Sexualität

Amt und Sexualität

Ich bin kein Sex-Nerd. Ich habe noch nie in meinem Leben eine Prostituierte aufgesucht, auch keinen Callboy gecallt. Ich hatte eher unfreiwillig und zuletzt zum Glück eher wenig mit Menschen zu tun, für die Behinderung ein Fetisch ist. Ich bekleide kein öffentliches Amt. Aber eins habe ich mit einem städtischen Behindertenbeauftragten aus Rheinland-Pfalz dann doch noch gemeinsam: Ich schreibe öffentlich über (meine) Sexualität. Nicht allzu häufig, sondern eher hin und wieder, aber bei Bedarf auch ausführlich und im Detail. Warum ich das tue, ist schnell beantwortet: Ich glaube, dass es Menschen interessiert. Und das erkenne ich nicht zuletzt an der… Weiterlesen »Amt und Sexualität

So einfach ist das

Ja, ich darf darüber schreiben. Hat Lisa gesagt. Es geht um Sexualität. Mit dem Wort sind alle vorgewarnt, die nichts über Sexualität lesen möchten. Jeder Mensch erlebt Sexualität ja etwas anders. Damit meine ich nicht nur, dass jeder Mensch verschiedene Beuteschemata, Interessen, Vorlieben, vielleicht sogar Fetische hat. Damit meine ich vor allem, dass sich Paare, die zusammen sind und miteinander ins Bett gehen, relativ schnell auf ein gemeinsames Muster verständigen. Mitunter wird das am Anfang noch ein paar Mal gewechselt, vielleicht wird es irgendwann öde und daher entweder Grund für einen Seitensprung oder für den gemeinsamen Besuch im Sexshop –… Weiterlesen »So einfach ist das

Knackiger Po

Wem das Thema „Sexualität“ nicht liegt, der liest besser nicht weiter. Ich werde nicht pornografisch. Ich versuche es zumindest bestmöglich. Es geht um Sexualität. Um meine. Aktuell. Ich bin untervögelt. Nein, das wäre nicht meine Wortwahl, mit der ich öffentlich über mich schreiben würde. Wenn es nicht so schlimm wäre. Wenn ich nicht so leiden würde… Einst dachte ich noch, Liebe und Sexualität gehören irgendwie zusammen. Also Sexualität gebe es nur, wenn da Liebe ist. Oder wenn Geld fließt. Dass es Liebe auch ohne Sexualität geben kann, wusste ich. Aber andersrum? Okay, das wusste ich auch, das war aber nichts… Weiterlesen »Knackiger Po

Eine Seefahrt, Tag 3

Tag drei unserer Seefahrt ist bereits in vollem Gange. Eigentlich ist es keine richtige Seefahrt, denn das Boot fährt kaum. Wir liegen seit Tagen fast pausenlos vor der Küste im Mittelmeer, neben einer Sandbank, und lassen es uns gut gehen. Gestern waren wir kurz zum Shoppingbummel in Marseille. Eine Schande, dass ich von dieser schönen Stadt fast nichts anderes als einen Straßentunnel (mit Stau), einen Discounter und einen Sexshop gesehen habe. Der XX-Mega-Store in Hafennähe kann sich an Hamburgs Reeperbahngeschäften noch was abgucken, das gewünschte Lederhalsband mit Hundeleine hatten sie allerdings vorrätig… Und nach einem sonnigen Nachmittag auf der Badeplattform… Weiterlesen »Eine Seefahrt, Tag 3

Eine Seefahrt, Tag 2

Nach einem ersten halben Tag, einer kurzen Nacht und einem ersten Morgen sitze ich mit einem Laptop unter einem Sonnenschirm und höre den Vögeln zu. Kreischende Vögelnde sind auch dabei … es ist schräg, aber es ist nicht so schräg wie ich befürchtet hatte. Wenn man ein Paar ist, hat man mal Sex, und wenn man im Urlaub ist, vielleicht einmal öfter. So ist gut vorstellbar, was hier los ist. Es gibt aber auch noch andere Beschäftigungen. Ich habe mich mit zwei Frauen und einem Mann gestern sehr lange und instensiv über viele verschiedene Themen unterhalten. Und Marie und ich… Weiterlesen »Eine Seefahrt, Tag 2

