Allgemein

Ostsee bei 20 Grad

Sonnengebräunt sind wir zurück vom Strand. Wir haben einen „erweiterten WG-Ausflug“ gemacht, erneut nach Haffkrug an der Ostsee. „Erweitert“ bedeutet, dass auch noch einige Freundinnen und Freunde mitgekommen sind, die nicht mit uns in der WG wohnen. Es war irre lustig. Die Fahrt dorthin mit drei Autos verlief ohne jeden Stau. Leider durfte ich nicht selbst fahren, sondern musste Sofie mein Auto fahren lassen. Das ist alles nicht so ganz einfach, denn laut Führerschein darf ich nur innerhalb Hamburgs fahren und da auch nur zur Schule, zur Therapie oder zum Einkaufen. Das hier war weder innerhalb Hamburgs und schon gar… Weiterlesen »Ostsee bei 20 Grad

Die erste Fahrt nicht ohne Polizei

Vielleicht wäre es entspannter gewesen, niemals am Straßenverkehr teilzunehmen. Dass es Idioten auf dieser Welt gibt, war mir ja bekannt, dass es Vollidioten gibt, auch. Aber was ich bei meiner ersten Fahrt, nur bis zum Supermarkt, erleben durfte, ist schon allerhand. Beim Fahren klappte alles prima. Ich habe nicht so viel verlernt in der Zwischenzeit wie ich befürchtet habe. Ich bin natürlich eher zu vorsichtig, schaue lieber drei Mal zu viel als ein Mal zu wenig und habe auch keine Routine. An einer Kreuzung staute sich das plötzlich und ich habe gelernt, dass man dann vor dem Haltestrich stehen bleibt,… Weiterlesen »Die erste Fahrt nicht ohne Polizei

Hamburg-Schwerin

Mein Auto ist fertig! Es war heute morgen bei einer Firma in Barmbek, die behindertengerechten Umbau macht, da musste noch ein Teil ergänzt werden, ein neues Gutachten geschrieben werden, dann bin ich mit Frank zur Zulassungsstelle gefahren, habe mir Kennzeichen besorgt, zurück zu der Umbaufirma, Kennzeichen angebracht… HH-SN xxxx Von Hamburg nach Schwerin? Ich habe kein Geld dafür ausgegeben, ein Wunschkennzeichen zu bekommen. Das sollte fast 40 Euro kosten. SN ist doch ziemlich neutral, oder? Und dann durfte ich endlich fahren. Ich war endlos aufgeregt und hatte glühende Wangen. Vor allem, weil ich seit meiner Fahrprüfung nicht mehr gefahren bin.… Weiterlesen »Hamburg-Schwerin

Eine motorisierte Stinkesocke

Es hat tatsächlich geklappt. Der hier: … gehört jetzt mir! Nachdem sich meine Eltern lange Zeit nicht entscheiden konnten, haben sie nun doch noch zugestimmt, quasi in letzter Sekunde, bevor das Auto anderweitig verkauft wurde. Nun haben wir uns heute das Gefährt genauer angesehen, auf einen Hänger geladen und nach Hamburg geholt. Organisiert haben das Frank und ein Kumpel, aber mein Vater ist tatsächlich mitgefahren. Zuerst wollte er nicht wirklich mit mir reden, aber irgendwann hatte ich ihn so zugetextet, dass er mir dann doch mal eine Antwort auf die Frage gab, wie er sich das denn jetzt alles in… Weiterlesen »Eine motorisierte Stinkesocke

Wieviel Offenheit tut mir gut?

In ziemlicher Euphorie und mit sehr bewegten Gefühlen habe ich am Wochenende an meinem ersten nächtlichen Schnellfahrtraining teilgenommen und danach natürlich, aus dieser Stimmung heraus, hier darüber berichtet. Mit sehr vielen, teilweise auch intimen Einzelheiten. Ich habe noch nie zuvor so viele Mails und Kommentare von Menschen bekommen, die ich noch nie persönlich gesehen habe. Viele sprachen mir Mut zu oder drückten Bewunderung oder Respekt aus. Aber für einige war mein letzter Eintrag auch Anlass, um mich zu warnen, nicht so offen mit meinen persönlichen und intimen Details aus meinem Leben umzugehen. Dabei war mein Beitrag vom nächtlichen Training nur… Weiterlesen »Wieviel Offenheit tut mir gut?

