Auto

Shoppen und so

Helena und ich waren heute morgen in der nächstgrößeren Stadt zum Klamotten shoppen. Mich nervt es absolut, durch enge Gänge von Bekleidungsgeschäften zu rollen, an jedem zweiten Kleiderständer aufzupassen, dass man nichts herunterreißt, schmutzig macht, ständig laufen mir Leute vor den Rollstuhl, die ihre Augen nur auf das nächste Schnäppchen gerichtet haben, es ist laut, stickig – und es ist Samstag morgen. Aber Helena hat gerade einmal zwei Hosen. Davon ist eine eigentlich fertig, so dass sie in Sporthose durch die Gegend läuft, wenn ihre Jeans in der Wäsche ist. Vielleicht geht es anderen Menschen auch so, aber hier ist… Weiterlesen »Shoppen und so

Auf den Keks

Darf ich mal meckern? Also mal kollektiv? Freunde und Bekannte sagen ja immer, ich sei eine gute Autofahrerin. Sehr ruhig, besonnen, verausschauend. Üblicherweise rege ich mich nicht über andere Verkehrsteilnehmer auf. Es geht damit in der Regel dann sowieso nicht schneller und sich nicht aufzuregen, schont die Nerven. „Du hättest auch Fahrlehrerin werden können“, meinte mal eine Bekannte zu mir, der ich vor einiger Zeit in den ersten Stunden nach Bestehen der Fahrprüfung damit geholfen habe, dass ich bei ihr im Auto mitgefahren bin und sie begleitet habe, bis sie sich auch in der Großstadt sicher genug fühlte. Begleitet, soweit… Weiterlesen »Auf den Keks

Jung und alt

Das aktuelle Drittel meines Praktischen Jahrs verbringe ich in der Chirurgie. Und gerade in der Notaufnahme eines großen Krankenhauses. Chirurgische und internistische Notaufnahmen sind dort getrennt, wenngleich sie im selben Gebäude, nur in unterschiedlichen Abschnitten liegen. Plötzlich kommt ein Anruf: Könnt ihr mal bitte eure Rollstuhlfahrerin rüberschicken? Ein zwölfjähriges Mädchen, Cerebralparese, geistig etwa auf dem Stand einer Sieben- bis Achtjährigen, klagte in der Schule plötzlich über Bauchweh und hat gespuckt. Schreit jetzt wie am Spieß und lässt nichts mit sich machen. Die Mama ist unterwegs, braucht aber noch mindestens eine Dreiviertelstunde. Ist ja nicht das erste Mal und nicht die… Weiterlesen »Jung und alt

Zweierlei Maß

Gerade noch hatte sie damit geprahlt, dass sie nie erwischt wird, wenn sie mit bis zu 200 km/h dort fährt, wo eigentlich nur 70 km/h erlaubt sind. Gerade noch habe ich mein Unverständnis darüber ausgedrückt, und gerade noch habe ich mir anhören müssen, was für ein kleinkarierter Mensch ich sei, wenn ich mich halbwegs an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halte. Fahrverbote gebe es schließlich erst ab 40 km/h drüber, plus Tachoabweichung, plus Toleranz, dann könne man auch 120 fahren, wenn 70 ausgeschildert ist. Sehr häufig fahre ich mit Tempomat und stelle dann drei bis fünf Kilometer pro Stunde mehr ein, um die… Weiterlesen »Zweierlei Maß

Zwei Stunden parken

Ich bin aktuell noch immer auf der Suche nach einer neuen Stelle in einer Klinik, auf der ich vier Wochen meiner Famulatur ableisten kann. Das ist kurzfristig gar nicht so einfach, aber möglicherweise zeichnet sich für die nächste Woche etwas ab. Heute war ich zu einem kurzen spontanen Bewerbungsgespräch unterwegs. Das ist nicht unbedingt üblich, aber in dieser Klinik meinte man: „Kommen Sie heute zwischen 13 und 14 Uhr mal bitte vorbei und stellen sich 10 Minuten vor. Bringen Sie Ihren Lebenslauf mit!“ Wie gesagt, ob ich ab nächster Woche dort vier Wochen mitrollen darf, stellt sich noch heraus. Als… Weiterlesen »Zwei Stunden parken

