Allgemein

Cash fĂĽr Maria

Endlich. Der Bescheid fĂĽr Maria, der ihr monatliche Leistungen zum Lebensunterhalt (sprich: Cash fĂĽr Lebensmittel, täglichen Bedarf etc.) bewilligt, ist durch. Mit Bescheiddatum vom 14.08.12 wurde die Leistung rĂĽckwirkend ab Antragsdatum zuerkannt. Acht Monate werden nachgezahlt (somit bekommt eine gute Freundin ihr geliehenes Geld endlich zurĂĽck). Bewilligt wurde die Leistung zunächst bis 31.08.12, das heiĂźt, in den nächsten 14 Tagen muss noch ein neuer Antrag fĂĽr die Zeit ab 01.09.12 gestellt werden. Bezeichnend ist, dass im Briefkopf bereits eine andere Ansprechpartnerin steht als diejenige, die den Bescheid unterzeichnet hat. Es hat also ein Personalwechsel stattgefunden, wohl nicht ganz freiwillig. Mit… Weiterlesen »Cash fĂĽr Maria

Tränen vor der Tür

„Wenn ich nachts um halb drei Uhr bei dir vor der TĂĽr stehe, mit Tränen in den Augen – lässt du mich hinein? Wenn ja, bitte liken.“ Solchen oder ähnlichen Blödsinn liest man ja immer wieder in einschlägigen GeschichtsbĂĽchern, und es gibt auch immer wieder Leute, die so etwas teilen und posten. Dabei geht es nur um eins: Derjenige, der das erstmalig online gestellt hat, verdient -was auch immer- an den Likes. Ich behaupte immer frech: Meine Freunde wissen, ob und wann ich fĂĽr sie da bin und wann ich wen in mein Zimmer lasse. Dass das doch mal jemand… Weiterlesen »Tränen vor der TĂĽr

Schlimmer als jede Ehekrise

Vor etwa drei Monaten kam in unsere Trainingsgruppe eine knapp 24jährige Frau, Rollstuhlfahrerin mit angeborener Querschnittlähmung (Spina bifida), wollte bei uns mittrainieren, war eigentlich mal in der (professionellen) Gruppe „über“ uns, hatte da aber wohl, wie sich jetzt herausgestellt hat, zunehmend persönliche Probleme. Heute nun ist sie (auch) aus unserer Trainingsgruppe rausgeflogen. Die Verantwortlichen haben die ReiĂźleine gezogen, sozusagen als letztes Mittel, um Schaden von anderen Teilnehmern abzuhalten. Und ich muss sagen: So sehr ich dafĂĽr bin, aufeinander zuzugehen, sich gegenseitig zu verstehen, RĂĽcksicht zu nehmen, den anderen zu respektieren und zu akzeptieren – so sehr begrĂĽĂźe ich diese Entscheidung.… Weiterlesen »Schlimmer als jede Ehekrise

Meine Bank

Wenn ein Mensch in einen Laden geht, nur um dem Inhaber mitzuteilen, dass ihm die Auswahl missfällt, muss die Frage erlaubt sein, welches Ziel dieser Mensch mit seiner Aktion verfolgt. Möchte er das Sortiment ändern? Oder nur Stunk machen? Sehr viel einfacher macht es sich dieser Mensch, wenn er ĂĽber seine Motivationslage aufklärt. Entsprechend versteht wohl jeder, dass ich unsachliche Meckerkommentare (dein Blog ist scheiĂźe, deine Idiotenmagnetsgeschichten sind frei erfunden, …) nicht veröffentliche. Dadurch entsteht zwar ein falsches Bild, nämlich das, das alle meine Leser meinen Blog toll finden, aber ich glaube, damit kann ich leben. Zum Thema „Idiotenmagnet“ habe… Weiterlesen »Meine Bank

Eine ganze Million

Heute morgen um genau 10.05 Uhr war es so weit: Der 1.000.000 Besucher blickte auf meine Seite. Eine Million! Erste Reaktion von Marie, die im Auto auf der RĂĽckbank neben mir saĂź: „Hättest du das als Buch verkauft fĂĽr 7,90 € im Eigenverlag, hättest Du jetzt drei Millionen Euro Gewinn und könntest mir ein Haus kaufen.“ – Bevor ich ein Wort sagen konnte, streckte sie mir ihre Wange hin, verzog das Gesicht und kniff die Augen zu in Erwartung einer Ohrfeige. Ich gab ihr ein KĂĽĂźchen. Die Mutter drehte sich auf dem Beifahrersitz um: „Was willst du denn mit einem… Weiterlesen »Eine ganze Million

