Allgemein

Turnhallenwurst

Ich bin fertig. Den letzten Tag des Praktischen Jahres habe ich überstanden. Ich habe keinen Bock mehr. Ich möchte endlich mein letztes Examen hinter mich bringen und mein Studium abschließen. Ich möchte Gewissheit haben. Und ich möchte sogar diesen Abschnitt meines Lebens abschließen. Auch wenn ich mein Studium zügig, vielleicht sogar im Galopp, durchgezogen habe, und damit sogar schneller war als Marie, die erst im Herbst fertig wird, fand ich es irgendwie viel zu lang. Am allerletzten Tag gab ich ein Frühstück für die Kolleginnen und Kollegen aus. Wie auch schon zum jeweiligen Ende der letzten beiden Drittel. Dieses Mal… Weiterlesen »Turnhallenwurst

Lukas

Ich komme derzeit nicht so oft zum Schwimmtraining wie ich es gerne möchte. Ich hoffe sehr, dass ich das demnächst ein wenig ändert. Mindestens einmal pro Woche versuche ich aber derzeit dennoch, mindestens neunzig Minuten durch das Wasser zu pflügen. Zwei Kilometer möchte ich schon schaffen. Beim letzten Mal hielt ich nebenbei noch nach Lukas Ausschau. Ich versuchte herauszufinden, wer der junge Mann sein könnte, der seiner Mutter so viel über mich erzählt hat, obwohl er mich eigentlich nur vom Sehen kennen kann. Vom Sehen – und vielleicht haben wir mal „Hallo“ gesagt. Aber so sehr ich mich auch umschaute,… Weiterlesen »Lukas

Angucken

Eigentlich war mal geplant, dass Marie und ich ein schönes Osterwochenende an das Ostsee verbringen, die Sonne anbeten und mindestens neun Dreiviertelstunden (also zusammengerechnet sechsdreiviertel Stunden) mit dem Handbike am Meer entlang fahren. Stattdessen liegt hier matschiger Schnee, am Himmel vermischen sich dreiundsiebzig verschiedene Grautöne miteinander und der eiskalte Wind weht mindestens mit Stärke 5. Von vorne. Immer. Also gibt es heute Osterfeuer im Kamin, warme Waffeln mit heißen Himbeeren und warmem Vanille-Eis und jede Menge Entspannung. Als hätte ich nicht in der letzten Nacht schon 14 Stunden durchgeschlafen. Wie es im Moment ständig vorkommt. Mein Leben besteht derzeit nur… Weiterlesen »Angucken

Viertel der Miete

Ich bin immer noch nicht richtig wieder fit. Sowohl die Bronchitis als auch die Grippe sind schon seit Wochen nicht mehr akut, aber ich habe noch immer hin und wieder Reizhusten und ich fühle mich noch immer schnell außer Atem. Es fehlen noch die letzten fünf bis zehn Prozent, bis ich mich wieder richtig gut fühle. Und die lassen dieses Mal besonders lange auf sich warten. Normalerweise wäre ich jetzt fertig mit meinem Praktischen Jahr. Würde noch vier bis sechs Wochen lernen und hätte dann meine letzte (praktische) Prüfung. Aber da ich ja zwei Wochen mit Grippe flach lag, muss… Weiterlesen »Viertel der Miete

100 mal gesucht

Ich brauchte Ablenkung und habe mal wieder meine Statistiken angeschaut. Und bin dabei über 100 Dinge gestolpert, die Menschen auf meine Seite gespült haben. Nämlich: 1. behinderte begaffen hobby Aber kein schönes Hobby, oder? 2. behindertenwitze Ja! Bitte alle zu mir! 3. bezahlte dissertation Keine gute Idee, Karl-Theodor! Früher oder später fällt das auf. 4. bist du nackt Gerade nicht. Aber wenn ich keine Klamotten trage, dann ja. 5. bist du untervögelt Aktuell ja. 6. bußgeldstelle bochum Mit der hatte ich noch nichts zu tun. 7. darf ich mit 14 masturbieren Ja. 8. darf man heimlich in die windel machen… Weiterlesen »100 mal gesucht

