Marie

Seelentröster

Frauen können manchmal ja so gemein sein. Männer auch, ich weiß. Aber heute geht es eher um eine Frau. Eine ganz spezielle. Eine ganz speziell gemeine. Ein Typ, ebenfalls Paratriathlet, allerdings nicht aus Hamburg, sondern aus dem Hamburger Umland, trainiert hin und wieder bei uns mit. Nicht in meiner Gruppe, aber wir rollen uns häufiger mal über den Weg. Er ist etwa 10 Jahre älter als wir, nicht unattraktiv, hat nach einer verpfuschten OP einen inkompletten Querschnitt, hat also in den Beinen noch Restfunktionen, die aber nicht zum Laufen reichen. Ich finde ihn sehr nett, ein toller Kumpel, der gut… Weiterlesen »Seelentröster

Mondsüchtig

Es war kein runder. Und es war auch nicht genau der Geburtstag, an dem die Gartenparty stattfand. Trotzdem fanden sich fast 40 Leute bei Marie im Garten ein und traten den Rasen breit gratulierten ihrer Mutter nachträglich und ließen sich mit Grillfleisch, Salaten, knusprigen Baguettebrot und Getränken verwöhnen. Während Maries Patenonkel Uwe am Grill schwitzte, rotierten Marie und ich in der Küche, damit alle Gäste stets genügend saubere Teller, Besteck, Gläser, Getränke und Knabberkram hatten. Es gab genug zu tun, aber trotzdem war es lustig. Bis zu dem Moment, als einer der Gäste zu uns in die Küche kam und… Weiterlesen »Mondsüchtig

Ein weiteres tolles Wochenende

Ein weiteres tolles Wochenende ist vorbei. Inzwischen kann ich fließend bayrisch. Zumindest verstehen. Als Hamburger Deern glaubte ich zu wissen, dass, wenn ich morgens meine Stinkesocken nicht wiederfinde, diese höchstwahrscheinlich „wech“ sind. Inzwischen habe ich aber gelernt: Sie könnten auch „fort“ sein. Um gleich der Frage vorzubeugen: Ich trage nachts keine Socken. Es sei denn, es ist arschkalt. Aber selbst dann ziehe ich die Dinger im Schlaf meistens unfreiwillig aus, zumindest eine davon, so dass ich das auch gleich sein lassen kann. Wenngleich ich meine Beine und Füße nicht willentlich bewegen kann, bewegen tun sie sich im Schlaf trotzdem. Von… Weiterlesen »Ein weiteres tolles Wochenende

Meine Viertelstunde

Ich hatte die Augen schon zu, träumte von stinkenden Stinkesocken knackigen Jungs mit knackigem Popo, als es plötzlich an meiner Zimmertür wummerte. Dem Geräuschpegel nach musste irgendjemand etwas hochgradig wichtiges mitzuteilen haben. Vielleicht lag eine Bombe in der Waschküche? Oder Elvis Presley hockte in unserem Gruppenraum und aß Popcorn? Als es ein zweites Mal aufgeregt klopfte, schälte ich mich aus dem Bett und rollte zur Tür. Cathleen stand draußen: „Dein Handy ist aus. Steh auf, zieh dich an, in einer Stunde ist Training angesetzt. Tatjana hat eine SMS geschickt und Marie ist auch schon ganz aufgeregt, weil sie dich nicht… Weiterlesen »Meine Viertelstunde

Eine ganze Million

Heute morgen um genau 10.05 Uhr war es so weit: Der 1.000.000 Besucher blickte auf meine Seite. Eine Million! Erste Reaktion von Marie, die im Auto auf der Rückbank neben mir saß: „Hättest du das als Buch verkauft für 7,90 € im Eigenverlag, hättest Du jetzt drei Millionen Euro Gewinn und könntest mir ein Haus kaufen.“ – Bevor ich ein Wort sagen konnte, streckte sie mir ihre Wange hin, verzog das Gesicht und kniff die Augen zu in Erwartung einer Ohrfeige. Ich gab ihr ein Küßchen. Die Mutter drehte sich auf dem Beifahrersitz um: „Was willst du denn mit einem… Weiterlesen »Eine ganze Million