Machen

Fahre mit einem Rollstuhl, fahre mit öffentlichen Verkehrsmitteln in einer GroĂźstadt – und es gibt nichts, was man nicht noch erleben könnte. Ich war heute morgen frĂĽh auf dem Weg zu Marie, saĂź in der S-Bahn, als in Rothenburgsort ein Typ einstieg. Anfang 20, gut gekleidet, baumlang, hĂĽbsches Gesicht, braungebrannt, tolle Figur. Jemand, nach dem ich mich auf der StraĂźe nochmal umdrehen wĂĽrde, wenn ich jemand wäre, der Leuten hinterher schaut. Er setzte sich auf die Bank, die direkt neben mir war, legte den Kopf schief und lächelte mich an. Ich lächelte zurĂĽck. „Na?“, sprach er mich sofort an. Nun… Weiterlesen »Machen

Kurz aber ganz

Wie immer kam die Anmeldebestätigung kurzfristig, wie immer galt es, in den letzten Sekunden alles zu organisieren. Ich werde es, glaube ich, nie verstehen, warum man Paratriathlon-Wettkämpfe bis zur letzten Sekunde offen hält, anstatt sie, wie bei FuĂźgänger-Wettkämpfen ĂĽblich, mit einem verbindlichen Meldeschluss zu versehen. Die Betonung liegt dabei auf verbindlich, denn eigentlich gab es ein Datum, bis zu dem sich nicht genĂĽgend Leute gefunden hatten, die teilnehmen wollten. Kurzfristig bekamen wir in der letzten Woche einen Anruf, dass der Wettkampf nun aber doch stattfindet, weil noch Leute nachgemeldet hatten. Ergo haben wir unser eigentlich mit „Strand“ verplantes Wochenende kurzfristig… Weiterlesen »Kurz aber ganz

Lob und Kritik

Da bekomme ich doch tatsächlich Post von einer mitgliedsstarken, bundesweit operierenden und in Landesverbänden vernetzten Organisation, in der sich ganz viele behinderte Menschen zusammengeschlossen haben. Auf offiziellem Briefpapier und von offizieller Mailadresse. Man lobt meinen Blog, er trage (wenngleich ich sagen muss, das war niemals mein vorrangiges Ziel) in erheblichem MaĂźe zur Verständigung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung bei. In einem Punkt möchte man mich aber kritisieren und „freue sich“ ĂĽber eine öffentliche Klarstellung. Ich warne schonmal vor: Achtung, Pulleralarm! Durch meinen Blog wĂĽrde beim Leser der Eindruck, wenn nicht sogar das Vorurteil entstehen, viele Rollstuhlfahrer seien inkontinent und… Weiterlesen »Lob und Kritik

Eintausend Kamelflöhe

Ăśber Parkplätze habe ich schon ein paar Mal geschrieben. Ja, ĂĽber Parkplätze kann man schreiben. Wenn man den etwas breiteren braucht, der oft mit einem besonderen Verkehrsschild fĂĽr Rollstuhlfahrer freigehalten wird. Weil man neben seinem Einstieg noch einen Rollstuhl zusammen- oder auseinander bauen muss. Ohne die TĂĽrbreite Abstand auf der Fahrerseite komme ich nicht in mein Auto. Nun gibt es ja zuhauf Leute, die das Prinzip noch nicht verstanden haben, die unberechtigt auf Behindertenparkplätzen parken. Und dabei kann es sogar vorkommen, dass man, wenn man einen dabei erwischt und ihn höflich auf sein Fehlverhalten anspricht (nicht, weil man es als… Weiterlesen »Eintausend Kamelflöhe

Bauchweh und nächtliches Schwimmen

Was kann man gegen Schreibstau tun? Richtig: Schreiben. Es gibt noch etwas zu schreiben, das zwar zeitlich nicht mehr so ganz passt, aber fĂĽr mich so wichtig ist, dass ich es auf jeden Fall in meinem Tagebuch hinterlassen und nicht einfach so vergessen möchte. Während meines Trainingslagers in Bayern ist natĂĽrlich noch etwas mehr passiert als Training und das Kennenlernen meiner Halbschwestern. Es war das Ende eines langen Trainingstages, eines der letzten, es wird abends bereits deutlich frĂĽher wieder dunkel, wir älteren Mädels hatten eine anstrengende Einheit im Rennrolli hinter uns und ich saĂź in dem Teil und kämpfte mit… Weiterlesen »Bauchweh und nächtliches Schwimmen