Allgemein

Eine Seefahrt, Tag 2

Nach einem ersten halben Tag, einer kurzen Nacht und einem ersten Morgen sitze ich mit einem Laptop unter einem Sonnenschirm und höre den Vögeln zu. Kreischende Vögelnde sind auch dabei … es ist schräg, aber es ist nicht so schräg wie ich befürchtet hatte. Wenn man ein Paar ist, hat man mal Sex, und wenn man im Urlaub ist, vielleicht einmal öfter. So ist gut vorstellbar, was hier los ist. Es gibt aber auch noch andere Beschäftigungen. Ich habe mich mit zwei Frauen und einem Mann gestern sehr lange und instensiv über viele verschiedene Themen unterhalten. Und Marie und ich… Weiterlesen »Eine Seefahrt, Tag 2

Eine Seefahrt, die ist lustig

Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön, denn da kann man fremde Länder und noch manches andre sehn. Hollahi. Als waschechte Hamburgerin kenne ich Wind, Wasser und damit Wellengang. Eine Hafenrundfahrt bei Windstärke zehn (so grüne Gesichter hast du noch nirgends gesehn) haut eine Stinkesocke nicht aus dem Stuhl und entsprechend amüsiert bin ich jedes Mal, wenn Leute sich im Kajak krampfhaft am Paddel festhalten, sobald eine kleine Motoryacht vorbeituckert und drei Wellen etwas Bewegung ins Leben bringen. Meine Kommilitonen waren zumindest recht erstaunt, dass ich trotz meiner Behinderung keine Angst hatte, bei einem Kajak-Ausflug auf einem… Weiterlesen »Eine Seefahrt, die ist lustig

Videoanalyse

Inzwischen wissen ja außer mir noch ziemlich viele andere Leute, dass ich kuriose Situationen anziehe. Oder vielleicht schaue ich bei Alltagssituationen nur genauer hin als manche andere Menschen und stelle andere Fragen? Oder möglicherweise erlebt jeder Mensch diese Situationen gleichermaßen, nimmt sie vielleicht nur ganz anders (im Zweifel gar nicht) wahr? Zumindest ist mir bereits öfter aufgefallen, dass ich irgendeine Alltäglichkeit kommentiere und meine Leute dann sagen: „Worauf du wieder achtest.“ Oder: „Dass du wieder sowas siehst. Jetzt, wo du mich aufmerksam machst, sehe ich das auch. Aber ohne deinen Hinweis wäre mir das gar nicht aufgefallen.“ Die letzte kuriose… Weiterlesen »Videoanalyse

Wenig Gel und ein Schallschatten

Gerade vor zwei Wochen hatte ich schon eine Diskussion mit einem Oberarzt, die ich hier beschrieben hatte. Mein Praktikum ist vorbei, bis zum Ende des Semsters habe ich nur noch einen halben praktischen Tag pro Woche. Und genau an diesem praktischen Nachmittag, an dem ich eigentlich nur in der inneren Ambulanz mitlaufen (oder mitrollen), zuschauen, was lernen, einzelne Parts unter Aufsicht übernehmen soll, steppt dort, wie eigentlich immer, der Bär. Entsprechend hat eigentlich niemand Zeit und ich lerne kaum neue Dinge, sondern bekomme lediglich Routine im Zugänge legen und Blut abnehmen. Mein freundlicher Oberarzt war auch wieder am Start: „Sie… Weiterlesen »Wenig Gel und ein Schallschatten

Ostseetraining

Perfektes Wetter, um in der Ostsee zu schwimmen. Nicht besonders heiß, kaum Wind, keine Wolke und keine Leute. Ideale Bedingungen für eine Vier-Kilometer-Trainingseinheit mit anschließendem Grillen am Strand. Ohne Neopren ist es derzeit noch ein wenig kalt, aber in einem Zwei- und Dreimillimeteranzug waren es perfekte Bedingungen. Das fanden auch die fünf anderen Leute aus meinem Hamburger Team, die sich spontan entschlossen hatten, mitzufahren. Übrigens: Eine Stinkesocke ohne Meer ist keine Stinkesocke. Ich brauche salziges, welliges Wasser und den Blick in die endlose Weite. Und den Strand. Und den Sommer.

