Krankenkasse

Heini, Bärbel, Aschenbrödel

Bei kaltem Wetter wird mehr gekuschelt. Deswegen werden ja auch in den Monaten Juli, August und September in Deutschland die meisten Kinder geboren. Einen kleinen Kick gibt es nochmal mit den ersten FrĂĽhlingsgefĂĽhlen, aber ansonsten ist die stimmungsvolle Zeit vor Weihnachten und kurz danach diejenige, in der die meisten Kinder gezeugt werden. Das bedeutet auch: Jemanden, der aus eher peinlichen GrĂĽnden die Notaufnahme aufsucht, wird man am ehesten in dieser Zeit dort antreffen. Nun arbeite ich derzeit nicht in der Notaufnahme und bin damit schon gar nicht fĂĽr gynäkologische oder urologische Notfälle zuständig. Worum ich, ehrlich gesagt, auch nicht traurig… Weiterlesen »Heini, Bärbel, Aschenbrödel

Rundumschlag

Sehr lange haben wir gewartet, noch viel länger musste Helena darauf warten, dass sie nun endlich mal die Therapie bekommt, die hinsichtlich ihrer Einschränkungen dem hiesigen Standard entspricht. DafĂĽr geht es jetzt aber hoffentlich umso schneller. Wir wollen Fortschritte. Wir haben lange abgewogen, ob es sinnvoll ist, Helena bei Maries Mutter in die hausärztliche Behandlung zu geben. Es sprechen einige Dinge dagegen, insbesondere ist Maries Mutter keine Pädiaterin (also keine Kinderärztin), sie ist persönlich betroffen, und damit besteht immer die Gefahr, dass man ihr fehlende Objektivität unterstellt; andererseits verstehen die beiden sich prächtig und Maries Mutter labert nicht lange um… Weiterlesen »Rundumschlag

Buttermilch und Zigarette

Ich weiĂź inzwischen, was ich nicht machen darf: Nichtsahnend in den Tag hinein rollen. Nein, nichtsahnend ist nie gut. Ich muss immer auf der Hut sein, immer vorbereitet sein. Das weiĂź ich inzwischen. „Willst du dich besaufen?“, fragt mich der Mensch, der hinter mir an der Supermarktkasse wartet und die drei Flaschen Mineralwasser kommentieren möchte, die ich auf das Laufband gelegt hab. Ohne mich umzudrehen, antworte ich: „Es wird ein Exzess.“ Der Mensch vor mir, der sich umgedreht hat, schmunzelt und dreht sich wieder zurĂĽck. Der Mensch hinter mir hat einen Becher Buttermilch auf das Laufband gestellt und trippelt mit… Weiterlesen »Buttermilch und Zigarette

Bettelnde Kunden

Ich hasse es. Shopping. Ich weiĂź, dass es völlig untypisch ist. FĂĽr eine junge Frau. Aus einer GroĂźstadt. Aber ich hasse es inzwischen so sehr, dass ich mich regelrecht davor drĂĽcke und fast jedes Mal einen Föhn kriege, der stärker bläst als alle fest installierten Haartrockner meines Lieblingsschwimmbades zusammen. Und wenn es ganz hart kommt, kann ich sogar vor lauter Verzweiflung mindestens doppelt so laut schreien als all diese Schwimmbadföhnis zusammen in allerhöchster Stufe lärmen. Ich meine damit nicht jenes Shoppen, bei dem man ziellos und möglichst abseits der Haupt-Einkaufszeiten durch ein paar nette Läden bummelt. Mit dem Gedanken im… Weiterlesen »Bettelnde Kunden

Schnell vorbei

So schnell können vier Wochen vorbei sein. Ich kann nun stolz ĂĽber mich verkĂĽnden: Selbst wenn mich jemand nachts um halb drei aus dem Tiefschlaf weckt, kann ich ihm innerhalb von acht Sekunden die fĂĽnf häufigsten Krankheiten im Kindes- und Jugendalter in Hamburg im ersten Quartal 2015 in korrekter Reihenfolge vorwärts und rĂĽckwärts wahlweise auf Deutsch oder Latein aufsagen. In den nächsten zwei Minuten bekomme ich dann auch noch die jeweilige aktuell gängige Therapie mit RĂĽcksicht auf die Rahmenverträge der einzelnen Krankenkassen sowie die wichtigsten Richtlinien der standardisierten Patientendokumentation und die häufigsten GebĂĽhrenziffern heruntergebrabbelt – und sollte danach noch jemand… Weiterlesen »Schnell vorbei

