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Cathleen möchte zu uns

Dass Luisa zum 1. September wieder auszieht, hat sich spätestens seit meinem Post vom 11.08.09 auch außerhalb unserer WG herumgesprochen. Die sehr bedauerlichen und für mich auch eher inakzeptablen Gründe dazu auch. An wen wir das frei werdende Zimmer vergeben wollen, also auf welchen neuen Mitbewohner oder auf welche neue Mitbewohnerin wir uns einigen, eher nicht. Wir wissen es schließlich selbst noch nicht. Der Vermieter möchte natürlich keine Leerstände, deshalb waren bereits vier Leute hier und haben sich das Zimmer angesehen. Zwei Leuten war es zu klein, ein Rollstuhlfahrer Anfang 20 wirkte nicht etwa wegen des Vollbartes sehr ungepflegt (sondern… Weiterlesen »Cathleen möchte zu uns

Eine neue Hausärztin

Irgendwann werde ich bestimmt nochmal krank. Die nächste fette Erkältung, die Schweinegrippe oder ein Magen-Darm-Infekt sind nur eine Frage der Zeit. Eine wunde Stelle an den Beinen oder eine Blasenentzündung bekommt man mit Querschnitt schneller als ohne – schön, wenn man dann einen guten Hausarzt hat. Nach meiner Krankenhausentlassung bin ich erstmal zurück zu dem Arzt, der mich auch vorher als Hausarzt behandelt hatte. Allerdings gehen dorthin auch meine Eltern, er hat von Querschnittlähmungen kaum Ahnung und meinte gleich, es besser zu wissen als die Fachklinik, die mich ein Jahr lang behandelt hatte. Also allerhöchste Zeit, sich einen neuen Hausarzt… Weiterlesen »Eine neue Hausärztin

Die Nacht der Missverständnisse

  Dass die sonst parallel fahrenden Profis zur Zeit im Sommercamp in Belgien sind, wussten wir alle. Dass jedoch auch Tatjana im Urlaub ist und Arne heute das Straßentraining macht, hatte ich nicht mitbekommen. Die anderen auch alle nicht. Vielleicht waren wir alle abgelenkt, als das gesagt wurde. Macht ja auch nichts, Arne kennen wir ja alle bereits vom Trainingslager. Allerdings hat Arne noch nicht so viel Erfahrung und ist sehr „verspielt“. So musste er unbedingt auf der Hinfahrt Marianne und Michael im Auto laut aufdrehen und sich über unsere genervten Kommentare kaputtlachen. Andere hätten die gemeinsame Zeit zum Reden… Weiterlesen »Die Nacht der Missverständnisse

Eine Nacht am Strand

Noch sind Sommerferien. Das muss man ausnutzen. Vor allem, wenn so geniales Sommerwetter ist und dann auch noch die beste Freundin Geburtstag hat. Es war nicht so einfach, eine Strandparty zu organisieren, ohne dass die Hauptperson davon etwas mitkriegt, denn immerhin musste ja auch die Mutter eingeweiht werden. Während Cathleen am Morgen bei ihrer Oma im Seniorenheim war, um sie zu besuchen, fuhren Sofie und ich zu ihr nach Hause, luden einige Sachen ein, die die Mutter zusammengepackt hatte. Dann düste Sofie mit meinem Auto *bibber* wieder weg und ich unterhielt mich ein bißchen mit der Mutter und den zwei… Weiterlesen »Eine Nacht am Strand

Hamburg bei Nacht

Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich mal zur Nachtzeit trainieren würde. Man hört und liest ja immer mal wieder, dass einzelne Sportlerinnen und Sportler in den frühen Morgenstunden joggen gehen, aber organisiertes Training zur Nachtzeit? Während andere Leute schlafen oder in Partystimmung sind? Schon um kurz nach halb Zwei wurde ich mit einem Kleinbus abgeholt. Am Steuer saß Tatjana, die ich schon vom Trainingslager kannte. Im Auto traf ich Yvonne. Die Bänke waren ausgebaut, dort waren vier Rennrollstühle und der Alltagsrolli von Yvonne eingequetscht. Mein Alltagsrolli kam noch hinzu. Ich kuschelte mich neben Yvonne auf die Beifahrer-Sitzbank. Schon… Weiterlesen »Hamburg bei Nacht

