Inkontinenz

Eine besondere Nacht

Es ist alles irgendwie anders. Bei mir, bei ihm, bei uns. Mit uns. Ich wünsche mir eine liebevolle Partnerschaft, ich möchte Sex … achso, sorry, zusammen mit dem Stichwort sollte ich davor warnen, dass dieser Beitrag vielleicht für den einen oder die andere zu viele Informationen enthalten könnte … also Sex, möglichst sofort und so oft und so lange bis das Defizit der letzten Jahre ausgeglichen ist; aber gleichzeitig geht es mir wie vielen Frauen: Ich freue mich über jeden Tag, an dem mir Philipp zeigt, dass es ihm, obwohl er anfänglich gar nichts von mir wollte, zunächst um alles… Weiterlesen »Eine besondere Nacht

Verborgene Stärke

Ob es Spaghetti werden würden, hatte Philipp bis zuletzt offen gelassen. Maries Eifersucht hielt sich zum Glück sehr in Grenzen. Sie muss auch nicht sein, denn ich bin nicht diejenige, die für eine Beziehung alle Freundschaften aufgibt oder vernachlässigt. „Falls da irgendwo ein geschlechtsreifer Bruder rumläuft, der ebenfalls Single ist, schick ihn bitte umverzüglich zu mir“, meinte sie. So stand ich nach einem langen Arbeitstag frisch geduscht und hungrig vor einer Einfamilienhaushälfte im Hamburger Umland und kam immerhin von der Straße bis kurz vor die Haustür. Drei Stufen davor, die Klingel wäre vielleicht mit einem langen Besenstiel zu erreichen. Aber… Weiterlesen »Verborgene Stärke

Massage

Der Wechsel meiner Praktikumsstelle bringt ungeahnte Vorteile: Ich kann endlich wieder meine heiß begehrte Schwimmtrainingszeit nutzen, die in den letzten Wochen immer mit anderen (Uni-) Terminen kollidiert ist. Und hatte ich erwähnt, dass ich einen meiner Trainings-Badeanzüge bei 60 Grad mitgewaschen habe? Ja, das kommt dabei heraus, wenn man ihn in ein Handtuch einwickelt und dieses Handtuch noch eben schnell mit in die Maschine wirft. Alle Befürchtungen, er würde jetzt allenfalls noch Nachbartochters Modepuppe passen, waren unnötig: Er ist noch genauso groß wie vorher. Wer hätte das gedacht? Das mit dem Mitwaschen kann ja mal passieren, kritisch finde ich es… Weiterlesen »Massage

Ohne Unterhose im Kettenkarussell

Ich gehöre zu den Menschen, die ihr Handy nachts lautlos stellen. Wenn ich gefragt werde, warum, erzähle ich immer die Geschichte aus einem Trainingslager, als ich mit einer anderen jungen Frau aus Niedersachsen in einem Zimmer schlief. Beziehungsweise: Sie schlief, alle anderen waren wach. Weil alle anderen im Gegensatz zu ihr nicht daran gewöhnt waren, dass ein technisches Gerät nachts in einer Tour irgendwelche Geräusche von sich gibt. So ein leises, diskretes „Plopp“ oder „Klack“ kann ich auch noch überhören, aber spätestens, wenn das Ding ganze Melodien pfeift oder irgendwelche Alltagsgeräusche immitiert, bin ich hellwach. Besagtes Handy der Niedersachsin konnte… Weiterlesen »Ohne Unterhose im Kettenkarussell

Adler und Möwen

Keine Campingliegen, keine Feldbetten, sondern Holzpaletten mit aufblasbaren Luft-Schaumstoff-Rollmatratzen und Schlafsäcken. Die Paletten und Matratzen sowie die persönlichen Schlafsäcke (sofern man es geschafft hatte, kurzfristig jemanden damit in Hamburg zum Hauptbahnhof zu schicken) brachte Maries Papa gestern abend aus Hamburg mit einem Lkw. Dieses Paletten-Zeug hatten wir schon öfter mal bei Freizeiten in Gebrauch. Allerdings gab es zunächst noch Probleme mit dem Aufbau der Zelte. Es waren einfach zu wenig Fußgänger vor Ort, die mal mit anfassen konnten. Leider war es trotz der späten Stunde noch etwas arg windig. Mit Hilfe des Zeltplatzbetreibers und seinen von ihm dazu gebetenen Kumpeln… Weiterlesen »Adler und Möwen

