Schule

Mainhatten und Graffiti

Zurück von einem Trainingswochenende in Frankfurt am Main sehe ich mit etwas gemischten Gefühlen der neuen Schulwoche entgegen. Am Mittwoch schreibe ich meine erste Klausur und das ausgerechnet in Mathematik und bei jenem Lehrer, der am liebsten dumme Sprüche austeilt. Noch eine kurze Kostprobe? Er sagt zu einer Mitschülerin, die besonders heftig Akne im Gesicht hat: „Seit ich Sie kenne, weiß ich, dass sich Hirn in Eiter verwandeln kann.“ Großartig. Vielleicht reifen meine Mitschülerinnen und Mitschüler ja irgendwann mal so weit, dass sie geschlossen rausgehen und nicht über diesen beleidigenden Mist noch lachen. Ich würde es mir wünschen. Dafür war… Weiterlesen »Mainhatten und Graffiti

Klausuren und Putenbrust

Endlich Wochenende! Wir haben heute unseren Klausurenplan bis zum Halbjahreswechsel bekommen. Zwischen der ersten und der letzten Klausur liegen 48 Unterrichtstage und wir schreiben in der Zeit 23 Klausuren und zwei vierstündige Schulvergleiche. Am 30.09. geht es mit Mathe los. Die letzte ist am 08.01. in Biologie. Das heißt, wir schreiben im Durchschnitt alle 2 Tage irgendeine Klausur. Dabei bin ich noch recht gut dran, da ich sechs Klausuren nicht mitschreiben muss, da ich die Fächer nicht belegen muss. Wahnsinn! Erstmal verdrängen.. Ich habe mich übrigens inzwischen festgelegt auf meine Prüfungsfächer. P1 muss Pädagogik sein, P2 ist bei mir Deutsch… Weiterlesen »Klausuren und Putenbrust

Alle Neune

Heute ist ein merkwürdiger Tag. So viele Neunen, mir wird ganz schwindelig. Nicht nur, dass heute der Neunte Neunte Zweitausendneun ist, sondern dieses ist, wie ich gerade zufällig bemerkte, auch noch mein neunundneunzigster Post in meinem Blog insgesamt. Allerdings erst das achte Posting im September. Aber dafür hat sich heute mein neunzehnter regelmäßiger Leser in meine Abonnentenliste eingeschrieben. Herzlich willkommen! Ganz neunmalkluge Leute haben festgestellt, dass heute der 252. Tag des Jahres ist. Die Quersumme dieser Zahl ergibt? Rischtisch: Neun! Als ich heute morgen um neun Uhr neun und neun Sekunden aufwachte … nein, das geht jetzt zu weit. Das… Weiterlesen »Alle Neune

Bomben und Granaten

Heute morgen hatten wir einen weiteren Block bei meinem Lieblingslehrer. Der mit den tollen Sprüchen. Zinha, eine türkische Schülerin, kam zu spät aus der Pause und bekam den ersten Spruch zu hören. „Ich wüsste, wie wir unser Asylproblem lösen könnten.“ Zinha, die in Deutschland geboren ist, fragte interessiert nach: „Wie denn?“ Antwort: „Das darf ich im Unterricht nicht sagen.“ Darauf fragte eine andere Schülerin: „Haben Sie etwas gegen Ausländer?“ – „Ja, Bomben und Granaten.“ Einige Hohlköpfe fingen an zu kiechern. Die Mehrzahl der Leute zum Glück nicht. Ich finde das nicht witzig. Nicht etwa, weil ich finde, dass man solche… Weiterlesen »Bomben und Granaten

Brot kann schimmeln

An den Tonfall muss ich mich erst noch wieder gewöhnen, denn ändern kann ich ihn wohl nicht: Bei einigen Lehrern in meiner neuen Schule geht es ziemlich übel zu. Abwertend und unter der Gürtellinie. Die meisten Mitschüler scheint es aber nicht zu stören. Oder sie überhören das einfach oder sind es gewohnt. Mir fällt es schwer, da ich normalerweise netter mit meinen Mitmenschen rede und das auch aus meiner alten Schule nicht so extrem kenne. Oder ich habe es verdrängt. Aber solange ich nicht diejenige bin, die da angemacht wird, kann ich damit leben, dass es andere nicht stört. Ich… Weiterlesen »Brot kann schimmeln