Eine Seefahrt, die ist lustig

Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön, denn da kann man fremde Länder und noch manches andre sehn. Hollahi. Als waschechte Hamburgerin kenne ich Wind, Wasser und damit Wellengang. Eine Hafenrundfahrt bei Windstärke zehn (so grüne Gesichter hast du noch nirgends gesehn) haut eine Stinkesocke nicht aus dem Stuhl und entsprechend amüsiert bin ich jedes Mal, wenn Leute sich im Kajak krampfhaft am Paddel festhalten, sobald eine kleine Motoryacht vorbeituckert und drei Wellen etwas Bewegung ins Leben bringen. Meine Kommilitonen waren zumindest recht erstaunt, dass ich trotz meiner Behinderung keine Angst hatte, bei einem Kajak-Ausflug auf einem… Weiterlesen »Eine Seefahrt, die ist lustig

Plötzlich Glibber

Es gibt Dinge, die will niemand wissen. Und welche, die will wirklich niemand wissen. Und trotzdem: Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, dass Niemand sein Wissen erweitert. Als Bloggerin schreibe ich fast über alles. Nicht ständig über Dinge, die Niemand nicht wissen will, aber manchmal eben auch. Manchmal muss es auch sein. Nach so viel Gesülze wissen nun alle, was jetzt kommt: Too much information. Dass auch Menschen Sex haben, ist allgemein bekannt. Dass Menschen, die keine Partnerin und keinen Partner haben, mitunter Sex ohne Partnerin oder Partner haben, auch. Ich rede schreibe von Onanie, oder -wenn man die Bibel… Weiterlesen »Plötzlich Glibber

Zweihundert Euro

Marie und ich ziehen mit einigen anderen Leuten aus unserem Sportverein unsere Bahnen im Wasser. Wir sind genervt, weil nicht nur die barrierefreie Dusche mal wieder außer Betrieb ist, sondern auch der Duschraum für die Damen neu gefliest wurde und daher nicht betreten werden darf. Alle anderen Frauen sollen im Saunabereich duschen, wir können das nicht, weil wir dafür über Stufen müssten. Wir wundern uns schon längere Zeit über einen Typen, Anfang 40, der in unserer Bahn in unserem Tempo seine Runden dreht. Normalerweise kümmert uns das nicht, es kann ja sein, dass Tatjana, unsere Trainerin, uns gleich noch ein… Weiterlesen »Zweihundert Euro

Keine Kirschen

Ich habe weiche Lippen. Auch ohne spezielle Lippenpflege. Ich brauche keine Produkte, die meine Lippen süchtig machen und austrocknen Gerade jetzt, zu Beginn des Winters, wird man ständig angequatscht. In Fußgängerzonen, in Einkaufscentren, in Apotheken: Überall wollen sie ihre Wintercremes loswerden. Und besonders, wenn ein Lippenpflegestift dann auch noch nach Pfefferminze schmeckt, rollen sich bei mir alle 10 Fußnägel hoch. Ich weiß, dass Marie solche Stifte auch nicht benutzt. Nicht zuletzt weil der Kuss, den ich mir ihr hatte, nicht nach Kirsch-ChapStick schmeckte. Wir hatten auch keinen Drink in der Hand, ich habe keinen Freund, de ich das erklären müsste,… Weiterlesen »Keine Kirschen

Ein Kleines M

Wenn ich fast fünf Jahre lang Tagebuch schreibe und das auch noch online, dann wird es in dieser weiten Welt Menschen geben, die mich besser kennen als ich. Sagte mir kürzlich ein Kumpel aus dem Sportverein. Ob er damit richtig liegt, weiß ich nicht. Was ich aber weiß, ist, dass ich in den fünf Jahren nach meinem Unfall über vieles nachgedacht habe und auch viele Verhaltensweisen, Werte und Einstellungen überdacht, zum Teil auch angepasst und verändert habe. Nicht, weil ich das dringende Bedürfnis hatte, mal durchzulüften. Auch nicht, weil ich, frei nach den „Ärzten“, eine Attitüde in mir kochen sah,… Weiterlesen »Ein Kleines M