Studium

Physikum – schriftliche Prüfung

Ich habe es überstanden. Das Ergebnis habe ich noch nicht, es ist also theoretisch denkbar, dass ich in einem halben Jahr noch einmal ran muss, aber für den Moment kann ich das Thema vor allem in meinem Kopf weit zur Seite schieben. Ich rede von schreibe über den ersten Teil der ärztlichen Prüfung, früher offiziell Physikum genannt, heute inoffiziell noch immer. Den mündlichen Teil hatte ich in der vorletzten Woche schon hinter mich gebracht, der schriftliche Teil war zu Beginn dieser Woche dran. Zwei Tage zu jeweils vier Stunden, pro Tag 160 Multiple-Choice-Fragen aus insgesamt vier Fächern. Es handelt sich… Weiterlesen »Physikum – schriftliche Prüfung

Physikum – mündliche Prüfung

Es gibt einen ersten Teilerfolg zu vermelden: Ich habe nach gefühlter viel zu langer Wartezeit heute endlich die Mitteilung bekommen, dass ich für den schriftlichen Teil des Physikums zugelassen bin! Das heißt: Ich habe den mündlichen Teil bestanden! Ick freu mir!!! Im Medizinstudium gibt es nach vier Semestern eine Zwischenprüfung, früher offiziell „Physikum“ genannt, heute inoffiziell auch noch so, die sich in einen mündlichen und einen schriftlichen Teil gliedert. Der mündliche Teil ist in Hamburg vor dem schriftlichen – und sah so aus, dass ich, zusammen mit noch zwei Kommilitonen über 210 Minuten geprüft wurde. Jeder ist etwa eine Stunde… Weiterlesen »Physikum – mündliche Prüfung

Schweden, Zinsen, Eigentum

Heute, am 30. Februar … siehste, wenn ich meinen Eintrag so beginne, sind gleich alle Leserinnen und Leser hellwach. Nee, ich habe nichts geraucht, alle Pillen richtig dosiert und auch nicht zu tief in das Kapitel „kaufmännische Zinsrechnung“ geschaut, das, laut einem unserer Profs, tatsächlich in meiner in den nächsten Wochen anstehenden Zwischenprüfung abgefragt werden könnte. Kleiner Einschub: Wofür muss eine Ärztin kaufmännische Zinsrechnung können? Ganz einfach. Wenn ich frühestens Ende 2018 mit meinem Medizinstudium fertig sein sollte, verdienen Hausärzte, sofern die aktuelle Entwicklung so weiter geht, nur noch so wenig, dass sie für die Berechnung ihres Überlebenskredits keine Arzthelferin… Weiterlesen »Schweden, Zinsen, Eigentum

Frohes Neues Jahr

Ich bin … … wieder im Lande. Es ist alles noch dran, ich habe keine Krankheiten eingeschleppt und der Sand hinter den Ohren ist auch bereits abgeduscht. Wir haben den Urlaub ohne große Einschläge überstanden, niemand ist ertrunken und keiner wurde verhaftet. An den letzten Tagen hatten wir wunderbaren Sonnenschein bei 24 bis 26 Grad, das Meer war mit 23 Grad verhältnismäßig kühl geblieben. Alle hatten sich lieb, es war sehr schön – aber nun freue ich mich auch, wieder zu Hause zu sein. Auf Dauer wäre so ein relaxtes Leben nichts für mich. Nein, öffentliche Fotos gibt es keine.… Weiterlesen »Frohes Neues Jahr

Der Pfeil ist geil

Es ist vorbei. Marie und ich haben gestern unser vorbereitendes Praktikum für das nächste Semester geschafft. Alles bestens. Die Professorin war sehr zufrieden mit uns, was will man mehr? Auf dem Weg nach Hause fuhren wir mit der S-Bahn. „Verehrte Fahrgäste, dieser Zug hält wegen eines Polizei-Einsatzes nicht am Bahnhof Sternschanze.“ – Nanu? Ach ja, die City wurde ja zum Gefahrengebiet erklärt, weil ein paar Demos angemeldet waren und einige Teilnehmer zu Gewalt aufgerufen haben sollen. Nachdem wir wohlbehalten zu Hause angekommen sind, spricht man in den Nachrichten von den schwersten Ausschreitungen seit Jahren. Immer wieder hauen sich Menschen in… Weiterlesen »Der Pfeil ist geil

