WG

Cathleen möchte zu uns

Dass Luisa zum 1. September wieder auszieht, hat sich spätestens seit meinem Post vom 11.08.09 auch außerhalb unserer WG herumgesprochen. Die sehr bedauerlichen und für mich auch eher inakzeptablen Gründe dazu auch. An wen wir das frei werdende Zimmer vergeben wollen, also auf welchen neuen Mitbewohner oder auf welche neue Mitbewohnerin wir uns einigen, eher nicht. Wir wissen es schließlich selbst noch nicht. Der Vermieter möchte natürlich keine Leerstände, deshalb waren bereits vier Leute hier und haben sich das Zimmer angesehen. Zwei Leuten war es zu klein, ein Rollstuhlfahrer Anfang 20 wirkte nicht etwa wegen des Vollbartes sehr ungepflegt (sondern… Weiterlesen »Cathleen möchte zu uns

Luisa zieht wieder aus

Luisa zieht zum Ende dieses Monats aus unserer WG wieder aus. Es ist sehr schade und sie ist darüber sehr unglücklich. Sie hat sich hier richtig wohl gefühlt und ich finde, sie passt auch super in die WG. Nur leider benötigt sie mehr Platz. Sie war beim Einzug zu optimistisch. Das ist eine äußerst bittere Pille. Ihr Unfallquerschnitt liegt unterhalb des 4. Brustwirbels, also vergleichsweise hoch. Die Grenze, über der sie etwas merkt, liegt genau auf Höhe der Brustwarzen. Sie ist für ihre Lähmungshöhe unglaublich mobil, kommt aber nicht komplett ohne Pflegehilfe aus. Sie schafft im Notfall zwar alles alleine,… Weiterlesen »Luisa zieht wieder aus

Alice freut sich

Das Haus, in dem ich wohne, steht seit Oktober 2008. Es ist daher alles sehr modern. Sehr modern ist auch die Kommunikation über Glasfaserkabel. Fernsehen, Internet und Telefon sollten von Beginn an über Glasfaserkabel ins Haus kommen. Eine Firma, die in Norderstedt ihren Sitz hat, ist damit vom Vermieter beauftragt worden, der herkömmliche Anschluss über Kupferkabel fehlte zunächst. Als das Haus bezugsfertig wurde, zeichnete sich ab, dass sich die Glasfaser-Sache verzögert. Erst einen Monat, dann noch einen, dann haben die ersten Mieter bei der Telekom einen „normalen“ Telefonanschluss beantragt. Also musste nochmal gebuddelt werden, damit die Kuperleitung verlegt werden konnte.… Weiterlesen »Alice freut sich

Doch keine Bewährungshilfe

Wir haben heute unseren spinnenden Nachbarn verarztet. Er hat sich entschuldigt. Aber der Reihe nach: Meine Sozialarbeiterin, Frau W., die eigentlich gestern kommen sollte, war heute morgen hier. Frank und ich haben ihr zusammen von unserer Begegnung mit der Nachbarin am letzten Sonntag erzählt. Frank sagte, er wüsste gerne, was wirklich auf ihrem Auto geschrieben stünde, denn man sehe ja, welche Missverständnisse so etwas auslösen könnte. Frau W. war irritiert: „Auf meinem Auto steht überhaupt nichts. Das gehört zwar der Einrichtung, aber da steht nichts drauf. Auch lasse ich keine Akten oder Briefe im Fahrzeug liegen, schon gar nicht offen,… Weiterlesen »Doch keine Bewährungshilfe

Ein ehrenwertes Haus

Ich wohne wirklich sehr gerne hier. Meine Leute in der WG sind sehr nett, die Wohnung ist schön, mein Zimmer, das Haus ist neu und liegt zentral – ich bin sehr glücklich. Gestern abend haben wir auf dem Balkon gegrillt, damit es nicht so qualmt zwar mit einem Elektrogrill, aber es war super. Lina und ich haben Salate gemacht, Sofie hat Brot eingekauft, das Wetter war einigermaßen gut, die Stimmung lustig. Wir waren gerade mit dem Essen fertig, ich war einigermaßen genudelt, als es an der Tür bimmelte. Es war eine Nachbarin, die reinkommen und mit uns reden wollte. Wir… Weiterlesen »Ein ehrenwertes Haus

