Abzocke

Schnee und Wind

„Habt ihr es warm? Habt ihr genug zu essen? Sind die neuen Nachbarn nett? Habt ihr euch schon eingelebt? Ist es nachts auch nicht zu laut?“ – Maries Oma konnte gar nicht schnell genug fragen. Marie antwortete: „Die Heizung funktioniert, zu essen haben wir zum GlĂĽck auch genug. Bisher sind die neuen Nachbarn nett, eingelebt haben wir uns noch nicht wirklich, aber das kommt noch – und nachts ist es so ruhig, dass man die Flöhe husten hört.“ – „Dann bin ich beruhigt und muss mir keine Sorgen machen.“ Muss sie nicht. Aktuell sind Semesterferien, aktuell sind wir im Norden,… Weiterlesen »Schnee und Wind

Hin und wieder Koma

Eigentlich fahre ich ja immer in der zweiten Klasse im Zug. Allerdings sind in manchen ICE-ZĂĽgen die Sitzplätze fĂĽr Menschen mit Behinderung am Ende des Wagen 9 lokalisiert. Wagen 9 ist eigentlich ein Erste-Klasse-Wagen. Da das Kleinkindabteil genau daneben liegt, relativiert sich die sonst bessere Ruhe der 1. Klasse oft sofort wieder, aber die Sitze sind wenigstens etwas bequemer. Und man bekommt Tageszeitungen angeboten. Manchmal. In diesem Fall stieg ein Reisender aus und fragte mich, ob ich seine Zeitung haben wollte. Ich bejahte und stolperte ĂĽber einen Artikel, der meine Augen größer werden lieĂź. In London soll ein inzwischen 47jähriger… Weiterlesen »Hin und wieder Koma

Häuslebauer

Ich hatte es bereits vor einigen Monaten angedeutet, inzwischen sind wir eindeutig ĂĽber die Planungsphase hinaus gekommen. Die toten Bäume sind weg, das Erdgeschoss steht, das erste Stockwerk ist auch bereits erkennbar. Zum Februar 2015 soll das Wohnhaus bezugsfertig sein. Vier barrierefreie Wohnungen fĂĽr eine oder zwei Personen (jeweils 60 m²) sind öffentlich gefördert und beginnen mit einer Kaltmiete von 342 €, zwei weitere ebenfalls barrierefreie Wohnungen im Erdgeschoss sind etwas größer und nicht öffentlich gefördert. Ich erzähle zur Zeit bewusst nur wenig, da ich nach wie vor Stress mit meiner Mutter befĂĽrchte. Dass sie heraus bekommt, wo das Objekt… Weiterlesen »Häuslebauer

Eine Chance fĂĽr ein Orga-Talent

Ich gehörte in diesem Jahr zwar nicht zum Orga-Team, da ich es zeitlich nicht geschafft hätte und ja auch in der Vorbereitungszeit nicht in Hamburg vor Ort war. Aber bevor ich bis Drei zählen konnte, hatte es mich wieder voll erwischt. Ich fuhr mit einem Kumpel (der allerdings gehörte zum Orga-Team, genauer gesagt hatte er den Hut auf) aus dem Sportverein zu einem Trainings-Camp im Schwimmen. Aus Hamburg und (näherer bis ferner) Umgebung sollten insgesamt 26 Sportlerinnen und Sportler kommen, einige davon zum ersten Mal. Marie und Cathleen waren auch dabei, allerdings reisten die beiden wegen vorheriger privater Termine getrennt… Weiterlesen »Eine Chance fĂĽr ein Orga-Talent

Nochmal WĂĽste

Es gibt zur Zeit bei mir nur zwei Themen, und trotzdem wird es nicht langweilig. Mir zumindest nicht. Gerade kam ich völlig dehydriert zurĂĽck aus der deutschen ServicewĂĽste, da muss ich schon wieder hinein. Oder vielleicht war ich auch nie wirklich drauĂźen? Erwarte ich eigentlich zu viel, wenn ich erwarte, dass ein Autohaus mich bezĂĽglich meiner Bestellung eines Neuwagens auf dem Stand der Dinge hält? Ende Januar sollte das Auto fertig umgebaut bei denen auf dem Hof stehen, inzwischen haben wir April und das Ding ist noch nicht mal in der werkseigenen so genannten „After-Sales-Werkstatt“, in der der behindertengerechte Umbau… Weiterlesen »Nochmal WĂĽste

