Sofie

Heiße Nacht auf dem Kiez

Am letzten Samstag waren Cathleen, Simone, Jana, Sofie und ich auf dem Kiez. Mit „Kiez“ meint der Hamburger die Reeperbahn plus Nebenstraßen. Um 22 Uhr haben wir uns am S-Bahnhof Sternschanze getroffen, haben uns im Schanzenviertel noch einen leckeren Kartoffelauflauf ins System geworfen und sind anschließend „zu Fuß“ weiter durch die Straßen mit den lustigen Namen, an deren Straßenschildern immer etliche Touristen stehen und die Unterschriften lesen, um zu erfahren, was ein AmĂŒsierviertel mit dem GrĂŒnen JĂ€ger, Papa und Tochter Wohlwill, den Brigitten, Paulinen und Annen zu tun hat. Auflösung: Gar nichts. Genauso wie die nach dem Kirchenbaumeister Johannes Otzen… Weiterlesen »Heiße Nacht auf dem Kiez

Simones Achtzehnter

Endlich mal wieder was lustiges zwischen all dem Mist (weiterer Mist steht schon vor der TĂŒr): Gestern abend haben wir bei uns den 18. Geburtstag von Simone gefeiert. Das war die erste große Party in diesem Haus und sie war absolut genial. Simone hat mit mehreren Helfern (FußgĂ€ngern) einen Gruppenraum komplett umgerĂ€umt, einen großen Tisch aufgebaut, es gab Raclette und schon beim Essen jede Menge Spaß. Kleiner Tiefpunkt: Maria ist zur Zeit noch auf der Suche nach Assistenten, gestern war zum ersten Mal ein Typ da, ebenfalls als Praktikant. Sozusagen als einer seiner ersten Amtshandlungen wollte er sich zu Beginn… Weiterlesen »Simones Achtzehnter

So eine falsche Schlange

Auch wenn zwei Monate nach Marias Einzug noch immer keine Entscheidung der KostentrĂ€ger vorliegt, gehen wir derzeit alle davon aus, dass sie bei uns wohnen bleiben kann. Entsprechend sind wir bereits auf der Suche nach zusĂ€tzlichem Pflegepersonal fĂŒr sie. FĂŒr drei Tage machte eine Krankenschwester ein Praktikum, die – nach ihren Angaben – aus ihrem Job in einem großen Klinikkonzern zu uns wechseln möchte. Drei Tage hielten wir es mit ihr aus, bevor wir sie gestern an die frische Luft gesetzt haben. Man sollte nicht glauben, dass jemand mit dem GeneralschlĂŒssel, der ihm ausgehĂ€ndigt wird, um im Notfall (oder nach… Weiterlesen »So eine falsche Schlange

Eine Woche Stress

Manchmal wĂŒnsche ich mir die Zeit zurĂŒck, in der ich mittags aus der Schule kam (ja, ich gehöre noch zu der Generation, die die Zeit vor den Ganztagsschulen zu einem großen Teil miterlebt hat), meine Hausaufgaben in den langweiligen Unterricht der ersten beiden Stunden des Folgetages verschoben habe und stundenlang Zeit fĂŒr mich selbst hatte. Und fĂŒr meine Pferde. Ich habe mich vor ein paar Tagen mit Jana unterhalten, vor allem ĂŒber das Theater hier auf meiner Seite. Ich will den Inhalt des GesprĂ€chs hier nicht weiter vertiefen, aber eins ist mir besonders aufgefallen. Ich habe mich, was meine Zeit… Weiterlesen »Eine Woche Stress

Mein Fuhrpark

Es gibt etwas Neues zum Thema Auto. Sogar etwas mehr, um genau zu sein. Bei meinem Verschleiß kann man bald schon von einem „Fuhrpark“ reden. Allerdings fahre ich in der Versicherung schon bei 85% – es waren also immer die anderen Schuld. Bin gerade etwas zickig, sorry. Die Versicherung des Vereins hat sich bei mir gemeldet. Man möchte das Thema unbĂŒrokratisch regeln. Entweder ich reiche eine Reparaturrechnung ein und bekomme die ausgewiesenen Kosten erstattet, oder ich erklĂ€re mich mit pauschal 500 Euro einverstanden und der Fall ist abgeschlossen. Nach RĂŒcksprache mit Frank, ob ich die 500 Euro nehmen darf, wenn… Weiterlesen »Mein Fuhrpark