Punktion und Schubkarre

Manche Menschen stechen Eier an, damit sie nicht platzen. Hühnereier, wohl gemerkt. Manche sagen: Das ist alles Humbug, die platzen genauso häufig und genauso selten, wenn man sie nicht anpiekst. So ähnlich auseinander gehen die Meinungen zum Blutabnehmen: An einigen Unis benötigt der Nachwuchs einen Punktionsschein, bevor er in Eigenregie Blut abnehmen darf, bei anderen offenbar nicht. Eine einheitliche Regelung gebe es nicht, meinte unser Proff; ich habe es nicht recherchiert, sondern mir sagen lassen, dass es in Hamburg Usus ist, dass jede Studentin und jeder Student spätestens im ersten Praxissemester eine (ärztliche) Bescheinigung vorlegen muss, dass sie oder er… Weiterlesen »Punktion und Schubkarre

Entspannter Praktikumstag

Der vierte Praktikumstag verlief ohne größere Zwischenfälle, was doch auch mal schön ist. Einzig aus der Reihe tanzte, Achtung Ekelalarm, ein Mann Mitte 20, der mit dem Rettungswagen eingeliefert wurde, völlig zugedröhnt und stark alkoholisiert. Der stank so pervers, dass es einem die Tränen in die Augen trieb. Dieser Mann hatte seine Bundeswehr-Cargohose und seine rote Daunenjacke vermutlich in den letzten 96 Stunden nicht ausgezogen. Weder zum Schlafen, noch … richtig, zum Pinkeln und Kacken auch nicht. Die Ärztin, die ihn untersuchen musste (wir mussten zum Glück nur zuschauen), meinte hinterher zu uns: „Bei der Ananmese braucht man nicht zu… Weiterlesen »Entspannter Praktikumstag

Nicht schwul

Mit dem Auto zur Uni zu fahren, ist selbst dann keine gute Idee, wenn man einen blauen Parkausweis hat. Wenn es aber wie aus Eimern schüttet und ich etwas vortragen soll, ich also nicht unbedingt entweder pitschnass oder mit tropfender Regenkleidung im Gepäck dort ankommen will, mache ich schon mal eine Ausnahme. Oder besser: Marie macht eine Ausnahme. Sie war aus den gleichen Gründen mit dem Auto zu mir gekommen. Wir wollten noch etwas vorbereiten, anschließend gemeinsam zur Uni aufbrechen. Obwohl ich selbst gerne Auto fahre, bin ich auch mal ganz froh, wenn ich nicht selbst lenken muss. Vor allem… Weiterlesen »Nicht schwul

Komischer Messwert

Der zweite Praktikumstag ist vorbei. Er war deutlich spannender als der erste. Und deutlich emotionaler. Oder, um es anders zu beschreiben: Dieses Mal waren nicht mehr alle Kollegen nett zu uns. Wir mussten unsere erste Duftmarke setzen und entsprechend gibt schon den ersten Kollegen, der uns hasst. Beim Frühstück sollte man das übrigens nicht lesen, es wird super-eklig. Und etwas Zeit braucht man auch. Wir sollten auf einer gastroenterologischen (also Magen-Darm-Krankheiten) Station mit der Stationsärztin mitlaufen und darüber hinaus nach Möglichkeit bei allen Notfällen, die von der zentralen Notaufnahme in die am Wochenende nur für Notfälle geöffnete Ambulanz einzeln herübergeschickt… Weiterlesen »Komischer Messwert

Erster Praktikumstag

Die Patientinnen und Patienten, die gestern in die internistische Notaufnahme eines großen Hamburger Krankenhauses kamen, mussten einiges über sich ergehen lassen. Nicht jene, die gleich in den Schockraum kamen, damit hatten wir nichts zu tun. Aber durch die Behandlungsräume, wo diejenigen waren, die nicht aus dem letzten Loch pfiffen, rollten zwei eifrige Rollifahrerinnen und wollten was lernen. Marie und mich gab es nur im Doppelpack: Immer abwechselnd stand eine von uns daneben und schaute zu, die andere musste die Patientinnen und Patienten aufrufen, sie in den Behandlungsraum begleiten, das akute Problem erfragen, zusammen mit einer Schwester je nach Problem Blutdruck,… Weiterlesen »Erster Praktikumstag