Puff und Meise

Das Gute daran, wenn man weiß, wie sich eine Bronchitis anhört, ist, dass man weiß, wann man eine Bronchitis hat. Um das grobe Rasseln beim tiefen Ausatmen zu hören, brauchte ich nicht mal ein Stethoskop. Ich bin bis heute noch nicht wieder völlig gesund. Allerdings schon lange nicht mehr ansteckend, seit zehn Tagen schon wieder auf der Arbeit – ich darf nicht lange fehlen im Praktischen Jahr. Wenn ich sehr laut sprechen muss, habe ich noch immer den typischen Reizhusten. Aber kein Rasseln mehr, kein grobes und auch kein feines. Also auch keine Lungenentzündung. Und der ganze Mist ist auch… Weiterlesen »Puff und Meise

Eine Mama eben

Ich war lange nicht körperlich so neben der Spur. Grippe und grippaler Infekt sind nicht zu verwechseln. Das wissen wir alle, nachdem es ja oft genug in den Zeitungen aufgegriffen wird. Mit etlichen Tipps zu Hausmittelchen, die helfen sollen. Nein, Grippe ist was anderes. Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich mir eine Influenza eingefangen habe, trotz Impfung (mein damaliger arbeitsmedizinischer Dienst hatte wohl die Sparversion, mit der nur drei der vier wichtigen Erreger verabreicht werden), und ich muss sagen: Noch einmal brauche ich das nicht. Schnupfen, Husten, Heiserkeit haben sich nicht großartig von dem unterschieden, was… Weiterlesen »Eine Mama eben

Frau Pingpong und Frau Klum

Sieben Monate ist es her, dass ich das letzte Mal mit einem grippalen Infekt im Bett lag. Wenn man von einer leichten Impfreaktion absieht, die ich nach meiner Grippe-Impfung hatte, war ich über ein halbes Jahr durchgehend topfit. Was angesichts meines doch recht häufigen Kontakts zu kranken Menschen wohl eine kleine Sensation ist. Umso frustrierter bin ich gerade, dass ich mir tatsächlich (trotz Impfung) die echte Influenza eingefangen habe. Viermal darf man raten, welcher Stamm im Impfstoff gefehlt hat und warum. Ich könnte kotzen. Zum Glück ist sie online nicht übertragbar. Soll ich mal ein wenig jammern? Ja? Aua! Richtig… Weiterlesen »Frau Pingpong und Frau Klum

Kurz vor fertig

So langsam ist es echt nur noch anstrengend. Ich bin dermaßen reif für die Insel, dass ich am liebsten sofort alles hinschmeißen und auswandern würde. Hat schon mal jemand eine Rollstuhlfahrerin wandern sehen? Eben. Also nix mit Wandern, sondern Zähne zusammenbeißen und den Endspurt durchziehen ist angesagt. Wenn ich nicht noch krank werde, sind es noch genau sieben Wochen, dann bin ich fertig. Fertig, fertig, fertig. Okay, nicht ganz. Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Das Abschluss-Examen wird voraussichtlich Anfang Mai sein. Zwei Stunden mündliche Prüfung über alles, was in den sechs Jahren Studium drangekommen und nicht drangekommen ist. Immerhin… Weiterlesen »Kurz vor fertig

Abgriff

Es ist fast genau vier Jahre her, da stand ich an einer Tankstelle, wollte mit meiner Kreditkarte bezahlen und wurde fast verhaftet. Warum? Meine Mutter, damals psychisch schwer erkrankt, heute vermutlich noch immer schwer erkrankt, hatte bei Nacht und Nebel meine sämtlichen Bankkarten sperren lassen. Sich bei meiner Bank als ihre Tochter ausgegeben und behauptet, die Handtasche verloren zu haben. Murmeltiere grüßen ja bekanntlich täglich, von daher hinkt dieser Vergleich hier. Nach vier Jahren. Aber für ein Déjà-vu war das, was mir heute passiert ist, zu realistisch. Ich stehe im Verkaufsraum einer Tankstelle, habe rund 60 Liter frischen Diesel gezapft,… Weiterlesen »Abgriff