Allgemein

VerkĂĽrztes Sofa

Im Moment ist wieder so eine Phase, aus der ich gerne schnellstens wieder herauskommen wĂĽrde. Marie, ihre Eltern und ich waren vorhin auf dem Weg zu dem Wochenendhaus an der Ostsee, das sich Maries Eltern vor einigen Monaten gekauft haben. Maries Mutter hat ein Klappsofa organisiert, das jemand fĂĽr zwanzig Euro weggeben wollte, nachdem er sich zu Hause neu eingerichtet hat. Es war tadellos in Ordnung. Maries Eltern hatten es zusammen mit der ehemaligen Besitzerin auf einen Anhänger geladen, gut verzurrt, die Plane des Anhängers geschlossen. Maries Papa meinte, er wäre im Moment nur gerne Beifahrer, daher fuhr Maries Mama… Weiterlesen »VerkĂĽrztes Sofa

Mitten im Chaos

Ich bin mal wieder mittendrin. Nicht nur in der Woche, sondern auch im Chaos. Meine Famulatur, also eine Art Praktikum im Rahmen des Studiums, läuft so gar nicht rund. Ich habe, ehrlich gesagt, ein wenig das GefĂĽhl, dass ich hier gerade viel Zeit verschwendet habe. Am Dienstag sollte ich morgens an den ZimmertĂĽren der Patienten klopfen und die Leute einzeln zum Stationszimmer begleiten, damit ihnen dort der Blutdruck und das Körpergewicht gemessen werden können. Ich kam mir reichlich doof dabei vor, Menschen zu eskortieren, die den Weg auch alleine finden wĂĽrden. Nur das war meine Aufgabe, Blutdruck oder Gewicht messen… Weiterlesen »Mitten im Chaos

Psychobunker

Der erste Tag meiner Psycho-Famulatur ist rum. „Psycho“ deshalb, weil ich gelernt habe, dass die Patientinnen und Patienten ihre Klinik „Der Psychobunker“ nennen, in dem sie, behĂĽtet vor äuĂźeren EinflĂĽssen, selbständig an ihren Ă„uĂźerlichkeiten experimentieren, und so mehr Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein gewinnen. „Ich habe mich entschieden, einmal bis zu 85% auszurasten, um dem Franz, dem Peter und dem GĂĽnther zu zeigen, dass auch in mir GefĂĽhle sind. Die letzten 15% habe ich mir fĂĽr die letzten drei Wochen meiner Reha aufgespart. Jede Woche fĂĽnf Prozent mehr. Es war ein gutes GefĂĽhl, eine Ecke meines Panzers hat …“ – „Sich gelöst?“… Weiterlesen »Psychobunker

Kein ReisebĂĽro

Und wieder ein Semester ĂĽberstanden. Na gut, noch nicht ganz. Aber dessen Vorlesungen. Ab Oktober folgt das achte, bis dahin muss ich noch zwei sehr umfangreiche Hausarbeiten fertigstellen und einen weiteren Monat Famulatur ableisten. Dieses Mal in einer psychosomatischen Rehaklinik der Deutschen Rentenversicherung. Patienten sind dort ĂĽberwiegend Menschen mit Ess-Störungen, Burn-Outs, Neurosen, … Ich bin sehr gespannt. Warum gerade das? Weil ich denke, dass mir der Kontakt zu psychosomatischen Krankheiten mehr Sicherheit gibt, wenn es darum geht, Patienten und ihre Symptome richtig zu verstehen. Nein, keine Angst, ich gehöre nicht zu den Menschen, die glauben, dass alle körperlichen Symptome, fĂĽr… Weiterlesen »Kein ReisebĂĽro

Wellen, Wellen, Wellen

An der Ostsee. Wo sollten wir sonst gerade sein? Das Wetter ist toll und wir haben es tatsächlich hinbekommen, uns mit Cathleen und Lisa mal wieder zu treffen, um gemeinsam ein StĂĽndchen das „Open Water“ zu kraulen. Trotz warmer Luft und relativ warmen Wasser im Schwimm-Neo, und das war auch gut so. Der Wind war kalt, kälter als das Wasser, er wehte anfangs mit Stärke 4, frischte während unserer Stunde auf 5, in Böen 6 bis 7, auf. Wir waren nicht die einzigen Schwimmer, aber es waren nur Schwimmer und keine Planschenden im Wasser. Gerade dort, wo das Wasser flach… Weiterlesen »Wellen, Wellen, Wellen

