Basketball

Keine zweite Chance

Es ist schon ein merkwĂĽrdiges GefĂĽhl, wenn man täglich viele neue Leute kennenlernt. Ich meine den Kreis, mit dem man täglich zu tun hat. Genauso wie den Kreis derjenigen, von denen man erst herausfinden muss, dass man mit ihnen nicht täglich zu tun haben möchte. Alle Menschen, die mir neuerdings ĂĽber den Weg laufen, zu beschreiben, wäre zu umfangreich – und auch nicht nötig. Will sagen: Es gibt in meinem neuen Umfeld sehr viele entspannend unkomplizierte Menschen. Zumindest wirkt es bisher so. Es wirkt auĂźerdem so als wäre mein Idiotenmagnet etwas schwächer geworden. Am letzten Wochenende hat mich eine Kommilitonin… Weiterlesen »Keine zweite Chance

Mordfall Maria

Maria ist jung, hĂĽbsch, keck, modern, selbstbestimmt, temperamentvoll und kämpferisch. Sie wohnt in einer WG und fĂĽhrt trotz ihrer Behinderung ein aktives und erfĂĽlltes Leben. Sie spielt Rollstuhlbasketball und studiert Medizin. Sie ist bei ihren Freundinnen und Freunden beliebt, wohnt in Hamburg und wird plötzlich ermordet. Warum und von wem, das wissen bisher nur ganz wenige, und die, die es wissen, werden das natĂĽrlich vor Januar 2014 nicht verraten. Denn im Januar 2014 ermittelt Kriminalhauptkommissar Wilfried Stubbe mitten unter uns Rollstuhlfahrern und damit in einem ihm bisher unbekannten Milieu. Es wird Stubbes letzter Fall (Arbeitstitel: „Mordfall Maria“). FĂĽr Maria, die… Weiterlesen »Mordfall Maria

MondsĂĽchtig

Es war kein runder. Und es war auch nicht genau der Geburtstag, an dem die Gartenparty stattfand. Trotzdem fanden sich fast 40 Leute bei Marie im Garten ein und traten den Rasen breit gratulierten ihrer Mutter nachträglich und lieĂźen sich mit Grillfleisch, Salaten, knusprigen Baguettebrot und Getränken verwöhnen. Während Maries Patenonkel Uwe am Grill schwitzte, rotierten Marie und ich in der KĂĽche, damit alle Gäste stets genĂĽgend saubere Teller, Besteck, Gläser, Getränke und Knabberkram hatten. Es gab genug zu tun, aber trotzdem war es lustig. Bis zu dem Moment, als einer der Gäste zu uns in die KĂĽche kam und… Weiterlesen »MondsĂĽchtig

Ein paar Lichtblicke

Gestern abend kam Cathleen noch zu mir ins Zimmer, hat mich noch eine halbe Stunde in den Arm genommen und gekrault. Sehr lieb von ihr. Sie meint, wir schaffen das schon alles, es seien ja verschiedene Ziele in Sicht und so lange mĂĽsse man halt durchhalten. Es brenne ja nichts an. Wenn sie meint… glaube ich ihr das mal. Zum Thema Rollstuhlreparatur gibt es auch eine tolle Neuigkeit: Gegen 17.30 Uhr bekam ich plötzlich eine SMS, ich möge bitte einen Basketballspieler mal auf dem Handy anrufen, er hätte meine Nummer nicht, einen FuĂźgänger, der hätte eine Lösung fĂĽr meine lockeren… Weiterlesen »Ein paar Lichtblicke

Kampf der Giganten

Ich habe drauf gewartet, jetzt ist es endlich da: Das Video vom letzten Rollstuhlbasketballspiel in Wetzlar. Man muss es gesehen haben. Die beiden besten deutschen Mannschaften kämpfen um den Sieg. Etliche Dreipunktewürfe (Distanz mehr als 6,25 Meter, dazu der Höhenunterschied beim Rollstuhlbasketball von rund 1,50 Meter) wie am Schnürchen und eine Bombenstimmung mit 4.000 Zuschauern in der restlos ausverkauften Arena sind immer wieder eine Reise wert. Auch wenn Wetzlar von Hamburg mit dem Zug etwas schwierig zu erreichen ist.

Mein Abschied aus dem bĂĽrgerlichen Leben

Ich habe gestern abend im ersten Anlauf meine praktische FahrprĂĽfung bestanden. Eine Sache ist zwar nicht ganz optimal gelaufen, der PrĂĽfer meinte, die war grenzwertig, aber ich hab das Ding und das ist alles was zählt. Ich bin richtig stolz auf mich, dass ich das geschafft habe. (Auch wenn das biĂźchen eingebildet klingt.) Meine Wangen glĂĽhten ungefähr auf 60 Grad und ich hätte alle umarmen können und wollte das heute morgen natĂĽrlich gleich auch meiner Familie erzählen. Also hab ich mich ans Telefon geklemmt. Bei meinen GroĂźeltern habe ich niemanden erreicht. Bei meinen Eltern ging mein Vater ans Telefon. Der… Weiterlesen »Mein Abschied aus dem bĂĽrgerlichen Leben

Papa sagt: Ich geh daran kaputt

Ich muss noch mal jammern. Alles fing so positiv an. Die leute hier im Krankenhaus, vor allem meine Ă„rztin und meine Psychologin, haben gedrängt: „Such dir neue Kontakte auĂźerhalb der Klinik.“ Die Psychologin hat mit einer Trainerin von einem Sportverein gesprochen und das klar gemacht, dass ich heute in einer Sportgruppe dabei sein und mal reinschnuppern konnte. Ich wollte eigentlich nur mal gucken, aber sie meinte gleich, ich soll Sportsachen mitnehmen und Duschzeug. Ok… Ich bin mit dem Taxi hingefahren worden, gut 15 Minuten. Und dann stand ich da und habe noch ĂĽberlegt, ob ich nicht einfach wieder umdrehe, weil ich… Weiterlesen »Papa sagt: Ich geh daran kaputt