Neun Gänge

Nach wie vor knarzt nichts. Der Motor schnurrt, ist im Gegensatz zu meinem vorherigen Fahrzeug kaum zu hören und mit Blick auf die Größe des Fahrzeugs und das Drehmoment erstaunlich wenig durstig. Bisher bereue ich den Kauf meines neuen Autos noch nicht. Ich will zwar nicht sagen, dass das noch kommen wird, aber wundern würde es mich nach meinen letzten Erlebnissen nicht. Allerdings könnte ich ja vielleicht auch mal Glück haben. Bei dem ganzen Schnickschnack, den derjenige, der sich das Auto mal ausgesucht hat, bevor er aus persönlichen Gründen vom Kauf zurückgetreten ist, geordert hat, würde es mich nicht wundern,… Weiterlesen »Neun Gänge

Der neue Stern

Fast 500 Kilometer bin ich schon mit ihm gefahren. Ein neuer Stern an meinem Himmel. Und bisher knarzt nichts. Und er fährt. Sehr leise, fast nicht zu hören. Gut dosierbar, mitunter auch sehr kräftig. Sehr viel Platz, sehr viel Komfort. Ich will es nicht zu früh sagen, aber im Moment bin ich schwer begeistert. Und hoffe, dass die Begeisterung nun mal anhält. Der nachträgliche Umbau hat ein wenig länger gedauert als geplant, dafür scheint aber auch dabei alles gut verlaufen zu sein. Es ist alles auf richtiger Höhe, richtig eingestellt, klappert nicht – alles Dinge, die selbstverständlich sein sollten, sich… Weiterlesen »Der neue Stern

Nochmal ein Stern

Intelligenzquotient und Motorleistung stehen ja bekanntlich in direkter Kongruenz. Bei Frauen zumindest. Bei Männern ergeben ja Potenz und Drehmoment multipliziert miteinander immer denselben Wert. Ich habe mich nach diversen Gesprächen und Verhandlungen entschieden, meinen Kleinbus zurückzugeben. Ich weiß nicht, ob ich zu hohe Ansprüche habe, aber ich brauche ein zuverlässiges Auto, das nicht nervt. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Oder doch: Millionen Taxifahrer können sich nicht irren. Und ein Kunde nimmt seine E-Klasse nicht ab. Nein, kein Taxi. Eine schwarze Rentnerschaukel. Erzählte mir am Telefon der Händler, der es über Monate nicht geschafft hatte, mir einen neuen Viano zu… Weiterlesen »Nochmal ein Stern

Partikelfilter

Ich bin ja aktuell eher wieder mehr mit Bus und Bahn unterwegs. Wenn nicht gerade gestreikt wird und ich mich mal wieder frage, ob ich eine Bahncard 100 oder eine Arschcard 100 in der Tasche habe. Aber nein, ich meckere nicht. Die gegnerische Versicherung hat bereits einen Gutachter zu meinem Fahrzeug geschickt, der hat den Restwert auf 2.800 € geschätzt, mein Anwalt hat darum gebeten, anhand des Gutachtens abzurechnen und der Händler, der ausdrücklich mit „Unfahl-Fahrzeugen“ (!) handelt, möchte freiwillig 4.100 € zahlen. Für einen Haufen Schrott. Wobei sich ein Ausschlachten vermutlich sehr lohnt. Ich selbst versuche, mich mit dieser… Weiterlesen »Partikelfilter

Einen an der Waffel

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Das gilt an meiner momentanen Uni mehr als anderswo. Soll heißen: Wer nicht am ersten Vorlesungstag persönlich zur rechten Zeit am rechten Ort ist, ärgert sich mitunter ein halbes Jahr über langweilige oder stressige oder nervige Praktikumsplätze, bekommt seine Kurse nicht oder nicht bei seinen Lieblingsprofs oder so ähnlich. Man ist ja verwöhnt. Oder benötigt auch mal etwas barrierefreies. Entsprechend waren Marie und ich mehr als pünktlich aufgestanden und standen mehr als früh genug vor der richtigen Tür. Weil ich wusste, dass ich gleich anschließend in ein Lehrkrankenhaus müsste, um mich dort persönlich vorzustellen,… Weiterlesen »Einen an der Waffel