Job

FĂĽnf Tage

Meine ersten fĂĽnf Arbeitstage sind vorbei. Am Wochenende, an meinen ersten beiden Tagen, könnte man meinen, es war der Wurm drin. Selbst einfachste Dinge wie Telefonieren waren ein Problem. Ich musste ein freies Bett organisieren und habe alle in Frage kommenden Stationen angerufen. Nein, nirgendwo sei ein Bett frei. Also blieb der junge Mann zunächst auf einer Privatstation, wohin er erstmal von der Notaufnahme verlegt wurde. Zwei Stunden später höre ich, dass Betten frei waren. Angeblich hätte ich die Frage falsch gestellt: Ich hätte fragen sollen, ob sie einen Patienten unterbringen können und nicht, ob ein Bett frei ist, weil… Weiterlesen »FĂĽnf Tage

Mehr als eine Nacht

Am Montag war ich mit Helena schwimmen. Im Schwimmbad. Wir hatten ein Becken fast ganz fĂĽr uns alleine, wir hatten eine Badaufsicht fast fĂĽr uns alleine und wir haben im flachen Wasser angefangen. In RĂĽckenlage. Es hat einige Zeit gedauert, bis sie sich soweit fallen lassen konnte, dass sie sich flach in RĂĽckenlage auf das Wasser gelegt und ihre Arme ausgebreitet hat. Der schwierigste Punkt war, dass sie merken musste, dass das Wasser sie trägt. Dazu taucht in RĂĽckenlage der Kopf fast komplett ein, am Ende sind die Ohren unter Wasser und nur die Augen, die Nase und der Mund… Weiterlesen »Mehr als eine Nacht

Nicht ohne Hilfe

NatĂĽrlich sind Helena und ich nicht völlig ĂĽberraschend beim Jugendamt aufgetaucht, sondern ich habe uns vorher per Mail angekĂĽndigt. Klar, am Wochenende liest niemand seine dienstlichen Mails, aber immerhin hatte die zuständige Mitarbeiterin so direkt zu Dienstbeginn eine Information. Es war etwa 7.35 Uhr, als mein Handy klingelte. Nachdem ich in der Mail nur zwei Sätze geschrieben habe, sagte sie: „Frau Socke, mit Verlaub, Sie kommen gerade von der Uni, sind noch sehr jung, sind persönlich betroffen: Darf ich bitte einmal ausschlieĂźen, dass Sie aus einer möglichen Unerfahrenheit heraus Dinge anders bewerten als wir es hier tun? Wir wissen, dass… Weiterlesen »Nicht ohne Hilfe

Uff.

Ich habe es befĂĽrchtet. Ich hatte es im GefĂĽhl. Und nicht nur ich, sondern auch Marie. Helena, die seit gestern abend bei uns ist, bekommt nicht nur kein Eis oder wird von den mit ihr im Haushalt lebenden leiblichen Kindern ihrer Pflegeeltern ausgegrenzt, sondern ich kann (und muss) hier davon ausgehen, dass ihre persönliche Entwicklung innerhalb dieser Pflegefamilie erheblich beeinträchtigt ist. Daraus ergibt sich ein groĂźer Konflikt, und das meinte ich in meinem letzten Beitrag, als ich befĂĽrchtet hatte,  Helena mit meinem (unserem) Angebot, hin und wieder mal ein Wochenende „raus“ zu kommen, einen Bärendienst zu erweisen: Ich bin aus… Weiterlesen »Uff.

Nein.

Nein. No. Nothing. Na. Nada. Nao. Ne. Nee. Nei. Nema. Net. Nic. Niente. Niets. Nihil. Nincs. Non. Nu. Ei. Hayir. Ingen, ingenting, intet. Kee. Rien ne va plus. Verarschen kann ich mich alleine. Es hätte mir gleich komisch vorkommen mĂĽssen, wenn eine Klinik mich so umwirbt. Im Aufhebungsvertrag, den mein Anwalt mit meinem ersten und inzwischen ehemaligen Arbeitgeber ausgehandelt hat, legt die Klinik sehr viel Wert darauf, dass ĂĽber die GrĂĽnde Stillschweigen bewahrt wird. Daher hat er mir empfohlen, nicht öffentlich zu schreiben, was genau mich bewegt hat, dort sofort alles hinzuschmeiĂźen und mir einen neuen Job zu suchen. Soviel… Weiterlesen »Nein.

Super klasse

Es war mal wieder so ein Erlebnis, das nur einer Stinkesocke passieren kann. Es ist inzwischen schon so, dass meine Leute mich regelmäßig fragen: „Wieso passieren dir ständig Dinge, die anderen Menschen einmal im Leben passieren?“ – Ich weiĂź, ein Faktor ist mein beim Unfall erworbener Idiotenmagnet. Aber da muss mindestens noch ein zweiter Faktor sein. Ich bin noch nicht ganz dahinter gekommen. Zu meinem Job gehören auch Nachtdienste. Im Studium konnte ich mich einigermaĂźen davor drĂĽcken, das ist nun vorbei. Nun ist es zum GlĂĽck so, dass nachts nur ein einziger Bereitschafts-Arzt fĂĽr die Klinik vorgesehen ist. Das heiĂźt:… Weiterlesen »Super klasse

Buttermilch und Zigarette

Ich weiĂź inzwischen, was ich nicht machen darf: Nichtsahnend in den Tag hinein rollen. Nein, nichtsahnend ist nie gut. Ich muss immer auf der Hut sein, immer vorbereitet sein. Das weiĂź ich inzwischen. „Willst du dich besaufen?“, fragt mich der Mensch, der hinter mir an der Supermarktkasse wartet und die drei Flaschen Mineralwasser kommentieren möchte, die ich auf das Laufband gelegt hab. Ohne mich umzudrehen, antworte ich: „Es wird ein Exzess.“ Der Mensch vor mir, der sich umgedreht hat, schmunzelt und dreht sich wieder zurĂĽck. Der Mensch hinter mir hat einen Becher Buttermilch auf das Laufband gestellt und trippelt mit… Weiterlesen »Buttermilch und Zigarette

Erster Job

Ich erwähnte ja bereits, dass sich gerade in den letzten Wochen vieles verändert hat. Studium ist fertig, gleichwohl habe ich noch keine Lern-Unterlagen verbrannt. Gerade habe ich auch nicht die Absicht, das zu tun. Obwohl ich mal aufräumen und zumindest ĂĽberflĂĽssigen Mist aussortieren mĂĽsste. Dinge, die man sich nicht mehr anschaut. Kritzeleien. Aber vielleicht sind die in ein paar Jahren doch nochmal interessant. Ich entwickle mich gerade ein wenig in Richtung Messie. Aber richtigen MĂĽll sammle ich noch nicht. Zumindest nicht mehr, als in meine MĂĽlleimer passt. MĂĽlleimer habe ich inzwischen zwei. Einen zu Hause, unweit der OstseekĂĽste, wo, seit… Weiterlesen »Erster Job