Pampers

Versuch macht kluch

Vor rund einem halben Jahr habe ich von Cathleen und ihrer Arie mit dem Unternehmen berichtet, das sie bis einschließlich April mit Pampers beliefert hat. Ihre Krankenkasse, bei der sie über die Mutter familienversichert ist, stellt die Versorgung mit „saugenden Hilfsmitteln zur Kontinenzförderung“ im Raum Schleswig-Holstein und Hamburg über ein Unternehmen sicher, das für alle Mitglieder die Aufträge bekommt. Rechtmäßig ist das seit einiger Zeit: Die Krankenkasse darf bestimmte Leistungen aus Wettbewerbsgründen gezielt an ein Unternehmen delegieren. Bis April hat Cathleen ein vernünftiges Markenprodukt aus dem unteren Preissegment in ausreichender Menge über dieses Unternehmen, das vorher schon Ausschreibungsgewinner bei der… Weiterlesen »Versuch macht kluch

Allerbeste Freundin

Liebes (Online-) Tagebuch, ich brauche gerade mal jemanden zum Auskotzen. Es ist sehr spät in der Nacht und ich kann nicht schlafen, weil meine Gedanken mich einfach nicht in Ruhe lassen. In mir kreisen jede Menge Zweifel und Ängste, die sich mit ein paar vernünftigen Überlegungen nicht abstellen lassen. Immer, wenn es mir so geht, wie es mir gerade geht, merke ich, wie sehr ich mich an meiner Ordnung festhalte. Ich bin jemand, und ich habe das Gefühl, mit zunehmendem Alter prägt sich das immer stärker aus, der sehr viel Wert darauf legt, mir wichtige Dinge in sicheren Verhältnissen zu… Weiterlesen »Allerbeste Freundin

Tralala und Hopsasa

Wenn man lange nichts von mir liest, und zwei Wochen sind lange, dann geht es mir entweder besonders gut oder besonders schlecht. Das schrieben mir zumindest einige besorgte Leser in den letzten Tagen. Ich kommentiere: Rischtisch! Ursprünglich hatte ich mal vor, es mir mit ein paar Leuten besonders gut gehen zu lassen. Zum Abschluss unserer Sommersaison wollten wir mit einigen Sportkollegen ein Ferienhaus in Dänemark mieten und dort einige tolle Tage verbringen. Es war auch bereits alles gebucht, als jene Freundin, die das geplant hatte, einen Anruf bekam, das Haus sei wegen eines Wasserschadens nicht bewohnbar. Keine Ahnung, was da… Weiterlesen »Tralala und Hopsasa

Ein weiteres tolles Wochenende

Ein weiteres tolles Wochenende ist vorbei. Inzwischen kann ich fließend bayrisch. Zumindest verstehen. Als Hamburger Deern glaubte ich zu wissen, dass, wenn ich morgens meine Stinkesocken nicht wiederfinde, diese höchstwahrscheinlich „wech“ sind. Inzwischen habe ich aber gelernt: Sie könnten auch „fort“ sein. Um gleich der Frage vorzubeugen: Ich trage nachts keine Socken. Es sei denn, es ist arschkalt. Aber selbst dann ziehe ich die Dinger im Schlaf meistens unfreiwillig aus, zumindest eine davon, so dass ich das auch gleich sein lassen kann. Wenngleich ich meine Beine und Füße nicht willentlich bewegen kann, bewegen tun sie sich im Schlaf trotzdem. Von… Weiterlesen »Ein weiteres tolles Wochenende

Meine Viertelstunde

Ich hatte die Augen schon zu, träumte von stinkenden Stinkesocken knackigen Jungs mit knackigem Popo, als es plötzlich an meiner Zimmertür wummerte. Dem Geräuschpegel nach musste irgendjemand etwas hochgradig wichtiges mitzuteilen haben. Vielleicht lag eine Bombe in der Waschküche? Oder Elvis Presley hockte in unserem Gruppenraum und aß Popcorn? Als es ein zweites Mal aufgeregt klopfte, schälte ich mich aus dem Bett und rollte zur Tür. Cathleen stand draußen: „Dein Handy ist aus. Steh auf, zieh dich an, in einer Stunde ist Training angesetzt. Tatjana hat eine SMS geschickt und Marie ist auch schon ganz aufgeregt, weil sie dich nicht… Weiterlesen »Meine Viertelstunde

