Mein gestriger Blog-Eintrag hat ja ganz schönen Wirbel ausgelöst. Immerhin ist es, nach dem mit den Glückwünschen zum 18. Geburtstag, der am zweithäufigsten kommentierte Text der letzten zwei Jahre. Ich kann sagen, dass ich damit gerechnet habe, dass das nicht jeder toll findet. Aber das erwähnte ich ja auch schon. Ich kann und ich will nicht immer 100% „brav“ sein. (98% reichen auch, oder?)
Ich passe schon auf mich auf. Ich passe auch darauf auf, dass ich niemanden unzumutbar belästige. Weder mit meiner Behinderung noch beim Ausleben meiner Triebe. Mir ist auch klar, dass solche Beiträge wie der gestrige nicht jeder mag und mit Sicherheit werde ich zukünftig auch nicht öfter über das Thema schreiben als bisher.
Ich bin dennoch überrascht, wieviele Leser mir eine neutrale oder sogar positive Resonanz gegeben haben. Und ich bin sehr überrascht, welche Reaktionen ich von meinen Freundinnen und Freunden, sofern sie denn diesen Blog kennen, bekommen habe. Die üblichen Sprüche und Neckereien waren natürlich unvermeidbar. Aber ausnahmslos alle haben das
Bedürfnis gehabt, mir zu sagen, dass sie meinen Beitrag gut fanden. Auch wenn einzelne zum Thema an sich eine andere Meinung hatten: „Das macht man heimlich für sich alleine und redet nicht öffentlich drüber. Andere wollen das nicht wirklich wissen.“ Ein klassischer Fall von TMI (too much information). Aber, wie gesagt, sie fanden es dennoch okay. Ich bin mir halt sehr unsicher, auch wenn der Text vielleicht nicht so wirkt. Ich werde dort auch noch einen Kommentar schreiben.
Weshalb es sich auf jeden Fall gelohnt hat, darüber zu schreiben: Ich
hatte mich Cathleen ein super tolles, intensives Gespräch. Draußen, im Dunkeln, an der Elbe. Ohne Sportrollstühle und ohne Gefummel (bevor jemand fragt). Dafür aber in einer wunderschönen Stimmung. Ich habe noch
nie in meinem Leben mit einem anderen Menschen ein so offenes und vertrauensvolles Gespräch geführt, nach dem es mir so gut ging wie nach diesem. Was auch Cathleen für sich fand. Nein, es ging nicht nur um Sexualität, sondern um vieles mehr. Alleine deshalb weiß ich: Mein gestriger Post war keine Schnapsidee.