Kurz aber ganz

Wie immer kam die Anmeldebestätigung kurzfristig, wie immer galt es, in den letzten Sekunden alles zu organisieren. Ich werde es, glaube ich, nie verstehen, warum man Paratriathlon-Wettkämpfe bis zur letzten Sekunde offen hält, anstatt sie, wie bei Fußgänger-Wettkämpfen üblich, mit einem verbindlichen Meldeschluss zu versehen. Die Betonung liegt dabei auf verbindlich, denn eigentlich gab es ein Datum, bis zu dem sich nicht genügend Leute gefunden hatten, die teilnehmen wollten. Kurzfristig bekamen wir in der letzten Woche einen Anruf, dass der Wettkampf nun aber doch stattfindet, weil noch Leute nachgemeldet hatten. Ergo haben wir unser eigentlich mit „Strand“ verplantes Wochenende kurzfristig… Weiterlesen »Kurz aber ganz

Emma und Paula

Schreibstauentstehung nenne ich das Phänomen, das einem intensiven Erleben ereignisreicher Tage und kurzer Nächte zwischen fremden Wänden geschuldet ist. Keine Angst, aus dem Schreibstau entwickelt sich kein anderer Schreibstil, mir hat lediglich die Sonne ein wenig zu doll auf den Kopf geschienen. Das zusammen mit vielen neuen und tiefen Eindrücken ließ mich heute morgen beim Blick in den Spiegel jemanden erkennen, der neben mir sich steht sitzt. Bevor ich also über so langweilige Dinge schreibe wie ein absolut spannendes Trainingslager in Bayern mit vielen netten Leuten, jeder Menge Spaß, guten Trainern und dem Gefühl im Bauch, es hat sportlich eine… Weiterlesen »Emma und Paula

Die Hälfte ist Rum

Nichts beschreibt so sehr den Zustand unserer Unterkunft wie die Überschrift meines heutigen Beitrags. Ich weiß, warum ich spezielle Herbergen und Gästehäuser für Sportler einer stinknormalen Jugendherberge vorziehe. Die Zeiten, in denen in Jugendherbergen striktes Alkoholverbot nicht nur galt, sondern auch umgesetzt wurde, scheinen vorbei zu sein. Oder dieses Haus fällt in dieser Hinsicht besonders negativ auf. Es verging bisher nicht ein Tag, an dem hier keine Saufparty stattfand und diverse Jugendliche grölend, polternd und kotzend durch die Flure lärmten. Und dabei habe ich mein Schlafbedürfnis noch nie so groß eingeschätzt wie es auf mich gerade wirkt. Zum Glück ist… Weiterlesen »Die Hälfte ist Rum

Wochenendlehrgang SH

Es war ein absolut genialer Wochenendlehrgang, mit genügend frisch getankter Kraft, um die letzte Woche vor den Semesterferien noch überstehen zu können. Auch wenn das Wochenende gleichzeitig ziemlich an meinen Kräften gezehrt hat. Aber am Ende im positiven Sinn. Es ging diesmal vorrangig um das Schwimmen in freien Gewässern, und es war eine Vorbereitung auf ein Trainingslager, das ich ab nächster Woche für insgesamt fünf Tage besuchen werde. Insgesamt waren wir 14 Leute, damit war der Kurs mehr als überfüllt, denn es gab nur eine Trainerin aus Bayern, zwei Helfer aus Schleswig-Holstein und jede Menge Einzeltraining. Zum Glück war das… Weiterlesen »Wochenendlehrgang SH

Ostsee bei 15 Grad

Marie, Cathleen und ich wollten das schöne Wetter ausnutzen und schon früh in Richtung Ostsee aufbrechen. Durch das lange kühle Wetter hier im Norden hat die Ostsee zur Zeit gerade mal 15 Grad, eigentlich recht frisch ohne Neo. Dafür waren für die Luft aber 27 Grad versprochen. Wir hatten uns für 7 Uhr bei Marie verabredet, die einzige Möglichkeit, mitten in den Schulferien zwischen den ganzen Touristen noch ein freies Plätzchen zu ergattern. Immerhin bräuchten wir ohne Stau noch rund 2 Stunden bis nach Scharbeutz. Spätabends bekam ich gestern noch eine SMS von ihr, dass sie auch ihren Eltern versprochen… Weiterlesen »Ostsee bei 15 Grad