Gutachten

In die Arie um die Kostenübernahme für Helenas Insulinpumpe
kommt Bewegung. Nachdem unser Anwalt auf die Behauptung der Krankenkasse, der Lieferant hätte behauptet, wir hätten behauptet, wir wollten die Insulinpumpe zum großen Teil aus eigener Tasche zahlen, in einem eigenen Schreiben an die Kasse behauptet hat, seine Mandantschaft würde erwarten können, dass die Widerspruchsstelle sich mehr mit Fakten denn mit Behauptungen befasst, wurde prompt reagiert: Um Fakten zu schaffen, sei eine amtsärztliche Begutachtung von Helena unumgänglich.

Sie möge sich daher in der nächsten Woche an einem bestimmten Datum morgens um 8.00 Uhr (an einem Schultag) beim Gutachter einfinden und alle Aufzeichnungen über ihre Zuckerkrankheit, einen handgeschriebenen Lebenslauf, alle verordneten Medikamente und Hilfsmittel sowie eine tabellarische Aufstellung über ihre derzeitigen „Leiden und Gebrechen“ mitbringen. Sie möge darauf eingehen, was sie besonders belaste und wie die Krankenkasse sie bei der Bewältigung ihrer gesundheitlichen Situation ihrer Meinung nach unterstützen könne.

Anwalt sagt: Gegen einen solchen Termin kann man sich erstmal nur schwer wehren. Also müsste ich Helena aus der Schule nehmen, obwohl sie an dem Tag eine Klassenarbeit schreibt, ich müsste mir unbezahlt frei nehmen, weil ich sie natürlich nicht alleine dorthin schicken kann, und dann habe ich nochmal eine Suchmaschine bemüht und festgestellt, dass der begutachtende Mensch völlig unmöglich sein soll.

Ich überlege noch, ob ich dem gewachsen bin, oder ob ich das Angebot von Maries Mutter annehme, sie mit Helena dorthin zu schicken und zuvor um Verlegung des Termins zu bitten, da sie natürlich für so ein Manöver nicht einfach ihre Praxis schließen kann. Oder ob ich dem Anwalt noch einen Hunni mehr rüberschicke und ihn bitte, zu begründen, dass die Grenzen der Mitwirkung überschritten sind, weil alle Informationen, die zur Bewilligung der Insulinpumpe benötigt werden, bereits vom Hausarzt umfangreich zur Verfügung gestellt wurden und aus medizinischer Sicht eine weitere punktuelle Bestandsaufnahme keine neuen für die Entscheidung relevanten Tatsachen ans Licht bringen wird. Ohne eine konkrete Begründung, wozu genau ein solcher Termin dienen soll und welche neuen Erkenntnisse noch gewonnen werden müssen, fahre Helena nirgendwo hin.

Ich weiß es nicht. Und ich habe weder Bock noch Muße, mich zu entscheiden. Hat jemand Würfel?

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