Polizei

So eine falsche Schlange

Auch wenn zwei Monate nach Marias Einzug noch immer keine Entscheidung der Kostenträger vorliegt, gehen wir derzeit alle davon aus, dass sie bei uns wohnen bleiben kann. Entsprechend sind wir bereits auf der Suche nach zusätzlichem Pflegepersonal für sie. Für drei Tage machte eine Krankenschwester ein Praktikum, die – nach ihren Angaben – aus ihrem Job in einem großen Klinikkonzern zu uns wechseln möchte. Drei Tage hielten wir es mit ihr aus, bevor wir sie gestern an die frische Luft gesetzt haben. Man sollte nicht glauben, dass jemand mit dem Generalschlüssel, der ihm ausgehändigt wird, um im Notfall (oder nach… Weiterlesen »So eine falsche Schlange

An den Rolli gefesselt

Seit einigen Tagen ist der Hinweis im Umlauf, man möge, wenn man jemanden sieht, der an der Rollstuhl gefesselt ist, diesen losbinden oder die Polizei rufen. Im Bahnhof Altona, genauer gesagt in dem dortigen Elektronikmarkt, befand sich heute eine knapp 20jährige Behinderte mit Rollstuhl. Ob gefesselt oder nicht, kann ich nicht sagen. Vermutlich hat sich jemand an den obigen Hinweis erinnert und vorsichtshalber die Cops gerufen. Diese parkten auch gleich auf dem richtigen Parkplatz…

Einmal Spiegel, einmal Flucht

Endlich sind die neuen Trainingsklamotten fertig! Wir bestellen über einen Sponsor aus Sachsen, der individuell schneidert – und der schickt dann große Pakete an den Vereinssitz. Ich durfte gestern dort vorbei fahren und die beiden großen Kartons abholen. Ein netter Herr mit Sackkarre hat mir die Kartons ins Auto geladen, ich musste nicht mal aus dem Auto aussteigen, sondern nur anrufen, dass ich vor der Tür stehe. Supi. Als ich mein Auto wieder von Gelände zirkel (die Einfahrt ist sehr eng, das ist immer Millimeterarbeit), höre ich plötzlich ein metallisches Klacken, schaue instinktiv nach rechts und sehe den Flügel des… Weiterlesen »Einmal Spiegel, einmal Flucht

Ganz viel heiße Luft

Heute saß ich im Bus, zusammen mit Cathleen, als eine Frau, schätzungsweise Mitte 40, den roten Knopf drückte, den man drückt, wenn man an der nächsten Station aussteigen will. Als Quittung leuchtet meistens irgendwo „Wagen hält“ auf. Der Bus hält an der nächsten Station, die Frau geht nach draußen, dreht sich um, lässt einen Fuß in der Tür stehen, wartet drei Sekunden, kommt wieder rein. Cathleen und ich schauen uns fragend an. Vermutlich hat sie zu früh gedrückt, möchte erst an der nächsten oder übernächsten Station raus. Tatsächlich, zwei Stationen später drückt sie erneut. Der Bus hält an, sie steigt… Weiterlesen »Ganz viel heiße Luft

Probewohnen für Maria

Frank hatte es schon richtig eingeschätzt: Es wird nicht einfach. Seit heute morgen sind diverse Leute im Dauereinsatz, um Maria ein vierzehntägiges Probewohnen bei uns zu ermöglichen. Nicht, weil Maria selbst diese Leute in Atem hält, sondern weil, insbesondere wegen der fehlenden Vorlaufzeit, viel zu viel zu organisieren ist. Pünktlich um acht heute morgen rief der Geschäftsführer der Einrichtung bei Frank an. Maria habe keinen Anspruch auf Urlaub. Und das, was sie vorhat, sei Urlaub. Maria hätte mindestens sechs Wochen vorher anmelden müssen, dass sie für 14 Tage ein Probewohnen veranstaltet. Ansonsten riskiere sie, dass der Heimvertrag fristlos gekündigt wird… Weiterlesen »Probewohnen für Maria

