Cathleen

Frisbee und Nackenschläge

In Hamburg ist wieder DOM! So heißt das größte Volksfest des Nordens im Stadtteil St. Pauli in der Nähe der Reeperbahn. Grund genug für Simone, Cathleen, Sofie, Frank und mich, diesem Volksfest mal wieder einen Besuch abzustatten. Eigentlich wollten Lina und Liam auch dabei sein, haben es sich aber kurzfristig doch noch anders überlegen müssen, da die Eltern von Liam unangemeldet zu Besuch kamen und erwarteten, dass die beiden mit ihnen in der WG bleiben. „Was wollen Rollstuhlfahrer auf einem Volksfest?“ könnte man denken und in der Tat hört man diese Frage auch manchmal. So oder so ähnlich. Da kann… Weiterlesen »Frisbee und Nackenschläge

Ran an Jan!

Es macht ihm Spaß, mich zu necken. Seit Wochen schon. Er ist Single und eher schüchtern und still. Aber er hat es faustdick hinter den Ohren. Und er hat es eindeutig auf mich abgesehen, das fällt auch schon den anderen auf. Und das finde ich schön. Nicht so sehr, dass es den anderen auffällt, sondern dass er es auf mich abgesehen hat! Wenn er da ist, habe ich eine ganze Horde wilder Schmetterlinge in meinem Bauch. Ein aufregendes und schönes Gefühl, von dem ich oft nur gelesen habe und es mir nicht vorstellen konnte. Jetzt darf ich es mal so… Weiterlesen »Ran an Jan!

Weit kann er nicht mehr sein

Bevor es nächste Woche wieder los geht (Dienstag und Donnerstag schreiben wir eine Schulvergleichsklausur, das ist sowas wie Pisa, heißt KESS und steht für „Kompetenzen und Einstellungen der Schülerinnen und Schüler“, am Mittwoch dazwischen noch eine Klausur im Leistungs- bzw. Schwerpunktfach), haben wir die letzte Ferienwoche genutzt, nochmal ein wenig die Sau rauszulassen. Am Donnerstagabend fuhren Cathleen, Luisa, Simone und ich zuerst ins Festland-Bad in der Holstenstraße, um dort ein bißchen zu schwimmen und zu chillen. Der Brüller des Nachmittags war, als eine Mutter die vier Rollstühle, die am Beckenrand parkten, wegschob. Beziehungsweise eher wegtrug, da sie festgebremst waren. Wir… Weiterlesen »Weit kann er nicht mehr sein

Kein vorläufiger Rechtsschutz

Mal wieder ein völliger Reinfall vor Gericht: Mit der Hilfe eines Rechtsanwalts, der sich auf Sozialrecht spezialisiert hat und auch bei mehreren Selbsthilfeverbänden als Verbandsjurist tätig ist, hat Cathleen ihre Krankenkasse verklagt (siehe auch hier), sie mit ausreichend Verbrauchshilfsmitteln zu versorgen. Es wurde eine einstweilige Verfügung beantragt, dass sie ab sofort wieder so viele Pampers bekommt wie sie auch benötigt. Ergebnis: Die Richterin sagte, dass sie die Situation von Cathleen „unerträglich und indiskutabel“ findet. Das Problem liege aber nicht bei der Krankenkasse, sondern beim Lieferanten. Die Krankenkasse hat mit einem Lieferanten einen Vertrag geschlossen, dass er alle bei dieser Kasse… Weiterlesen »Kein vorläufiger Rechtsschutz

Eine Woche Düsseldorf

Sie ging schneller vorüber als ich anfangs dachte, die Woche im Trainingslager in Dusseldoof. Jetzt bin ich allerdings auch froh, wieder in Hamburg zu sein. Die Unterkunft war unter aller Kanone: Etagenbetten für Rollstuhlfahrer (da die offiziellen Rollstuhlzimmer bereits wegen der Messe belegt waren), eine rollstuhlgerechte Toilette und Dusche für alle Personen, Unterbringung im obersten Stockwerk und nur einer von zwei Aufzügen funktionierte. Dieser war aber so klein, dass immer nur zwei Rollstuhlfahrer gleichzeitig mitfahren konnten, und wurde von einer Kindergruppe aus Hannover arg in Anspruch genommen (schließlich konnten die Kinder nicht vom 1. Stock ins Erdgeschoss die Treppe nehmen,… Weiterlesen »Eine Woche Düsseldorf

