Alea iacta est

Ich habe mich entschieden. Und bestellt. Ich bedanke mich bei allen, die mir ihre Meinungen geschrieben haben und mir Tipps gegeben haben.

Ich würde übrigens nicht von mir behaupten, dass ich ein Luxusproblem
habe. Wie es behauptet wurde. Ich finde die Forderung, die mehrmals gestellt wurde, ich möge die Zuschüsse, die ich von derjenigen, die mich
plattgefahren hat (bzw. ihrer Versicherung) bekomme, um den durch meine
Querschnittlähmung bedingten Mehraufwand auszugleichen und mir eine größere Mobilität zu verschaffen, zurückzuzahlen, um so anderen Menschen
diese Förderung zu ermöglichen, auch nicht wirklich nachvollziehbar. Als wenn auch nur ein bedürftiger Mensch ein Auto bezahlt bekäme, wenn ich das täte. Auch kann ich die Rechnungen, die teilweise aufgestellt wurden, nicht so nachvollziehen. Und ich kaufe auch kein Auto, weil ich so solidarisch und altruistisch bin und künftig Personen befördern möchte. In erster Linie sollen meine Sportgeräte ins Auto passen und ich
möchte das Auto im Sommer dafür nutzen können, hinten auf einer Matratze zu pennen. Wenn dann noch weitere Leute reinpassen, lasse ich sie natürlich nicht stehen.

Meine beiden Sportgeräte passen nicht in den Touran, nicht in den Sharan und nicht in den Caddy. Damit bleibt nur noch ein Bus. Das Thema ist also für mich entschieden. Ich brauche ein Auto mit Automatikgetriebe und Standheizung. Erstes steht im Führerschein, zweites muss sein, weil ich nicht kratzen und sonst im Winter nicht alleine fahren kann. Mit Blick darauf, dass der Umbau teuer ist und ich das Auto einige Jahre fahren möchte, dürfte ein Gebrauchter höchstens zwei, drei Jahre alt sein. Der aktuelle Gebrauchtwagenmarkt hat allerdings nichts Vernünftiges in diesem Bereich: Entweder haben die schon 100.000 km gelaufen oder sie kosten genauso viel wie ich für einen
Neuwagen ausgeben müsste, wenn man die Rabatte, die Volkswagen Menschen
mit Behinderungen einräumt, abzieht. Selbst wenn da noch 5.000 € Unterschied sind – bei einem Auto, das ich 10 Jahre fahren möchte, investiere ich die gerne und weiß dann wenigstens genau, wieviele Unfälle das Ding schon hatte und über welche Pisten es geprügelt wurde.

Der Touran, den ich mit Sofie zusammen angeschafft habe, und den ich erstmal finanziert habe, steht mir ab 2014 nicht mehr zur Verfügung. Sofie hat eine Stelle angenommen, bei der sie täglich mit dem Auto fahren muss und hat das Auto bis Jahresende bezahlt. Zumindest den aktuellen Zeitwert, auf den wir uns geeinigt haben.

Wenn ich nun alle Autofahrten mit dem Bus mache und im Jahr auf 20.000 bis 30.000 Kilometer komme, zahle ich in den nächsten Jahren dafür einschließlich Reparaturen, Sprit und Versicherung rund 90.000 €. Merke: Stinkesocke hat den Führerschein noch nicht so lange und fährt daher in der Versicherung noch bei über 40%.

Fahre ich allerdings nur 5.000 Kilometer mit dem Bus und die verbleibenden Kilometer mit einem kleineren Fahrzeug, kostet mich der Spaß, wenn ich davon ausgehe, dass der Bus nach 10 Jahren mit 50.000 Kilometern noch einen Restwert von mindestens 10.000 € hat, gerade mal rund 75.000 € – einschließlich der Anschaffungskosten für das zweite Auto.

Entsprechend habe ich einen Transporter und einen Golf bestellt und beide zu einem guten Preis angeboten bekommen. Der Golf soll bereits in der 3. KW geliefert werden, der T5 erst im Juni 2014. Das wäre fast gerade noch rechtzeitig zur neuen Triathlon-Saison. Fast.

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