Manchmal

Manchmal, aber nur manchmal, kann ich nicht mehr schlafen und blättere mich durch alte Blogeinträge. Finde Rechtschreibfehler, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich sie mache. Spüre meine damalige Stimmung und hätte wiederum nie gedacht, dass ich so drauf sein kann. Lese, was ich so erlebe, und frage mich, ob ich ein bewegtes Leben habe.
Muss grinsen, schaue in den Himmel und frage den, der da oben irgendwo wohnt: „Sag mal bitte, habe ich irgendwann mal zu laut geäußert, mir wäre langweilig?“

Dann frage ich mich, ob ich alles richtig mache. Und erinnere mich an
eine Vorlesung aus dem Bereich der Psychiatrie, in der ein Patient vorgestellt wurde, der seine Armbanduhr zu Rate gezogen hat, sobald er eine Antwort brauchte. Er fragte dann laut: „Mache ich alles richtig?“ –
Dann blickte er einmal auf den Sekundenzeiger. Stand dieser gerade auf einer ungeraden Zahl (1, 3, … 59), hieß das „Ja!“, stand er auf einer geraden Zahl (0, 2, … 58), hieß das „Nein.“ – Ich weiß jetzt nicht, welche Regel gilt, wenn der Zeiger gerade umspringt. Vermutlich gab es dafür auch eine Lösung. Bei mir ist es gerade 4 Uhr 27 und exakt 1 Sekunde. Es ist aber keine Armbanduhr und ich habe vorher nicht laut gefragt, also zählt das nicht.

Bevor das Formen annimmt, die ich nicht mehr erklären kann, gebe ich mir die Antwort selbst: Ich mache nicht alles richtig. Aber auch nicht alles falsch. Ich rolle meinen Weg. Einen Weg. Mal mehr, mal weniger planvoll; mal mehr, mal weniger spontan. Meine Richtung kenne ich, mein Lebensziel nicht. Mein Wunsch: Ich möchte glücklich sein und niemals einsam. Ob ich das weiterhin schaffe? Ich lasse mich überraschen.

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