Das siebte Gyrosbaguette

Sieben Jahre ist es her. Und vieles hat sich seitdem verändert. Vor allem im letzten, dem siebten Jahr. Man sagt ja immer, das siebte Jahr ist verflixt. Möglicherweise stimmt dieser Aberglaube, der sich sonst ja eher auf Partnerschaften und Ehen bezieht. Obwohl ich sagen muss, dass ich mit meinem Leben aktuell sehr zufrieden – und glĂĽcklich bin. Ich war, zum ersten Mal, nicht dort, wo ich sonst regelmäßig anlässlich meines Jahrestages war. Ich habe mir dieses Jahr zwar auch ein Gyrosbaguette gekauft, aber nicht dort, wo ich es sonst kaufe. Doch, es gibt den griechischen Imbiss noch. Aber: Es gibt… Weiterlesen »Das siebte Gyrosbaguette

Hupen und Spastiliene

Mein Idiotenmagnet, der ja hin und wieder alle Kuriositäten magisch anzieht, ist ja nicht immer aktiv. Es gibt Phasen, in denen bin ich fast schon traurig, weil ich denke, ich könnte ihn verloren haben. Nach der Sache mit dem Schwanz-Milan wusste ich aber: Es gibt ihn noch. Heute bin ich auf dem Weg zu einem Geldautomaten und werde prompt erinnert. Weniger von einem Schild, das sich wohl hauptsächlich an Vögel richten dĂĽrfte. Sondern mehr von einem jungen Paar, das vor der Bank mit mir ins Gespräch kam. Neben uns war eine Bushaltestelle, ein Bus stand dort, und während die Leute… Weiterlesen »Hupen und Spastiliene

Ein Fernglas und ein Milan

Das Wetter ist schön und so sind wir am Wochenende … genau, an der Ostsee. Marie, ihre Mama, ihr Papa und ich wĂĽhlen im Garten. Immerhin ist es trocken, so dass ich mich nur wie ein kleines Schlamm-Monster fĂĽhle. Während die Frauen sich um Blumen und Beete kĂĽmmern (wo kommt so schnell so viel Unkraut her?), baut Maries Papa mit ein paar Freunden eine Holzterrasse. Es hat sich noch niemand in den Finger gesägt und es nimmt schon tolle Formen an. Wenn ich darĂĽber nachdenke, dass vor drei Monaten im Bad nur ein paar Rohre aus der Wand guckten und… Weiterlesen »Ein Fernglas und ein Milan

Haus an der Ostsee

Als eine der besten Altersvorsorgemöglichkeiten gilt ja bekanntlich Wohneigentum. Nun denke ich aktuell gerade nicht an meine eigene Altersvorsorge, aber Maries Eltern denken an ihre. Eigentlich zweitrangig, denn inzwischen mĂĽssen sie, wenn Marie nicht mehr zu Hause wohnt, zu viele Steuern zahlen, so dass es noch einen anderen Grund gab, sich mal umfassend beraten zu lassen. Um es kurz zu machen: Sie haben im April ein Ferienhaus gekauft, das sie noch bis zur Rente abbezahlen wollen. In Schleswig-Holstein, fĂĽnf Kilometer von der OstseekĂĽste entfernt. Dort hatte jemand in den 1970er-Jahren seine Landwirtschaft aufgegeben und seinen Bauernhof dem Erdboden gleich gemacht,… Weiterlesen »Haus an der Ostsee

MĂĽcken

Wann kommt im Norden eigentlich der Sommer? Ich möchte mich gerne an den Strand legen. Nicht, weil ich noch mehr Bräune brauche. Sondern weil ich gerne vom Seewind gestreichelt werde, während mir die Sonne den Körper wärmt. Hin und wieder mal in die Ostsee zu hĂĽpfen und mich von sanften Wellen hin und her schaukeln zu lassen, ist ganz nach meinem Geschmack. Aber nein, irgendwer hat was falsch verstanden, denn wir hatten zwar 30 Grad, aber 15 davon am Samstag und die anderen 15 am Sonntag. Maries Eltern waren kurz davor, ihre Sauna wieder einzuschalten. Philipp und ich waren stattdessen… Weiterlesen »MĂĽcken