbetreuung in das Querschnittzentrum fahre, in dem ich fast ein Jahr stationär behandelt wurde, läuft mir der Chefarzt ĂĽber den Weg. Meistens grĂĽĂźt er, manchmal drĂĽckt er mir die Hand, fragt, wie es mir geht. Manchmal sieht man ihn mit Stöpseln im Ohr beim Betriebssport auf irgendwelchen Fitnessgeräten turnen, manchmal fährt er mit lauter Musik im Auto vom Gelände. Weiter kenne ich ihn nicht. Einmal war ich in seinem Zimmer, vielleicht fĂĽr zwei Minuten, als ich ihn fragen musste, ob ich von der Klinik aus in ein Trainingslager fahren darf (siehe… Weiterlesen »Der Gedankenleser – alles nur geträumt

Eine Nacht im Krankenhaus

Die Weihnachtstage habe ich bei mir in der WG verbracht. Liam und Frank haben zwei Tage vor Heilig Abend noch einen kleinen Weihnachtsbaum besorgt, keinen aufblasbaren, sondern einen im Eimer, den man hinterher einpflanzen kann, Lina und Sofie haben ihn geschmĂĽckt, es war recht nett. Cathleen war am Heilig Abend bei ihrer Mutter, Liam und Lina waren bei Liams Eltern. Sofie, Frank und ich haben es uns im Gruppenraum gemĂĽtlich gemacht, gemeinsam gegessen, geredet, sind anschlieĂźend zum Gottesdienst in den Hamburger Michel gefahren. Ich habe es schon erwartet: Die Kirche war bis auf den letzten Platz belegt. Wenn man jetzt… Weiterlesen »Eine Nacht im Krankenhaus

Man ist wieder einer wie alle

  Zwar nicht über Triathlon, Schwimmen oder Rennrollstühle, aber übermeinen Rollstuhlsport gab es einen sehr ausführlichen Bericht im Fernsehen, den man jetzt auch im Internet ansehen kann. Es geht in erster Linie um die Rolle des Rollstuhlsports in der Rehabilitation. Ichfinde es sehr gut gemacht, aber seht einfach selbst. Sowohl die Basketballgruppe (in der ich anfangs ein paar Mal war) als auch die Sporthalle im Krankenhaus und der Doc kommen mir sehr bekannt vor…

Viel Sand aus der ServicewĂĽste

Ich habe mich lange durchgefragt, viele Angebote verglichen, in einem Forum um Meinungen gebeten und mich dann endlich fĂĽr ein Business-Notebook entschieden. Auf den ersten Blick sieht es gut aus, die Software funktioniert auch, aber leider ist im Bereich der Handauflagefläche (also dort, wo man seine Handballen auflegt, wenn man tippt) die Oberfläche völlig speckig und weiĂźlich angelaufen. Nein, es handelt sich um ein nagelneues Gerät. Also rief ich heute mittag beim Kundenservice an und schilderte das Problem. Davon habe man noch nie gehört, ob ich das Gerät schonmal gereinigt hätte. „Nein, natĂĽrlich nicht, ich habe es nur ausgepackt.“ Man… Weiterlesen »Viel Sand aus der ServicewĂĽste

Linke Gewalt

Heute musste ich zu einer Nachuntersuchung ins Krankenhaus. Nichts spektakuläres, sondern man wollte sich in erster Linie anschauen, wie ich mit meiner Haut, meinen Gelenken, meiner Blase, meinem Darm, meinem Kreislauf und meiner Psyche zurecht komme. Zuerst hatte ich ein Gespräch mit einem Psychologen. Diese Untersuchungen werden nicht von demjenigen gemacht, der einen sonst behandelt. Er stellte mir ein paar Fragen, ich habe ihm ein biĂźchen was aus meinem Alltag erzählt, eine Stunde war angesetzt, nach 15 Minuten war ich wieder drauĂźen. Ich hätte gut mitgearbeitet. Ă„hm, naja, ich will ja auch was von denen, oder? Dann musste ich in… Weiterlesen »Linke Gewalt

Das erbärmliche Wrack

Die neueste verbale Entgleisung meines Lieblingslehrers lautet: Penner. Ich bin nicht betroffen, sondern jemand, der sein Buch nicht gefunden hat. Inzwischen sagte jemand, dass der Lehrer keinen Bock mehr auf Unterrichten hat und sich freut, wenn er noch irgendwohin versetzt wird, wo er weniger Arbeit hat. Er meint wohl, dass man ihn nicht rausschmeiĂźen kann. Wenn er mich allerdings eines Tages mal als KrĂĽppel bezeichnet, gibt es richtig Ă„rger. Irgendwann kommt ein Spruch, da bin ich mir sicher. Nach der Schule hatte ich mein erstes Familiengespräch mit meiner Psychologin im Krankenhaus. Bis ich dort angekommen bin und meine Eltern tatsächlich… Weiterlesen »Das erbärmliche Wrack