Tränen vor der Tür

„Wenn ich nachts um halb drei Uhr bei dir vor der Tür stehe, mit Tränen in den Augen – lässt du mich hinein? Wenn ja, bitte liken.“ Solchen oder ähnlichen Blödsinn liest man ja immer wieder in einschlägigen Geschichtsbüchern, und es gibt auch immer wieder Leute, die so etwas teilen und posten. Dabei geht es nur um eins: Derjenige, der das erstmalig online gestellt hat, verdient -was auch immer- an den Likes. Ich behaupte immer frech: Meine Freunde wissen, ob und wann ich für sie da bin und wann ich wen in mein Zimmer lasse. Dass das doch mal jemand… Weiterlesen »Tränen vor der Tür

Nur die Augen

Der heutige 05.05. ist ein Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, an dem europaweit zur Teilnahme an verschiedenen Aktionen aufgerufen wird. So gibt es auch in Hamburg die eine oder andere Aktion, an denen ich mich allerdings aus verschiedenen Gründen nicht beteilige. Was aber nicht heißen soll, dass ich nicht gegen das eine oder andere protestiere. Eine Teilnehmerin reiste heute morgen mit der Bahn an und verband ihre Hamburg-Reise damit, unter anderem Sofie wieder zu treffen, die sie von früher kennt und die sie, da sie rund 500 Kilometer von Hamburg entfernt wohnt, nur selten sieht. Sofie fragte mich,… Weiterlesen »Nur die Augen

Alles Bagaluten

Nachdem Cathleen Ende März eine Information von ihrer Krankenkasse bekommen hat, dass sie ab 1. Mai neue Verträge über die Versorgung mit Verbrauchs-Hilfsmitteln mit einem Lieferanten für alle Versicherten verbindlich abgeschlossen hat, kam heute von eben diesem auch noch ein „Informationsschreiben“ – Frank sagte dazu nur: „Das sind alles Bagaluten.“ Ich übersetze einzelne Passagen des Textes mal von amtsdeutsch nach stinkesöcksisch: „Wir werden auch weiterhin Ihre Inkontinenzversorgung fortführen“ – Du hast keine Chance, dich dagegen zu wehren. „Wir werden alles dafür tun, dass Sie auch weiterhin mit uns zufrieden sind.“ – Wir haben einen Scheißjob angenommen, in dem wir nur… Weiterlesen »Alles Bagaluten

Belämmerter Beginn, exzellentes Ende

Dass jemand krankheitsbedingt eine Vorlesung absagen muss, kann passieren, aber ich bin strikt dafür, dass man einen Mailverteiler anlegt und solche Ausfälle kommuniziert, vor allem dann, wenn so etwas frühzeitig bekannt ist. Oder meinetwegen auch auf einer Internetseite, die jeder noch einmal aufrufen kann, bevor er sich auf den Weg macht. Die meisten meiner Kommilitonen störte der Ausfall wenig; mir jedoch ging es auf den Wecker, weil ich nur für diese eine Vorlesung eine Stunde lang mit einem schweren Rucksack dorthin gegurkt bin und eine weitere Stunde wieder zurück fahren würde. Am frühen Nachmittag hatte ich einen Termin bei meiner… Weiterlesen »Belämmerter Beginn, exzellentes Ende

Rettungslore und Gartenpool

In der letzten Woche hatten wir es in unserem Studium erstmals mit einer Professorin zu tun, die sich als Anästhesistin lange Zeit darum gekümmert hat, dass Patienten bei einer OP gut schlafen, andererseits aber auch über Jahre als Notärztin unterwegs war. Sie stammt aus dem Rheinland und heißt mit Vornamen Lore, was jetzt erstmal nicht so spannend wäre, hätte sie nicht erzählt, dass ihre Kolleginnen und Kollegen sie damals immer „Rettungslore“ genannt haben. Marie und ich schauten uns an, wussten, frevelhaft wie wir nunmal sind, nicht, ob wir darüber lachen oder weinen sollten, und hatten diese merkwürdige Vorstellung schon wieder… Weiterlesen »Rettungslore und Gartenpool