Endlich Hilfe für meine Mutter

Inzwischen hat sich ja beim Training herumgesprochen, dass die Verrückte zu mir gehört und es forderten bereits die ersten Eltern beim Verein, man möge mich vom Training fernhalten, damit die Mutter fernbleibt und nicht demnächst auch ihre Kinder gefährdet. So weit ist es also schon. Vielen Dank für das Einfühlungsvermögen. Bisher zielten die Aktionen (aus gutem Grund) nur in meine Richtung. Allerdings weiß man nie, was in so einem kranken Kopf vorgeht, daher kann ich es auch ein bißchen verstehen. Kümmern musste ich mich außerdem um eine Anzeige wegen Verleumdung gegen Unbekannt, um Strafanträge wegen den zwei Verstößen gegen die… Weiterlesen »Endlich Hilfe für meine Mutter

Schlechter Mensch

Ich weiß nicht, warum ich zu Fuß unterwegs bin. Mir fällt auch erst an der Ampel ein, dass ich gar keinen Rollstuhl dabei habe. Ich stehe an einer Fußgängerampel am Schulterblatt (so heißt eine Straße im Bezirk Sternschanze), will auf die andere Seite, zur Sparkasse. Weit und breit ist kein Auto, aber die Stinkesocke ist ja brav und wartet auf grün. Auch wenn sie gerade von der Polizei verfolgt wird und die beiden Uniformierten immer dichter kommen. Ein seltsames Katz-und-Maus-Spiel. Dann endlich wird die Ampel grün. Drüben, am Geldautomaten, klicken die Handschellen. Die Polizisten lassen den Beweis, dass ich gerade… Weiterlesen »Schlechter Mensch

Zum Nachtisch Zoff

Manchmal können Männer so richtige Arschlö**er sein. Wirklich. Unsäglich. Wir haben uns so richtig heftig gezofft. Und bevor er sich nicht deutlich entschuldigt, braucht er hier nicht wieder angeschissen zu kommen. Ja, wir haben den ersten Stress schon, bevor Markus überhaupt eingezogen ist. Ich hatte vor, zum Schwimmtraining zu fahren und anschließend meinen 3. „alternativen Geburtstag“ mit ein paar Leuten an einem See zu feiern. Mit Grillwurst, Fleisch, Salaten, Brot, Spielen, paar Getränken, viel Spaß… Es hatten richtig viele Leute nicht nur zugesagt, zu kommen, sondern auch, etwas zu essen und zu trinken mitzubringen. Zunächst wurde das Schwimmtraining abgesagt. Stattdessen… Weiterlesen »Zum Nachtisch Zoff

Kein schönes Ostertraining

Nein, natürlich habe ich nicht gemeint, dass alle Sozialpädagogen einen an der Waffel haben, als ich in der letzten Woche vom Pädagogischen Konzept schrieb. Ich finde, man muss eine Menge in meinen Text hinein interpretieren, um das herauszulesen. Allerdings mache ich keinen großen Hehl daraus, dass ich recht fest davon überzeugt bin, dass es unter Sozialpädagogen mindestens genauso viele Idioten gibt wie in anderen Berufen. Und dass ich glaube, dass idiotische Sozialpädagogen deutlich mehr Unheil anrichten können als Idioten in anderen Berufen – zumal das Unheil wohl oft erst dann auffällt, wenn vieles bereits zu spät ist und ganz offensichtlich… Weiterlesen »Kein schönes Ostertraining

Nicht so doof wie es aussieht

Ich hatte heute morgen einen Termin in der Stadt, am Schlump, um genauer zu sein. Da bietet sich die Fahrt mit Öffis an. Da aber an meiner Station weder Aufzug noch Rolltreppe funktionierten, musste ich wohl oder übel wieder nach Hause und doch mit dem Auto fahren. Für den Bus wäre es zu spät gewesen. Ich fand auch spontan einen Parkplatz, einen für Menschen mit Behinderungen, als ich jedoch eine halbe Stunde später wieder zu meinem Auto zurück kam, stand ein Peugeot direkt hinter meinem Auto, so, dass ich nicht mehr rausfahren konnte. Ich kam nicht mal an meine Fahrertür,… Weiterlesen »Nicht so doof wie es aussieht