Allgemein

Wie gewonnen, so zerronnen

Zehn Euro war der Gutschein wert, den Maries Vater kĂĽrzlich im Baumarkt gewonnen hatte. Diese zehn Euro waren schnell verdientes Geld. Wie wertvoll zehn Euro sein können, bekam ich heute vor Augen gefĂĽhrt, als ich im Supermarkt an der Kasse stand. Ein junger Mann stand vor mir, er war etwa fĂĽnf Jahre älter als ich. Er hatte Brot, Salami, mehrere billige TiefkĂĽhlpizzen Margarita, Mehl, Eier und Milch auf dem Laufband. Alles zusammen sollte knapp zehn Euro kosten. Als die Kassiererin den Preis nannte, griff er sich theatralisch in alle möglichen Taschen. Mir war sofort klar, dass da was nicht stimmte.… Weiterlesen »Wie gewonnen, so zerronnen

Rapunzelschmetterlinge

Auf öffentlichen StraĂźen sehe ich bisweilen jede Menge Spinner. Welche, die ohne FĂĽhrerschein fahren und falsch abbiegen, aber auch welche, die in Bäumen sitzen und wie Rapunzel im geeigneten Moment ihr Haare herunterfallen lassen. Vor den Rapunzelschmetterlingen wird in Niedersachsen (unter anderem) neuerdings gewarnt. Und ich muss gestehen, die Folgen, die so ein Kontakt mit den Haaren dieses Falters machen kann, sind schon beeindruckend. Ich selbst habe es zwar noch nicht live miterleben mĂĽssen, aber wir bekamen gerade ein Video gezeigt, welche zum Teil doch heftigen Symptome auftreten, wenn jemand allergisch auf diesen aus meiner persönlichen Sicht eher hässlichen Schmetterling… Weiterlesen »Rapunzelschmetterlinge

Partymeile

Beim Training ist es ganz normal: Weite Klamotten bleiben in den Rädern oder Speichen hängen, Wasser auf der StraĂźe durchnässt schlabberige Ă„rmel – eng und synthetisch sind hier die beiden Zauberwörter. Was fĂĽr das Training gilt, gilt fĂĽr meinen Alltag aber eher nicht. Es sei denn, wie schon mit dem letzten Beitrag eingeleitet, Mann steht drauf. Und was tut rollende Frau nicht alles fĂĽr rolligen stehenden Mann… Es mag verwirren, dass mich eine Fahrt im Rollstuhl ĂĽber Hamburgs Reeperbahn weniger beeindruckt als selbige in schwarzen Wetlook-Leggings, engem Top, dezent geschminktem Gesicht und offenen Haaren. Ich hatte das GefĂĽhl, sämtliche Blicke… Weiterlesen »Partymeile

Jeder bewegt die FĂĽĂźe

Am letzten Samstag war ich mit Marie und ihren Eltern unterwegs. Wir wollten abends grillen und brauchten Grillkohle. Ein Baumarkt lag auf der Strecke. Maries Vater hielt an. Vor dem Eingang des Baumarktes war ein Stand aufgebaut, daneben ein GlĂĽcksrad und eine Musikanlage. Zwei Frauen in HasenkostĂĽm laberten irgendwas von einem Jubiläum und irgendwie waren sie so ziemlich alleine. Ich befĂĽrchtete schon, dass sie uns gleich ansprechen und zum GlĂĽcksrad-Drehen auffordern wĂĽrden. Aber es kam viel schlimmer. Die Musikanlage startete in Disko-Lautstärke und es wurde gesungen. Ich versuchte, den englischen Text ins Deutsche zu ĂĽbersetzen. „Schwenkt ĂĽberall eure Hände in… Weiterlesen »Jeder bewegt die FĂĽĂźe

Darmspiegelung

Ich habe meine erste Darmspiegelung hinter mir! Ă„hm, ja, nicht als Patientin. Sondern ich war diejenige, welche das Endoskop fĂĽhren durfte. Nach endlosen Erklärungen und etlichen TrockenĂĽbungen an einem Trainingsmodell sowie jeder Menge ständig wiederholter Belehrungen, die ich inzwischen auch nachts um drei aufsagen kann, wenn mich dafĂĽr jemand aus dem Tiefschlaf wecken sollte (nie das Endoskop bewegen, wenn man nichts sieht etc.), sollte ich selbst dran. Die Professorin fand, ich sei ĂĽberreif fĂĽr diesen Schritt. „Es wird Leute geben, die bis zu ihrer Facharztausbildung damit warten mĂĽssen, aber es gibt eben auch Leute wie Sie. Es ist gut, wenn… Weiterlesen »Darmspiegelung