Probewohnen für Cathleen

Cathleen war gestern mit Sofie bei einem Sozialarbeiter vom Jugendamt, um mit ihm zu besprechen, ob es eine Alternative wäre, wenn sie wieder in Hamburg zur Schule geht, also einen Neuanfang startet auf einer Gesamtschule (statt noch ein Jahr auf ein Sonderschul-Internat zu gehen), dabei in unserer WG wohnt und von einem ambulanten sozialtherapeutischen Dienst drei- bis fünfmal pro Woche betreut wird. Ich war nicht dabei, ich bekam die Story aber von Sofie und später auch nochmal von Cathleen erzählt. Zuerst hatte der Sozialarbeiter wohl den Termin verschwitzt, den er so kurzfristig erst noch zugesagt hatte, dann war er wohl… Weiterlesen »Probewohnen für Cathleen

Muku, Spanfranz und Gewipo

Als ich das letzte Mal zur Schule gegangen bin, bin ich gegangen. Auf zwei Beinen. Am Morgen hatte ich mein Elternhaus verlassen. Seitdem ist über ein Jahr vergangen, seitdem bin ich nicht mehr zur Schule gegangen, geschweige denn auf zwei Beinen. Seitdem habe ich mein Elternhaus nicht mehr von innen gesehen. Es war schon ein nachdenklicher Moment, als ich heute morgen um 9.00 Uhr zur Schule fuhr. Zu meiner neuen Schule. Ein berufliches Gymnasium, in dem ich in drei Jahren mein Abitur schaffen möchte. Ich hatte die letzte Nacht vor Aufregung kaum geschlafen. Auf was für Leute würde ich treffen?… Weiterlesen »Muku, Spanfranz und Gewipo

Ein Kaffee für einen Schulplatz

Ich habe auf den Rat der netten Sachgebietsleiterin in der Schulbehörde gehört und bei dem Gymnasium mit Schwerpunkt „Pädagogik/Psychologie“ angerufen und gefragt, ob ich mir die Schule ansehen dürfte. „Dürfen Sie gerne, nur die Bewerbungsfristen für das kommende Schuljahr sind schon lange abgelaufen.“ Ich habe erstmal nichts gesagt, sondern habe mich heute auf den Weg gemacht. Ich wollte mich auf der Station abmelden, brauche von der Ärztin einen Ausgangsschein. „Wo sollen wir denn so schnell eine Begleitung für Dich herkriegen?!“ – „Nix Begleitung, ich fahr alleine.“ Zack. „Sicher?“ – „Sicher.“ Herzklopfen. Durchdringende Blicke der Stationsärztin. Genaue Musterung. Dann die Erlösung:… Weiterlesen »Ein Kaffee für einen Schulplatz

Da war wohl jemand einfach nur zu faul

Ich habe heute morgen wohl 20 Mal versucht, diese Rufnummer zu wählen, entweder war besetzt oder es ging keiner ran. Alle 15 Minuten habe ich es einmal 90 Sekunden durchklingeln lassen. Nichts zu machen. Beim Schulauskunfts-Service ist keiner zu erreichen. Dann so gegen 11 hatte ich jemanden am Telefon. Ich habe ihr nochmal geschildert, was ich von ihr möchte und dass ich hierzu schon eine Auskunft bekommen habe, die mir aber nicht weiter hilft und mit der ich nicht zufrieden bin. Und da sagte doch die Dame: „Da kann ich Sie verstehen. Das wäre ich an Ihrer Stelle mit so… Weiterlesen »Da war wohl jemand einfach nur zu faul

Sonderpädagogischer Förderbedarf

Dass die Suche nach einer Schule für mich nicht einfach werden wird, war mir von vornherein klar. Immerhin sind, gerade in Hamburg, sehr viele Schulgebäude bereits sehr betagt und damit gebaut in einer Zeit, in der Rollstuhlfahrer nur ausnahmsweise ein Recht auf angemessene Bildung hatten. Als ich heute nacht mein Online-Mailpostfach aufräumte, fand ich im Spam-Ordner eine Antwort der Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung auf eine Anfrage, die ich vor einigen Wochen dort gestellt hatte. Ich hatte in einem Absatz geschrieben, dass ich für das Schuljahr 2009/2010 auf der Suche nach einem rollstuhlgerechten Gymnasium bin. Die Antwort der Schulbehörde:… Weiterlesen »Sonderpädagogischer Förderbedarf