Hamburg bei Nacht

Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich mal zur Nachtzeit trainieren würde. Man hört und liest ja immer mal wieder, dass einzelne Sportlerinnen und Sportler in den frühen Morgenstunden joggen gehen, aber organisiertes Training zur Nachtzeit? Während andere Leute schlafen oder in Partystimmung sind? Schon um kurz nach halb Zwei wurde ich mit einem Kleinbus abgeholt. Am Steuer saß Tatjana, die ich schon vom Trainingslager kannte. Im Auto traf ich Yvonne. Die Bänke waren ausgebaut, dort waren vier Rennrollstühle und der Alltagsrolli von Yvonne eingequetscht. Mein Alltagsrolli kam noch hinzu. Ich kuschelte mich neben Yvonne auf die Beifahrer-Sitzbank. Schon… Weiterlesen »Hamburg bei Nacht

Willkommen in der Wirklichkeit

Am gestrigen Freitag sollte es nach Hause gehen. Es war alles organisiert. Viele Sachen habe ich schon selbst mit in mein neues Zuhause genommen, die letzten Dinge und mich wollte Sofie mit dem Auto abholen. Um 11 Uhr sollte ich entlassen werden. Pünktlich um 10 vor 11 kam Sofie in mein Zimmer. Da der Arztbrief noch nicht fertig war, rollten wir dann um 13 Uhr erstmal in die Kantine. Um kurz vor 15 Uhr war er endlich fertig. Ich verkneife mir jeden Kommentar, denn eigentlich hatte ich gute Laune. Hätte ich um 11 gewusst, dass ich noch vier Stunden warten… Weiterlesen »Willkommen in der Wirklichkeit

Reden ist Silber

Meine Oma sagt manchmal: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“ Meine Freunde drücken es manchmal etwas direkter aus: „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten.“ Und mir ist das Thema einen ganzen Blog-Eintrag wert. Ich kenne den Grund nicht (meine Psychologin hingegen wahrscheinlich schon, aber die ist gerade nicht hier), aber es muss einen geben, aus dem sich Leute dazu hinreißen lassen, in ungewöhnlichen Situationen zu labern. Und eben weil sie auf die Situation nicht vorbereitet sind, labern sie dann Scheiße. Und das wiederum ohne jede Not. Auch wenn ich mich inzwischen wieder einigermaßen „normal“ fühle, muss… Weiterlesen »Reden ist Silber

Mein letzter Tag in der Klinik

Es ist wieder Sommer. Wie vor einem Jahr, als ich noch bei meinen Eltern wohnte. Als ich mit behinderten Menschen und Rollstühlen noch nichts am Hut hatte. Als mein Leben noch so normal oder unnormal war wie das von Millionen und Milliarden anderer Jugendlicher. Viel hat sich in dem letzten Jahr getan. Die meisten meiner alten Freunde habe ich verloren. Meine Familie ist nicht mehr die Familie, die ich kannte. Ich bin erwachsener geworden. Ich habe einen Führerschein bekommen. Früher als ich es mir je erträumt hätte. Jemand anderes hat stattdessen seinen Führerschein verloren, vermutlich für immer. Jemand anderes kommt… Weiterlesen »Mein letzter Tag in der Klinik

Den Typen kenn ich!

Das gibt es doch nicht! Da fahre ich heute los, um mich bei einer Physiotherapeutin außerhalb der Klinik vorzustellen (für die Betreuung nach der Entlassung), und komme an einer Plakatwand vorbei, und dann klebt da ganz groß Torben, den ich vom Triathlon-Training kenne! Ich hätte mir zwar einen anderen Spruch ausgesucht, aber dass es eine Plakat-Aktion mit behinderten Sportlern gibt, finde ich absolut super! So sehen die nicht behinderten Leute wenigstens mal, dass wir, von unserer Behinderung abgesehen, völlig „normal“ sind. Hoffe ich.