Ziemlich beste Freunde

„Am liebsten den um 20.20 Uhr.“ – „Nein, der ist ausverkauft. FĂŒr 23.10 Uhr hĂ€tten wir noch Karten.“ – „Okay, dann gehen wir vorher noch was essen. Wir sind 16 Rollstuhlfahrer und eine Begleitperson, also 17 Leute insgesamt. Gibt es da schon Gruppenrabatt?“ – „17 Rollstuhlfahrer? Unmöglich. Wir haben nur zwei RollstuhlplĂ€tze.“ – „Wie jetzt? Kommen Sie schon, wir wollen den sehen. Wir setzen uns auf die normalen SitzplĂ€tze um.“ – „Sie brauchen doch die RollstĂŒhle im Evakuierungsfall.“ – „Wir krabbeln raus, wenn es brennt.“ Eine Kollegin blickt ihr von hinten ĂŒber die Schulter. „Das ist Saal 1, der hat… Weiterlesen »Ziemlich beste Freunde

Besuch im Morgengrauen

Das war wieder eine Woche 
 es wird nicht langweilig. Am Dienstagnachmittag fand, nachdem der Termin mehrfach verschoben worden war, die nĂ€chste Verhandlungsrunde mit Marias TrĂ€gern statt. Das erste GesprĂ€ch war ja abgebrochen worden, weil eine Sozialarbeiterin als einzige Bedenken dagegen hatte, dass Maria bei uns im Wohnprojekt lebt. Nach einem Telefonat mit ihrem Chef tauschte dieser die Sozialarbeiterin fĂŒr die nĂ€chste Verhandlungsrunde gegen eine Kollegin aus. Aber so etwas lĂ€sst man sich natĂŒrlich nicht einfach so gefallen – entsprechend bekamen wir am Dienstagmittag, vier Stunden vor dem Termin, einen Anruf, dass Maria und ich (als ihre Vertrauensperson) bitte zu… Weiterlesen »Besuch im Morgengrauen

Selbstbestimmt leben

Cathleen und ich waren gestern unterwegs zu einem unangekĂŒndigten Spontanbesuch bei Maria. Normalerweise mache ich so etwas nie, ich melde mich immer an, bevor ich jemanden besuche, zumindest frage ich direkt vorher per SMS an, ob es okay wĂ€re. Ich hatte nach der Sache mit Marion ein sehr komisches GefĂŒhl und wollte einerseits meinen „Bauch“ beruhigen, der fĂŒr dieses komische GefĂŒhl verantwortlich war, andererseits wollten wir der Maria noch eine Kleinigkeit zum Jahrewechsel vorbei bringen. Es war etwa 17 Uhr, als wir an ihre ZimmertĂŒr klopften. Als kein „Herein“ zu hören war, klopften wir nochmal. Dann vernahmen wir ein eher… Weiterlesen »Selbstbestimmt leben

Und noch ein Verein

Als ich vor knapp drei Wochen darĂŒber schrieb, fĂŒr Ronja, meine Physiotherapeutin, eine Idee zu haben, habe ich nicht wirklich damit gerechnet, dass es mehr als nur eine Idee wird. Aber getreu dem Motto ‚Wer nicht wagt, der nicht gewinnt‘ habe ich vor drei Wochen Frank und Sofie davon erzĂ€hlt, dass Ronja ab 01.01.12 nur noch in der Handchirurgie eingesetzt werden soll, nicht mehr in dem Bereich, fĂŒr den sie sich eigentlich beworben hatte. Sie hat sich trotz ihrer Behinderung, mit UnterstĂŒtzung der Arbeitsagentur und in fast doppelt so langer Zeit wie ĂŒblich, durch die Physiotherapeutenausbildung durchgekĂ€mpft, war so ĂŒberglĂŒcklich,… Weiterlesen »Und noch ein Verein

Unterhosen und Feuer

Ob ich kĂŒnftig damit rechnen muss, dass mir ein Mitbewohner die UnterwĂ€sche aus der Waschmaschine klaut, um sich darin oder damit zu befriedigen, konnte mir seit meinem Eintrag „Nicht kopfgesteuert“ niemand so richtig sagen. Auf jeden Fall sieht ein entspanntes Zusammenleben anders aus: Bei jedem verlegten KleidungsstĂŒck wird kĂŒnftig sofort der Verdacht bestehen, derjenige Mitbewohner hĂ€tte es gemopst. Oder gerade unter seine Jeans gezogen
 Ich weiß, es ist eine ernste Sache und darĂŒber macht man keine SpĂ€ĂŸe. Frank hat dem Bewohner eine Abmahnung erteilt und sich so fĂŒr einen Kompromiss zwischen Ignorieren und Rauswerfen entschieden. Die klare Ansage war: Noch… Weiterlesen »Unterhosen und Feuer