Aber sonst geht es mir gut

Mein Dasein als Autofahrerin ging vor einer Woche ja gleich aufregend los, als erstmal einer abgeschleppt werden musste, weil er mich zugeparkt hatte. Aber irgendwie entspannt sich das nicht. Am Dienstag morgen kam ich zum Auto und wunderte mich noch über einen Haufen Scherben, der da beim Einparken noch nicht gelegen hatte, bevor ich dann feststellte, dass man mir das Autoradio geklaut hatte und dafür ein hinteres Seitenfenster eingeschmissen hatte. Den Parkausweis für Behinderte hat man natürlich auch gleich mitgenommen. Immerhin hatte es über Nacht nicht geregnet, so dass nicht noch alles nass war drinnen.

Die Polizei kommt dafür nicht, sondern man muss selbst dorthin fahren. Ich darf zwar selbst Autofahren, auch eine Anzeige erstatten, aber unterschreiben müssen sie meine Eltern. Immerhin brauchten meine Eltern nicht noch den Auftrag von der Werkstatt mit unterschreiben. Am Abend hatte ich das Auto wieder – nur leider war nicht nur die Scheibe kaputt, sondern auch noch irgendein Führungskram vom elektrischen Fensterheber. Alles in allem hat die Werkstatt fast 700 Euro berechnet – ohne Radio. Aber wenigstens habe ich eine Teilkasko-Versicherung und werde nicht hochgestuft.

Heute stand ich am Bahnhof Altona und saß im Auto, wollte gerade losfahren, als mir hinten jemand gegen das Auto gefahren ist. In Schrittgeschwindigkeit und fast parallel. Es quietschte und knirschte etwas, dann bemerkte ich, dass die Hupe bei ausgeschalteter Zündung nicht geht. Ganz klasse. Aber die Frau mit ihrem schwarzen Polo hatte es auch bemerkt, machte die Tür auf, schaute nach hinten, machte die Tür zu, fuhr langsam vorwärts weg – und anstatt irgendwo an die Seite zu fahren, düste sie davon.

Also habe ich mir das Kennzeichen gemerkt und habe die Polizei angerufen. Bald können die für mich eine eigene Hotline einrichten. Wie groß der Schaden ist, wollten sie wissen, und ob die Frau betrunken war.
Nö? Dann fahren Sie bitte zur nächsten Dienststelle. Dort hat man das fotografiert, eine kleine Menge von ihrem Lack in ein Tütchen gekratzt, den ganzen Kram aufgeschrieben und – meine Eltern müssen schon wieder unterschreiben.

Danach bin ich mal wieder zum VW-Händler gefahren. „Irgendwas mit Ihrem Fenster?“ Nö. Nun habe ich nächsten Mittwoch einen Termin. Kosten rund 400 Euro. Laut Polizei kann die andere Dame mit 7 Punkten in Flensburg, 6 Monaten Führerschein weg und mindestens einem Bruttomonatsgehalt Strafe rechnen. Schon irgendwie seltsam, wenn man bedenkt, dass das die zweite Hamburgerin innerhalb eines Jahres wird, die meinetwegen ihren Lappen abgeben muss… Nein, es ist nicht die Tochter, der Name ist ein anderer.

Aber sonst geht es mir gut.

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