Ostsee bei 14 Grad

Man muss schon gehörig einen an der Klatsche haben, um sich bei Windstärke 6 in einer Fleece-Jacke in einen Strandkorb zu setzen. Cathleen, Sofie, Frank und ich hatten jeder mindestens zwei an der Klatsche. Aber wisst ihr was? Wenn man wegen einer körperlichen Behinderung schon seine 100% im Behindertenausweis hat, macht sich der Dachschaden auch nicht mehr bemerkbar. Mehr als Vollklatsche geht eben nicht. Und so interessierten uns die Gedanken der vorbeiziehenden Leute auch nur sekundär. Obwohl wir uns sie ausgemalt haben. „Oh, die haben nur einmal pro Jahr Ausgang und nun ist das Wetter schlecht.“ Oder: „Die wissen es… Weiterlesen »Ostsee bei 14 Grad

Eine Tablette für mehr Normalität

Ich finde sie äußerst unangenehm, die Harnblasen-Untersuchung. Über einen Katheter wird die Blase mit Flüssigkeit gefüllt, um die Druckverhältnisse zu untersuchen. Da die Harnblase über den untersten Bereich des Rückenmarks mit Nervenimpulsen versorgt wird, gibt es bei jeder Nervenschädigung im Rücken automatisch Probleme mit der Blase. In meinem Fall zieht sich der Blasenmuskel zu stark und zu unkontrolliert zusammen, so dass in der Blase ein zu hoher Druck entsteht. In der Folge kann Urin in die Nieren zurückgestaut werden, was diese überhaupt nicht lustig finden. Um das unkontrollierte Verkrampfen der Blasenmuskulatur zu verringern, bekomme ich Oxybutinin. Wie viele andere Querschnittgelähmte.… Weiterlesen »Eine Tablette für mehr Normalität

Die Erkenntnis nach 7 Monaten

Ich hatte heute ein sehr spannendes Gespräch mit meiner Psychologin. Ich hätte nie gedacht, dass Psychotherapie so spannend sein kann. Vielleicht habe ich aber auch nur etwas sehr wichtiges endlich verstanden. Da muss ich erst mal drüber nachdenken. Ich weiß es nicht. Sie hat gesagt: „Ganz viel Aufmerksamkeit bzw. oft auch Liebe und Anerkennung bekommt jeder Mensch schon als kleines Kind für Leistung und Fortschritt. Wenn sie das erste Mal „Mama“ sagen, freuen die Eltern sich ohne Ende. Dann Schleife binden, Bilder malen, sprechen, Fahrrad lernen, lesen, schreiben, singen. Meine Kleine lernt jetzt Englisch. Die Tochter hat eine Eins in… Weiterlesen »Die Erkenntnis nach 7 Monaten

Der Tag vor Freitag, der 13.

Gestern war einer der schlimmsten Tage meines (neuen) Lebens. Ich glaube, mir ist noch nie etwas peinlicheres passiert. Alle Leute, die so was nicht vertragen können und denen leicht übel wird oder wenn du vielleicht gerade beim Essen bist, dann scroll lieber weiter. Ich musste gestern Abend beim Einschlafen immer wieder daran denken. Immer wieder tat es so richtig weh und ich hab das Gesicht verzogen und gedacht: Aaaaaaaarghhh, Autsch, ich würde am liebsten mich sofort in Luft auflösen. Ich hab das Gefühl, alle reden nur noch über mich und zeigen mit dem Finger auf mich und lästern über mich… Weiterlesen »Der Tag vor Freitag, der 13.