Stinkesocke goes Stinkstiefel

Es war der letzte Tag vor den Hamburger Schulferien, und nachdem ich an meinem Studienort bereits alles erledigt hatte, was ich in diesem Semester unbedingt noch vor Ende der Vorlesungszeiten erledigt haben musste, konnte ich bereits frühzeitig nach Hamburg fahren. Geplant war, dass ich meine Sportkolleginnen und Sportkollegen auf ein Trainingscamp begleite, das am ersten Ferientag beginnen sollte. Auch wenn ich an meinem neuen Studienort regelmäßig Sport mache, mein Rennbike und den Rennrolli inzwischen vor Ort habe und eine nette Schwimmgruppe gefunden habe – meine Leute vermisse ich trotzdem.

Bevor es losging, war ich in Hamburg noch mit einem Funktionär meines Sportvereins verabredet. Wir hatten in den letzten Wochen intensiven Mailverkehr, mit dem Ziel, einige gefühlte Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Seit einem Jahr versuchen neben mir noch mehrere andere Leute, diese Probleme in den Griff zu bekommen. Die Leiter meiner Sportabteilung labern sich den Mund fusselig, bis zur Vorstandsebene dringt das Thema aber nie durch, sondern versandet unterwegs ungelesen.

Nun habe ich mehrmals sehr intensiv und hartnäckig gefühlte 25 dumme Fragen gestellt und damit wohl für einigen Wirbel gesorgt. Zwar gehöre ich nicht zu jenen Menschen, denen so etwas Spaß macht, aber sehr wohl zu jenen, die gegen gefühlte Ungerechtigkeiten kämpfen – und nicht nur gegen jene, von denen sie selbst betroffen sind, sondern auch gegen jene, von denen andere betroffen sind, die vielleicht nicht so kämpfen können. Und sei es aus Gründen, dass sie wegen ihrer körperlichen Einschränkungen kaum am PC schreiben können. Immerhin gibt es, und das war ein erfreulicher Teil dieses Treffens, nach über einem halben Jahr nun endlich eine feste Zusage aus höheren Vereinskreisen, dass man sich der beanstandeten Dinge annimmt.

Eigentlich bin ich für ein Dasein als Stinkesocke zu lieb. Behaupten zumindest einige Leute. Umso ätzender finde ich es, wenn ich mich als Stinkstiefel aufführen muss, damit andere Menschen mal alle Leute gleichermaßen ernst nehmen, auch jene, die vielleicht keine große Lobby oder allzu freche Klappe haben haben. Aber wenn es sich lohnt … *stink*

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert