Allgemein

Nochmal Openwater

Nachdem mir der FĂĽnf-Kilometer-Wettkampf vor vier Wochen so gut gefallen hat, war es klar, dass ich zustimmen wĂĽrde, dieses Mal sogar sofort, als Christin mich in der letzten Woche fragte, ob ich sie noch einmal begleiten wĂĽrde. Wieder Ausland, dieses Mal anderes Land, wieder nur wenige Autostunden von meinem derzeitigen Wohnort entfernt. Wieder in einem Binnensee, wieder ĂĽber zwei Tage, wieder mit unterschiedlichen Wettkämpfen fĂĽr SchĂĽler und Erwachsene. Wir wollten direkt nach meinem Dienst losfahren. Ich hatte angeboten, Christin von Zuhause abzuholen. Plötzlich, ich schrieb gerade einige Berichte an meinem Arbeitsplatz, klingelte mein Telefon in der Hemdtasche. „Hier ist eine… Weiterlesen »Nochmal Openwater

Nächtlicher Besuch

Da liege ich abends um 22 Uhr in meinem flauschigen Bett, habe das Licht ausgeschossen und höre keine Musik mehr, weil ich nach anstrengender Arbeit einfach nur noch schlafen möchte, als drauĂźen im Garten Licht angeht. Da ich das Fenster gekippt habe und die Rolläden nicht ganz geschlossen, damit ich nachts beim Schlafen mit meinem hohen Sauerstoffbedarf keinen Unterdruck erzeuge, kann ich das sehen. Ich vermute eine Katze oder irgend ein anderes Tier, das durch einen Bewegungsmelder gelaufen ist. Eine Minute später ist das Licht wieder aus. Hätte ich schon geschlafen, hätte ich das gar nicht mitbekommen. Doch dann: Erneut… Weiterlesen »Nächtlicher Besuch

Popo gerettet

Mein Chef möchte, dass ich um sechs Uhr einsatzbereit an meinem Arbeitsplatz bin. So hat er es mir in den Dienstplan schreiben lassen. Damit ich mich vorher noch umziehen und auch noch einmal pullern kann, bin ich etwa 30 Minuten vor Dienstbeginn auf dem Parkplatz. Bei rund 45 Minuten Anfahrtszeit (nachts, ohne Ampeln) muss ich um 4.45 Uhr zu Hause los. Ich muss halt am Abend frĂĽh ins Bett, dann macht mir das frĂĽhe Aufstehen auch nichts aus. Die Kollegin, die nachts im Bereitschaftszimmer geschlafen hatte, ĂĽbergab mir zwei ruhige Stationen. Sie habe die ganze Nacht durchschlafen können. Allerdings habe… Weiterlesen »Popo gerettet

Kein Triathlon IV

Hier kommt nun der letzte Teil meines mal wieder ausfĂĽhrlich beschriebenen Erlebnisses. Und ich warne vor: Es wird exkrementlastig. Wer da empfindlich ist, liest vielleicht lieber ein wenig im Telefonbuch. An meinem „groĂźen Tag“ weckte mich der Wecker. Nicht die Enten. Als ich nach dem Duschen wieder im Zelt war, sagte Christin: „Ziehe ich dir das Ding jetzt im Zelt im Liegen an oder legen wir drĂĽben eine Decke auf die Wiese? Im Sitzen wirst du es nicht ĂĽber den Hintern kriegen.“ – Gemeint war ihre Ersatz-Hightech-Schwimmkleidung, die sie bereits ausrangiert und nur fĂĽr den Notfall noch dabei hatte. Oder… Weiterlesen »Kein Triathlon IV

Kein Triathlon III

Geweckt wurden wir um kurz vor sechs Uhr von einem Entenpaar, das hinter der Hecke stand und laut schimpfte. WorĂĽber auch immer. Christin schaute mich verschlafen an und verdrehte ob des Lärms die Augen. Während andere Menschen sich jetzt noch einmal umdrehen wĂĽrden, hatte mich meine Querschnittlähmung schon wieder voll im Griff: Ich stellte erstmal fest, dass meine Blase ĂĽber die Nacht brav gewesen war. Jetzt aber randvoll war, was kein Problem war, solange ich mich nicht aufrichte. Sobald ich das mache, bleibt ein Zeitfenster von zwei bis drei Minuten. Mein Rollstuhl stand im Vorzelt. Zum Waschraum mĂĽsste ich ĂĽber… Weiterlesen »Kein Triathlon III

Kein Triathlon II

Am Freitag nach der Arbeit holte ich Christin von zu Hause ab. Sie stand mit ihren zwei groĂźen Schwimmtaschen und einer Zelttasche und einem groĂźen Beutel mit einem Luftbett bereits vor der TĂĽr und wartete auf mich. Auch wenn wir erst in zehn Minuten verabredet waren. Sie lud ihre Sachen hinten ein, setzte sich auf den Beifahrersitz und sagte: „Ich bin so aufgeregt.“ – Dabei schwimmt sie regelmäßig im In- und Ausland diese langen Strecken und das gar nicht mal so schlecht. Vier Stunden hatten wir fĂĽr die Fahrt eingeplant. Bei AuĂźentemperaturen von ĂĽber 30 Grad lobte ich mir die… Weiterlesen »Kein Triathlon II

Kein Triathlon I

Es war schon lange geplant, und ich habe lange darauf trainiert und mich vorbereitet. Nicht professionell trainiert, sowas mit zehn Einheiten pro Woche; aber schon etwas mehr als freizeitsportlich. Also mit Trainingsplan und bei jedem Wetter, drei bis vier Mal pro Woche. Ich wollte an diesem Wochenende endlich mal wieder an einem Triathlon teilnehmen. Marie hat mich zwar hin und wieder beim Training begleitet, aber da an diesem Wochenende eine gute Freundin von ihr heiratet, war klar, dass sie nicht dabei sein wĂĽrde. Helena hatte sich fĂĽr dieses Wochenende mit Kiara bei einem Reit-Camp angemeldet: Also alle ausgeflogen. Am letzten… Weiterlesen »Kein Triathlon I

Denkzettel

Dass eine Person mit einem Rollstuhl durch einen Baumarkt fährt, mag ja heute keine groĂźe Besonderheit mehr sein. Aber wenn nun drei Menschen im Rollstuhl hintereinander herfahren, dann bleiben selbst heute noch Leute stehen oder rennen gar gegen ein Regal. Ganz zu schweigen von den vielen lustigen SprĂĽchen und Fragen, wie beispielsweise der, ob wir ein Rollstuhlrennen machen. Oder ob man die Dinger im Baumarkt testen und kaufen könnte. Die Oma sei nämlich schlecht zu FuĂź. Und wehe, ich lächle dann nicht. Dann gibt es beleidigte LeberwĂĽrste, und nachdem ich mal gesehen habe, was so alles in eine Leberwurst gedreht… Weiterlesen »Denkzettel

Elftes Gyrosbaguette

Ich stelle mir gerade vor, ich hätte Geburtstag. Nicht meinen richtigen, der in meiner Geburtsurkunde steht, sondern den anderen. Also den Zweitgeburtstag. Den ich immer an dem Tag berolle, an dem ich einst dem Sensenmann erst die Hand geschĂĽttelt, dann aber nochmal „Auf Wiedersehen“ gesagt habe. Der Tag, an dessen Jährung ich frĂĽher immer Gyrosbaguette gegessen habe. Was mir inzwischen aber keinen SpaĂź mehr macht, weil erstens Gyrosbaguette so viele Zwiebeln enthält, dass ich davon in einer Tour laut pupsen muss, zweitens es den Imbiss nicht mehr gibt, an dem sich die Heli-Crew an meinem Unfalltag sowas geholt und dann… Weiterlesen »Elftes Gyrosbaguette

Einzeltraining

Eigentlich wollte ich ja schon viel frĂĽher darĂĽber schreiben, aber ständig kommt ja etwas dazwischen: Helena, jenes Mädel, das vor zwei Jahren ĂĽberhaupt nicht schwimmen konnte und auch irgendwie zumindest halbwegs davon ĂĽberzeugt war, wegen ihrer Cerebralparese das Schwimmen auch nicht erlernen zu können, ist seit etwa sechs Wochen in einem Schwimmverein. In demselben, in dem Marie und ich auch trainieren, wobei wir beide ja keiner festen Trainingsgruppe angehören, sondern, wenn wir Zeit haben, dazu stoĂźen, da wir uns ja in erster Linie fĂĽr Triathlon und Freiwasserschwimmen interessieren. Helena hat ja schon im Januar ihr  Jugendschwimmabzeichen in Silber geschafft, aktuell… Weiterlesen »Einzeltraining