Wellenlänge

Kleine und große Freaks gibt es überall. Im Norden wie im Süden. So hat ein junger Mann aus meiner neuen Nachbarschaft noch nicht bemerkt, dass ich ihn vom Balkon aus sehen kann, wenn er auf der Bank in einer Grünanlage sitzt und sich einen runterholt. Das macht er jeden zweiten bis jeden dritten Abend. Es ist dunkel, er beobachtet genau, ob irgendwoher Leute kommen … und dann legt er los. Ich habe das jetzt schon mehrmals beobachten können. Er ist einige Meter weg, ich tippe mal auf 300 Meter, aber man kann trotz der Dunkelheit im Schein einer Laterne erkennen,… Weiterlesen »Wellenlänge

Zu schnell ist nicht immer zu schnell

Es war kurz vor Weihnachten, als Maries Mutter zuerst notfallmäßig zu einem Hausbesuch gerufen wurde und anschließend wegen eines akuten Herzinfarktes notfallmäßig zurück in ihre Praxis musste. Der Herzinfarktpatient (oder eher dessen Frau) hatte sich darauf verlassen, während der Sprechzeit einen Arzt anzutreffen. Dass Maries Mutter zu einem Notfall unterwegs war, kommt vor. Auf dem Rückweg von dem häuslichen Notfall in die Praxis, wo der akute Herzinfarkt wartete, wurde sie mit ihrem privaten Pkw geblitzt. Auf einer über Kilometer geradeaus verlaufenden Straße, die sich durch Felder hindurch zieht, gut ausgebaut ist, und auf der eigentlich 60 km/h erlaubt waren. Sie… Weiterlesen »Zu schnell ist nicht immer zu schnell

Das Auto.

Da ist es endlich, mein neues Auto. Die Lieferzeit war vier Mal so lange als vorher zugesagt. Am Ende, nachdem ich den Händler gewechselt hatte, klappte alles wie am Schnürchen. Da ich als Mensch mit Behinderung ohnehin schon relativ viel Rabatt bekomme und als Ausgleich für die lange Wartezeit kein weiterer Rabatt mehr drin war, hat man mich unvorbereitet noch mit mehreren nicht bestellten und deshalb auch nicht berechneten Extras beglückt. So meinte man, mir mit zusätzlicher „Ambiente-Beleuchtung“, was so viel heißt, dass der Dreck im Fußraum auch noch angestrahlt wird, und einem zusätzlichen „Ablagenpaket“ einen Gefallen zu tun, ohne… Weiterlesen »Das Auto.

Eine Lektion für mich

Ich möchte nicht behaupten, dass ich mich bereits eingelebt hätte. Das wird noch sehr lange dauern, vermutlich wird es auch nie so ganz geschehen. Ich vermisse Hamburg. Die Stadt, in der ich jetzt wohne, ist sehr schön. Sehr hübsch, auch schon etwas älter, sehr gepflegt. Die meisten Menschen sind sehr nett, wenngleich sich mein erster Eindruck weiter vertieft, dass viele Menschen im Süden nicht so leicht und tief zugänglich sind wie im Norden. Oder vielleicht auf eine andere Art und Weise, die ich noch herausfinden muss. Die übliche Anzahl schräger Leute gibt es – entgegen meiner ersten Annahme – auch… Weiterlesen »Eine Lektion für mich

Keine zweite Chance

Es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn man täglich viele neue Leute kennenlernt. Ich meine den Kreis, mit dem man täglich zu tun hat. Genauso wie den Kreis derjenigen, von denen man erst herausfinden muss, dass man mit ihnen nicht täglich zu tun haben möchte. Alle Menschen, die mir neuerdings über den Weg laufen, zu beschreiben, wäre zu umfangreich – und auch nicht nötig. Will sagen: Es gibt in meinem neuen Umfeld sehr viele entspannend unkomplizierte Menschen. Zumindest wirkt es bisher so. Es wirkt außerdem so als wäre mein Idiotenmagnet etwas schwächer geworden. Am letzten Wochenende hat mich eine Kommilitonin… Weiterlesen »Keine zweite Chance