Einhörner und Regenbögen

Ein heißes Wochenende liegt hinter mir. Nicht nur von den Außentemperaturen, sondern auch von den inneren. Philipp und ich sind zwei Tage lang bei mir zu Hause gewesen und … ja, bitte zur nächsten Überschrift scrollen, wenn mehr als Bienchen und Blümchen nicht genehm sind.

Ich könnte es damit zusammenfassen, dass ich berichte, dass wir zwei Tage lang nicht aus dem Bett gekommen sind. Von einigen wenigen Unterbrechungen mal abgesehen, haben wir nur geschlafen. Mal nebeneinander, mal aufeinander, mal miteinander. Er dachte, er würde mir
mit einer fünftägigen Enthaltsamkeit einen Gefallen tun, stellte aber kurz darauf selbst Vergleiche mit der gemeinsamen Nahrungsaufnahme von Mensch und Hund an. Während der Mensch vom leckeren Würstchen möglichst kleine Stückchen abbeißt, um lange genießen zu können, macht der Hund einmal „Schnapp“ und die Wurst ist weg. (Muss ich erwähnen, dass ich danach nur noch an Würstchen denken konnte?)

Kurzum: Mein Kopf lag noch nicht mal richtig, da war er schon fertig.
Ich hatte zwar noch nie einen Höhepunkt nach wenigen Minuten, aber wenn, würde ich einfach weitermachen und genießen. Bei Männern ist das ja bekanntlich anders. Die sogenannte Refraktärphase ist gekennzeichnet von „ich bin fertig“, was soviel bedeutet wie „lass mich Frieden“. Etwas, was Frau lernen muss. Aber ankuscheln war möglich und einen positiven Nebeneffekt hat eine wochenlange Abstinenz ja doch: Die Refraktärzeit scheint wesentlich kürzer zu sein.

Das zweite Mal war für mich das schönste. Was die Dauer, die vielen Hormone, die mir zuerst Bilder von knackigen Männerpopos in nassen Jeans
am Strand, später von fluffigen Wolken zwischen Regenbögen und Einhörnern durch den Kopf kreisen ließen, und die Intensität und das Zusammenspiel unserer Handlungen anging. Die restlichen Male (ja, wir hatten ein Wochenende Zeit für uns und großen Nachholbedarf, sorry) dienten mehr der gegenseitigen Wahrnehmung, dem Austausch von Zärtlichkeiten und dem Bewusstsein, dass da noch jemand mit im Bett liegt. Schade nur, dass wir in der Woche so wenig Zeit füreinander haben.

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