Mobbing

Erdbeeren Und Gangsterblick

Unser Training wurde wegen der Affenhitze von den Abend- in die frĂĽhen Morgenstunden verlegt. Als ich Marie fragte, ob wir an dem frei gewordenen Abend mit dem Handbike zum Badesee fahren wollen, meinte sie: „Ich wĂĽrde gerne meine Omi mal wieder besuchen. Und am liebsten wĂĽrde ich dich mitnehmen. Ich habe ihr schon so viel von dir erzählt und sie hat mich so oft schon gefragt, ob ich dich nicht mal mitbringen möchte. Sie möchte dich so gerne mal kennenlernen.“ Kurz und knapp: Auf den 120 Kilometern zu war zum GlĂĽck trotz des Ferienreiseverkehrs und entsprechend gut gefĂĽllter Autobahnen kein… Weiterlesen »Erdbeeren Und Gangsterblick

Grillwurst, Psychiatrie und Häsin

Eine jĂĽngere Sportkollegin aus einer anderen Trainingsgruppe, ich glaube sie ist 13, mit angeborener Querschnittlähmung, ist seit zwei Monaten in stationärer Behandlung in einer Klinik fĂĽr Kinder- und Jugendpsychiatrie. Einerseits gäbe es ein paar kleinere Probleme im familiären Bereich, erzählt sie, andererseits gäbe es massive Probleme mit sich selbst, ihrer Behinderung und ihren MitschĂĽlern. Sie gehe auf ein Gymnasium in einer Kleinstadt im Hamburger Umland und kämpfe dort mit einem sehr modernen Problem. Modern insofern, als dass ein altes Problem neu wieder weiter auftritt, nachdem man die Separation und Integration ad acta gelegt hat und nun die Inklusion unmoderiert sich… Weiterlesen »Grillwurst, Psychiatrie und Häsin

Eine aufregende Woche

Mir geht es gut. Nein, wirklich. Ich bin selbst erstaunt. Ob es von den ersten Sonnenstrahlen kommt, die GlĂĽckshormone freisetzen? Oder vom Sex, der gleiches tut? Oder ob es an den vielen Neuigkeiten und Perspektiven liegt, die meine letzte Woche prall gefĂĽllt haben? Ich weiĂź gar nicht, wovon ich zuerst und wovon ich zuletzt schreiben soll. Ich habe auch keine Ahnung, ob sich das jemand antun will, aber ich kĂĽndige schon jetzt an: Trotz aller BemĂĽhungen wird es eine lange Kurzfassung. Es war eine Woche, die so bewegt war, dass ich nicht dazu gekommen bin, Tagebuch (Blog) zu schreiben. Am… Weiterlesen »Eine aufregende Woche

Lieber wild als gar nicht

Aufgeben kommt nicht in Frage. Vielleicht kann ich den Kampf nicht gewinnen und muss ĂĽber kurz oder lang eingestehen, dass ich als Mitglied einer Minderheit in einer unterlegenen Position bin, vielleicht ergibt sich daraus, dass ich meinen Schulbesuch abbrechen muss – in einem Staat, in dem die Verfassung die Diskriminierung von Minderheiten verbietet. Vielleicht kann ich den Kampf nicht gewinnen und muss ĂĽber kurz oder lang eingestehen, dass ich als behinderter Mensch auch körperlich unterlegen bin, vielleicht ergibt sich auch daraus, dass ich meinen Schulbesuch abbrechen muss – in einem Staat, in dem die Verfassung allen BĂĽrgern ihr Recht auf… Weiterlesen »Lieber wild als gar nicht

Hackfleisch und Ohrfeigen

Wenn alleine meine Anwesenheit reicht, fĂĽr Unfrieden zu sorgen, muss nach wie vor die Frage erlaubt sein, ob ich mir das zumuten möchte. Wenn sich körperliche Angriffe gegen behinderte Menschen richten (und damit meine ich nicht nur mich, sondern auch zwei MitschĂĽlerinnen mit einer Behinderung) und man sich ernsthaft um seine körperliche Unversehrtheit sorgen muss, wird ein Schulbesuch unerträglich und unzumutbar. Wenn die verantwortlichen Lehr- und FĂĽhrungskräfte meiner Schule es nicht schaffen, in letzter Konsequenz (nach unzähligen Ermahnungen und schriftlichen Verweisen) die nicht gesellschaftsfähigen Subjekte aus dem gemeinsamen Schulunterricht zu entfernen, bleibt mir, bleibt uns keine andere Wahl, als um… Weiterlesen »Hackfleisch und Ohrfeigen

Kurzer Prozess

Eigentlich hätte ich heute erst um kurz vor zehn Uhr zur Schule gemusst, aber bereits um Viertel vor Acht klingelte mein Handy. Normalerweise schalte ich das immer aus, wenn ich schlafe. Ich war zwar schon wach und auch schon aus dem Bett, aber eigentlich noch nicht „online“. Meistens stelle ich das Handy erst nach dem FrĂĽhstĂĽck an. Ich habe es wohl gestern abend vergessen auszuschalten. Am anderen Ende war der Vertrauenslehrer. Er hatte nicht auf dem Plan, dass ich erst gegen 10 Uhr zur Schule muss und dachte, ich wäre jeden Moment dort. Er habe den Brief bekommen, mit dem… Weiterlesen »Kurzer Prozess

Gekränkte Eitelkeit II

Als wäre das gestern noch nicht genug gewesen, heute folgt Teil 2. Ich hatte mir vorgenommen: Sollte Sandra heute wieder mit in den Aufzug steigen, steige ich wieder aus und lasse sie alleine fahren. Tatsächlich ging sie mit mir ins Gebäude, lief hinter mir her, bog dann aber, während ich auf den Aufzug wartete, ins Treppenhaus ab. Ich stieg ein und noch bevor die KabinentĂĽr sich schloss, kam sie um die Ecke gelaufen, stellte sich so in den Weg, dass ich nicht mehr aussteigen konnte und auch nicht mehr an die Bedienknöpfe kam. Die TĂĽr schloss sich. „Hallo KrĂĽppel, gut… Weiterlesen »Gekränkte Eitelkeit II

Gekränkte Eitelkeit

Sandra, ja genau die Sandra, die mich in der letzten Woche so blöde angemacht hat, weil sie mit meinen 15 Punkten in Deutsch nicht klar kam, beginnt nun, mich in der Schule zu terrorisieren. Meine Bemerkung auf ihren Modegeschmack, die ich zurĂĽckgenommen und fĂĽr die ich mich entschuldigt habe, scheint sie nicht verkraftet zu haben. Heute stieg sie mit mir zusammen in den Aufzug (was sie sonst nie macht, sie benutzt sonst immer die Treppe) und sobald die TĂĽr geschlossen war und wir alleine waren, sagte sie zu mir: „Na KrĂĽppel, heute wieder biĂźchen angeben? Hast du Herrn … (Deutschlehrer)… Weiterlesen »Gekränkte Eitelkeit