Service und andere Krankheiten

Dokumentationen im Fernsehen gucke ich eher selten. Das liegt hauptsächlich an meinen Fernsehgewohnheiten: Eher sehr selten, und wenn, dann meistens abends, vom Bett aus, kurz vor dem Einschlafen. da möchte ich dann meistens mich nicht mehr groĂźartig konzentrieren und ĂĽber -meistens verdächtig mundgerecht präsentierte- Fakten und Beobachtungen nachdenken. KĂĽrzlich blieb ich aber dennoch an einer Dokumentation ĂĽber eine Verlagerung der Umsätze vom Einzel- zum Versandhandel hängen. Immer mehr Leute bestellen online und lassen sich die Ware nach Hause liefern. Verschiedene GrĂĽnde und Motivationen wurden genannt, und ich hatte den Eindruck, die Reportage war bei der Bewertung dieser GrĂĽnde und Motivationen… Weiterlesen »Service und andere Krankheiten

Nicht so verwerflich

Dass es nicht leicht ist, das Auto einer Rollstuhlfahrerin anzuhalten, weiĂź ich ja inzwischen. Solange die Rollstuhlfahrerin trotzdem ihre gerechte Strafe bekommt (und die Verwarnung, bei der es bleiben sollte, wurde ja ausgesprochen, bevor man wusste, dass ich Rollstuhlfahrerin bin), ist das ja okay. Das GefĂĽhl. Menschlich. Wenn ich jetzt Geld bräuchte und, auf der Suche danach, die Hausbriefkästen in meiner Umgebung durchkämme, ist das schon einigermaĂźen dreist. Wenn mir dabei zufällig eine frische EC-Karte in die Hände fällt, ich danach auf die PIN warte, die einige Tage später bekanntlich kommt, sie ebenfalls aus dem Briefkasten friemel, mit Karte und… Weiterlesen »Nicht so verwerflich

Halligallicom

Mein Mobilfunkvertrag lief ab. Nach zurĂĽckgelegten 24 Monaten war ich mal wieder mittendrin im Mobilfunkbasar. Ohne es wirklich zu wollen wurde ich bombadiert mit allen möglichen Dingen, die nur sehr wenig zusätzlich kosten und nur sehr wenig zusätzlich nĂĽtzen. Aber die ich unbedingt bräuchte! Und die neuen Handys können auch alle sehr viel meh als die alten! Ich hatte mir vor einem Jahr ein Smartphone neu gekauft. Bar vor Ort bezahlt, nachdem das vorherige, auch bar bezahlt, seinen Geist aufgegeben hatte. „Das will ich, kein anderes, hier ist das Geld, wo is mein Handy, danke, bitte, tschĂĽss.“ Ich passe nicht… Weiterlesen »Halligallicom

Noch Mehr Lutscher

Argh! Jetzt hat es mich doch auch noch erwischt. Wie war das mit den Lutschern? Ich habe am letzten Freitag getankt und die Tankrechnung ĂĽber rund 70 Euro mit meiner Kreditkarte bezahlt. Heute nun habe ich erneut eine Rechnung mit der Karte bezahlen wollen, hatte den Kugelschreiber schon in der Hand, als das Gerät sagte: „Karte ungĂĽltig.“ Die Filiale meiner Bank lag auf dem Weg, die freundliche Kundenberaterin war sehr erstaunt: Die Gesellschaft, die im Auftrag meiner Bank die Karten ausgibt, hatte mein Kartendoppel gesperrt, weil eine der beiden Karten mehrmals von einer auf irgendeinem Index stehenden Firma mit einem… Weiterlesen »Noch Mehr Lutscher

Lutscherpost

Schon mehrmals habe ich ĂĽber das Bloggerprojekt berichtet, dem Versuch, möglichst viele Bloggerinnen und Blogger zu finden, die von einer Behinderung oder einer chronischen Krankheit betroffen sind (oder im engeren Freundeskreis oder in der Familie oder Partnerschaft etc. regelmäßig mit dem Thema „Behinderung“ konfrontiert sind). Dabei geht es nicht darum, dass nun zwingend ĂĽber diese Behinderung gebloggt wird. Es geht vielmehr darum, sich gegenseitig zu unterstĂĽtzen, voneinander zu profitieren und vor allem auch andere Menschen mit Behinderung zum Bloggen zu bewegen, auch nicht zwingend ĂĽber ihre Behinderung – aber ich finde es eben sehr wichtig, dass man sich nicht ein-igelt… Weiterlesen »Lutscherpost