Berlin, Berlin

Der Alltag in Hamburg hat mich schon wieder voll im Griff, ich steuere mit voller Fahrt auf meine Zwischenprüfung zu und bin im Moment wirklich mehr als unter Strom. Eigentlich wollte ich meine Teilnahme an einem Traininglager in Berlin am letzen Wochenende noch spontan absagen und meine Nase in ein paar Bücher stecken; inzwischen bin ich froh, dass ich es nicht getan habe. Auch wenn ich dadurch zusätzlich noch ein Treffen mit einer Freundin verpasst habe, auf das ich mich eigentlich schon sehr lange freue. Dass sie nach Hamburg kommen würde, hatte sich allerdings erst einige Tage vorher ergeben und… Weiterlesen »Berlin, Berlin

Anna

Ich muss darf gerade eine Schwimmgruppe für Kinder anleiten. Kinder mit körperlichen Einschränkungen, wohlgemerkt. Sie machen normalerweise bei einem Sportkollegen das Training, aber der war den gesamten Januar nicht einsatzbereit und hatte mich gebeten, ihn zu vertreten. Nein, ich habe das Rettungsschwimmabzeichen in Silber nicht, daher dürfte ich auch nicht alleine mit den Leuten in der Halle sein, aber an den Nachbarbahnen sind entsprechend qualifizierte Trainer, so dass das vorher auf der Verwaltungsebene geklärt wurde und ich meine volle Motivationskraft über die Kinder schütten durfte… Schade, dass ich so wenig Zeit habe. So eine Aufgabe könnte ich mir schon regelmäßig… Weiterlesen »Anna

Zu verschenken

Ich mache noch etwas völlig ungewöhnliches: Ich verschenke was. Ja, richtig gelesen. Ein Mitbewohner ist zum 30.09. ausgezogen und hat uns mehrere Kartons Klebewindeln hinterlassen. In einer Größe (L), die niemandem von uns passt, der sie gebrauchen könnte. Es handelt sich um ein Markenprodukt und nein, es ist kein Krankenkassen-Eigentum. Der Kollege war privat über die Eltern versichert und hatte diese Kartons im Rahmen seiner Selbstbeteiligung komplett selbst bezahlt. Er möchte sie nicht mehr haben, das Nachsenden wäre teurer als der Sachwert, meint er. Wir sollten sie vernichten. Ich glaube, ich spinne! Wer sie haben möchte, darf sie abholen. Geschenkt,… Weiterlesen »Zu verschenken

Ein Neues Semester

„Das fängt ja gut an.“, kommentierte Marie ihren ersten Tag des neuen Semesters. Dass Vorlesungen in Anatomie künftig auf Englisch gehalten werden sollen, weil die neue Dozentin darauf Bock hat, ist ein Sache. Dass sie dabei so nuschelt, dass niemand ein Wort versteht, ist eine andere (Sache). Dass sie aber nicht in der Lage war, mit einem Kommilitonen, der zweisprachig aufwuchs, weil dessen Eltern aus Amerika nach Deutschland kamen, als er drei Jahre alt war, eine Fachfrage auf Englisch zu klären und sich da einen abgestottert hat, war unsere Rettung. Ich habe ja nichts gegen Vorlesungen auf Englisch, aber es… Weiterlesen »Ein Neues Semester

Keine Affen Im Baum

Dieses Mal bin ich ohne Krankenhausaufenthalt und ohne größeres Theater durch einen Magen-Darm-Infekt gekommen. Man lernt ja dazu. Ich tippe auf eine Algenbelastung in einem Badesee, in dem Marie, Cathleen und ich am Montag schwimmen waren. In dem wir sonst nie schwimmen, der laut Hinweisschild aber zum Baden freigegeben war („Wasserqualität: Ausgezeichnet“), der mir aber im Nachhinein nicht geheuer war. Auf jede Fall lagen wir danach alle drei flach. Wer eklige Details nicht lesen möchte, beschränkt sich nur noch auf diesen Satz: Mir geht es wieder gut! Ich war an dem Abend wieder zu Hause, hatte gerade etwas gegessen un… Weiterlesen »Keine Affen Im Baum