Wetlook-Shopping

Ist es eigentlich normal, dass Männer auf enge Hosen stehen? Jetzt mal ganz im Ernst. Eine Kommilitonin von mir erzählte mir kĂĽrzlich, ihr Schatzi fände es toll, wenn sie in Strumpfhosen im Bett liege. Nach Möglichkeit noch verbunden mit der Legende, dass sie sich die Dinger nicht extra seinetwegen angezogen habe, sondern sie sowieso getragen hat. Wobei Feinstrumpfhosen genauso faszinierend seien wie Woll- bzw. Strickstrumpfhosen… Ich selbst habe inzwischen ja einige Männer kennengelernt, die auf hautenge Leggings, knackige Sportkleidung oder sogar NeoprenanzĂĽge stehen. Also nicht selbst tragen (oder?), sondern bei einer Frau anschauen. Oder vielleicht sogar anfassen. Wollen. Manchmal auch… Weiterlesen »Wetlook-Shopping

Partikelfilter

Ich bin ja aktuell eher wieder mehr mit Bus und Bahn unterwegs. Wenn nicht gerade gestreikt wird und ich mich mal wieder frage, ob ich eine Bahncard 100 oder eine Arschcard 100 in der Tasche habe. Aber nein, ich meckere nicht. Die gegnerische Versicherung hat bereits einen Gutachter zu meinem Fahrzeug geschickt, der hat den Restwert auf 2.800 € geschätzt, mein Anwalt hat darum gebeten, anhand des Gutachtens abzurechnen und der Händler, der ausdrĂĽcklich mit „Unfahl-Fahrzeugen“ (!) handelt, möchte freiwillig 4.100 € zahlen. FĂĽr einen Haufen Schrott. Wobei sich ein Ausschlachten vermutlich sehr lohnt. Ich selbst versuche, mich mit dieser… Weiterlesen »Partikelfilter

Unpassende Diagnosen

Nachdem ich gestern noch bei meinem Praktikumsplatz angerufen habe, bin ich heute morgen mit Ă–ffis direkt hingefahren und habe mich vorgestellt. Zum GlĂĽck hat alles geklappt und ich darf im nächsten Semester in der Inneren Medizin ganz viel DĂĽnnpfiff lernen. Ăśber DĂĽnnpfiff, meinte ich. Und darĂĽber, warum die Behandlung einzelner Krankheiten nicht so klappt, wie sie eigentlich klappen mĂĽsste. Aktuell hat mich eine Professorin heiĂź gemacht fĂĽr ihren Forschungsansatz im Bereich der Soziologie. Ich möchte nicht zu viel darĂĽber verlieren, nur, dass es darum geht, herauszufinden, warum es Patienten gibt, die von Arzt zu Arzt rennen, bevor mal jemand eine… Weiterlesen »Unpassende Diagnosen

Einen an der Waffel

Der frĂĽhe Vogel fängt den Wurm. Das gilt an meiner momentanen Uni mehr als anderswo. Soll heiĂźen: Wer nicht am ersten Vorlesungstag persönlich zur rechten Zeit am rechten Ort ist, ärgert sich mitunter ein halbes Jahr ĂĽber langweilige oder stressige oder nervige Praktikumsplätze, bekommt seine Kurse nicht oder nicht bei seinen Lieblingsprofs oder so ähnlich. Man ist ja verwöhnt. Oder benötigt auch mal etwas barrierefreies. Entsprechend waren Marie und ich mehr als pĂĽnktlich aufgestanden und standen mehr als frĂĽh genug vor der richtigen TĂĽr. Weil ich wusste, dass ich gleich anschlieĂźend in ein Lehrkrankenhaus mĂĽsste, um mich dort persönlich vorzustellen,… Weiterlesen »Einen an der Waffel

Osterfeuer und Mond

  Nein, es war ĂĽbrigens nicht das Erste Mal. Mit Philipp schon, aber sonst nicht. Aufmerksame Blogleser wissen das auch. Und das nächste Mal wird sicherlich und hoffentlich nicht ganz so lange auf sich warten lassen. Philipp wollte mit zu Maries Eltern, Maries Eltern waren sehr locker drauf. Ihr Papa meinte zu mir: „Netter junger Kerl. Du hast Geschmack.“ – Und die Mama fand, ich hätte eine „gute Wahl getroffen“. Das Mittagessen war sehr lecker, anschlieĂźend haben wir uns gut unterhalten. Zum Abend machten die Eltern in einer Feuerschale ein kleines Osterfeuer. Einige befreundete Leute kamen, es wurde Gitarre gespielt… Weiterlesen »Osterfeuer und Mond