Trainingslager in Düsseldorf

Hamburg hat Herbstferien. Auch wenn die Zeit vom Sommer bis jetzt sehr kurz war, sich sehr kurz angefühlt hat, quasi wie im Flug vergangen ist, so bin ich schon sehr stolz auf diesen ersten Etappensieg. Ich habe es geschafft, ohne größere Schwierigkeiten nach einem Jahr Pause wieder in den Unterricht einzusteigen. Bis jetzt ohne größere Schwierigkeiten. Zur Zeit bin ich mit Simone, Cathleen, Yvonne, Merle, Nadine und Kristina in Düsseldorf im Trainingslager. Samstagfrüh ging es los, am kommenden Wochenende werden wir wieder zurück sein. Man scheucht uns hier von Training zu Training. Ob Schwimmen, Ausdauertraining auf dem Sportplatz, heute Zirkeltraining… Weiterlesen »Trainingslager in Düsseldorf

Verirrte Omas und kein Alkohol

08 Punkte in einer Matheklausur hätte ich mir wohl niemals träumen lassen. Vor meinem Unfall wäre ich über eine 4 (06 bis 04 Punkte) in Mathe glücklich gewesen. Dabei habe ich nicht anders gelernt als vorher und hatte auch schon entsprechend Schiss, ob ich überhaupt noch 04 Punkte bekommen würde. Entsprechend bin ich mit 08 mehr als zufrieden. Auch bei Cathleen läuft es super: Eine 2 in Englisch statt bisher durchweg 4 oder 5 – wir haben zusammen geübt! Oder es liegt daran, dass sie sich sauwohl dort fühlt, wie sie sagt. Die Mitschüler scheinen sie gut zu integrieren, sie… Weiterlesen »Verirrte Omas und kein Alkohol

Völlig abgesoffen

Solange kein Schnee liegt, kann man mit einem Rollstuhl prima draußen fahren. Wegen geringen Temperaturen oder ein bißchen Regen von oben den Sport in die Halle und dort womöglich auch noch auf die Rolle (Ergometer) zu verlegen, ist reine Bequemlichkeit. Vor allem, wenn man sich bewegt, sich gut aufwärmt und die richtigen Klamotten anzieht, spricht nichts gegen Training an der frischen Luft. Fast nichts. Als wir am Samstag mit Simone, Yvonne, Cathleen, Nadine, Kristina, Merle und Tatjana zum Straßentraining aufbrachen, kam im Radio eine Unwetterwarnung. Gewarnt wurde vor einer Sturmflut. Naja, in der Elbe baden wollten wir nicht und stürmisches… Weiterlesen »Völlig abgesoffen

Mainhatten und Graffiti

Zurück von einem Trainingswochenende in Frankfurt am Main sehe ich mit etwas gemischten Gefühlen der neuen Schulwoche entgegen. Am Mittwoch schreibe ich meine erste Klausur und das ausgerechnet in Mathematik und bei jenem Lehrer, der am liebsten dumme Sprüche austeilt. Noch eine kurze Kostprobe? Er sagt zu einer Mitschülerin, die besonders heftig Akne im Gesicht hat: „Seit ich Sie kenne, weiß ich, dass sich Hirn in Eiter verwandeln kann.“ Großartig. Vielleicht reifen meine Mitschülerinnen und Mitschüler ja irgendwann mal so weit, dass sie geschlossen rausgehen und nicht über diesen beleidigenden Mist noch lachen. Ich würde es mir wünschen. Dafür war… Weiterlesen »Mainhatten und Graffiti

Pampers, Pampers, Pampers

Der Titel des Beitrags lässt nichts gutes erahnen. Entweder wird es wieder irgendein Schweinkram oder es lockt schon wieder Horden von Fetischisten an. Oder beides? Trotzdem kann ich das Thema aktuell nicht aussparen. In meinem Kopf drehen sich heute den ganzen Tag nur Pampers, Pampers und nochmal Pampers. Wie bei Jochen Busse, der mir heute in unserer WG mehrmals zitiert wurde. Worum geht es? In erster Linie um Cathleen. Sie wurde bisher über das Internat mit Pampers versorgt, da sie wegen einer angeborenen Querschnittlähmung nicht soviel Kontrolle über ihre Blase hat, wie sie haben müsste, um es zuverlässig von einer… Weiterlesen »Pampers, Pampers, Pampers