Willkommen in der Wirklichkeit

Am gestrigen Freitag sollte es nach Hause gehen. Es war alles organisiert. Viele Sachen habe ich schon selbst mit in mein neues Zuhause genommen, die letzten Dinge und mich wollte Sofie mit dem Auto abholen. Um 11 Uhr sollte ich entlassen werden. Pünktlich um 10 vor 11 kam Sofie in mein Zimmer. Da der Arztbrief noch nicht fertig war, rollten wir dann um 13 Uhr erstmal in die Kantine. Um kurz vor 15 Uhr war er endlich fertig. Ich verkneife mir jeden Kommentar, denn eigentlich hatte ich gute Laune. Hätte ich um 11 gewusst, dass ich noch vier Stunden warten… Weiterlesen »Willkommen in der Wirklichkeit

Die erste Nacht im neuen Bett

Seit gestern ist mein neues Bett fertig! Marke Eigenbau, 140 x 200 cm groß, an der Seite eine große Schiebetür, um den Platz drunter nutzen zu können, ansonsten kein großer Firlefanz. Ein stabiler Lattenrost, eine für Querschnittgelähmte ausreichend weiche, aber dennoch nicht zu weiche Matratze wurde bereits Freitag geliefert, direkt von einem Sanitätshaus und mit Zuschuss der Unfallkasse. Nee, mit Druckgeschwüren ist nicht zu spaßen, wie ich ja auch selbst schon erfahren durfte. Gestern habe ich mir dann zusammen mit Frank in einem Bettengeschäft zwei Kopfkissen und zwei neue Steppdecken gekauft, dazu gleich vernünftige Bettwäsche und Spannbettlaken in der richtigen… Weiterlesen »Die erste Nacht im neuen Bett

Vorhänge hab ich schon

Zur Zeit sieht man mich mehr in meiner neuen WG als in der Klinik. Das ist wohl auch verständlich, immerhin möchte ich bei allen Entscheidungen, die am Anfang über das WG-Leben getroffen werden, und bei allen Fragen, die die gemeinsam genutzten Räume betreffen, dabei sein. Aber auch mein Zimmer möchte ich mir so schön wie möglich machen. Solange ich noch nicht richtig darin wohne, also in diesem Zimmer auch schlafen muss, ist das wesentlich stressfreier möglich. Auf jeden Fall möchte ich keine weißen Wände haben. Es hat sich auch schon jemand gefunden, der sie streichen möchte und der das vor… Weiterlesen »Vorhänge hab ich schon

Schlüsselübergabe

Da ja ab 01.06. unser WG-Mietvertrag beginnt und jetzt erstmal Wochenende ist, waren wir heute zur Schlüsselübergabe. Für 10.00 Uhr hatten wir alle einen Termin, ich hatte meinen Vater gebeten, dorthin zu kommen, denn ich darf ja noch nicht alleine unterschreiben. Er war pünktlich da, wollte jedoch nicht mit in die Wohnung, sondern hat draußen auf dem Parkplatz gefragt, wo er unterschreiben muss, hat unterschrieben und ist wieder abgefahren. Ich sage dazu nichts mehr. Es hat im Moment wirklich keinen Sinn. Der Vermieter hat in der Zwischenzeit Schließzylinder nachbestellt, so dass in jeder Zimmertür ein Sicherheitsschloss ist, dessen Schlüssel gleichzeitig… Weiterlesen »Schlüsselübergabe

Es ist ein Ende in Sicht

Endlich, nach (dann) über 10 Monaten stationärer Behandlung, werde ich voraussichtlich am 26.06.09 entlassen. Meine Eltern haben heute der WG zugestimmt. Sie haben einmal gefragt, ob ich mir das gut überlegt habe, dann sagten sie: „Es ist zwar nicht das, was wir uns mal gewünscht haben, aber zu Hause kannst du nicht wohnen, und bevor wir dir etwas anderes suchen, halten wir das für eine geeignete Möglichkeit.“ Sie können froh sein, dass sich meine Laune zur Zeit einigermaßen stabilisiert hat. Denn wenn man sich die Äußerung mal so überlegt, heißt das im Klartext, dass mich meine Eltern wegen meiner Behinderung… Weiterlesen »Es ist ein Ende in Sicht