Affen und Stachelbären

Dass er mittwochs seit einiger Zeit gerne abends bei uns an der TĂĽr klingelt, ist kein Geheimnis mehr, auch wenn einige wenige Leserinnen und Leser das Thema gerne ausgespart hätten. FĂĽr die einen sind es zu viele Informationen, fĂĽr die anderen zu wenig. So ist das Leben. Nur ist es so, dass ich in erster Linie fĂĽr mich selbst schreibe. Was keineswegs heiĂźt, dass ich mich nicht ĂĽber meine (vielen) Leserinnen und Leser und ihre vielen ernst gemeinten Kommentare freue, ganz im Gegenteil: Ich freue mich! Was aber heiĂźt, dass ich es in Bezug auf „Beitrags- und GestaltungswĂĽnsche“ in meinem… Weiterlesen »Affen und Stachelbären

Barrierefrei zum Arzt

Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, sollen in den nächten Jahren erwachsene Menschen mit kognitiven oder mehrfachen Einschränkungen eine bessere ärztliche Behandlung in Deutschland bekommen. Konkret ist vorgesehen, mit einer Finanzspritze von 50 Millionen Euro eine eine ärztliche Versorgung dieser Menschen in eigens eingerichteten medizinischen Behandlungszentren aufzubauen. Die von erwachsenen Menschen mit Behinderungen speziell benötigten Gesundheitsleistungen sollen „an einem Ort und mit vertretbarem Aufwand aus einem Guss“ erbracht werden. DarĂĽber hinaus wĂĽrden Ă„rzte bevorzugt zugelassen, die sich verpflichten, ihre Praxis barrierefrei einrichten. Im Kinder- und Jugendbereich gibt es bereits ein flächendeckendes Netz von so genannten „sozialpädiatrischen Zentren“. Irgendwann werden… Weiterlesen »Barrierefrei zum Arzt

Man sucht mich

Ich habe gerade festgestellt, dass meine Seite heute fast 12.500 Mal aufgerufen worden ist. Das dĂĽrfte ein neuer Rekord sein. Wahnsinn. Anlässlich meines 777. Beitrags habe ich gerade mal meine Suchstatistik angesehen. Und möchte meinen Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten, worĂĽber ich mich gerade amĂĽsiert habe. Nämlich: Jule und Jasmin: Wer ist Jasmin? Bester deutscher Blog: Hier!! *wink* Erotischer Adventskalender: Wäre noch eine Idee fĂĽr kommenden Dezember, oder? Stunkesocke: Nee, stinken, nicht stunken! Fiese Witze ĂĽber Behinderte: Erzähl! *lausch* Handbike km/h: Wenn du ein Vorspannbike hast, dass vor den Alltagsrolli gespannt wird, kommst du auf 15 km/h ohne Anstrengung, auf… Weiterlesen »Man sucht mich

Nicht ganz so einfach wie Eier legen

Eine Ausbildung in Erster Hilfe, drei Monate Pflegepraktikum, acht Praktika, drei Seminare, zwei Kurse, vierzehn Klausuren, 320 schriftliche PrĂĽfungsfragen in 8 Stunden, 3 Stunden praktische PrĂĽfung – wer das schafft, hat das erste Staatsexamen im Rahmen seines Medizinstudiums geschafft. Regeldauer: Zwei bis zweieinhalb Jahre. Danach weitere 34 Kurse in 22 Haupt- und 12 Querschnittsbereichen, mit 34 prĂĽfungsrelevante Klausuren, die mindestens mit „ausreichend“ bestanden werden mĂĽssen, dazu ein viermonatiges Praktikum (Famulatur) im Krankenhaus (zwei bis drei Monate) und in einer Arztpraxis (ein bis zwei Monate), 320 schriftliche PrĂĽfungsfragen und Fallstudien in 15 Stunden – wer das schafft, hat das zweite Staatsexamen… Weiterlesen »Nicht ganz so einfach wie Eier legen

Zu verschenken

Ich mache noch etwas völlig ungewöhnliches: Ich verschenke was. Ja, richtig gelesen. Ein Mitbewohner ist zum 30.09. ausgezogen und hat uns mehrere Kartons Klebewindeln hinterlassen. In einer Größe (L), die niemandem von uns passt, der sie gebrauchen könnte. Es handelt sich um ein Markenprodukt und nein, es ist kein Krankenkassen-Eigentum. Der Kollege war privat ĂĽber die Eltern versichert und hatte diese Kartons im Rahmen seiner Selbstbeteiligung komplett selbst bezahlt. Er möchte sie nicht mehr haben, das Nachsenden wäre teurer als der Sachwert, meint er. Wir sollten sie vernichten. Ich glaube, ich spinne! Wer sie haben möchte, darf sie abholen. Geschenkt,… Weiterlesen »Zu verschenken