Abzocke

Versuch macht kluch

Vor rund einem halben Jahr habe ich von Cathleen und ihrer Arie mit dem Unternehmen berichtet, das sie bis einschlieĂźlich April mit Pampers beliefert hat. Ihre Krankenkasse, bei der sie ĂĽber die Mutter familienversichert ist, stellt die Versorgung mit „saugenden Hilfsmitteln zur Kontinenzförderung“ im Raum Schleswig-Holstein und Hamburg ĂĽber ein Unternehmen sicher, das fĂĽr alle Mitglieder die Aufträge bekommt. Rechtmäßig ist das seit einiger Zeit: Die Krankenkasse darf bestimmte Leistungen aus WettbewerbsgrĂĽnden gezielt an ein Unternehmen delegieren. Bis April hat Cathleen ein vernĂĽnftiges Markenprodukt aus dem unteren Preissegment in ausreichender Menge ĂĽber dieses Unternehmen, das vorher schon Ausschreibungsgewinner bei der… Weiterlesen »Versuch macht kluch

Zu viel Frischluft

Mehrmals bin ich ja nun schon bei Freunden zu Besuch gewesen, die in einem von der örtlichen Presse als „Pfuschbau“ betitelten Mehrgenerationenhaus wohnen. Jenes barrierefreie Wohnhaus mit insgesamt 28 Wohneinheiten im Hamburger Stadtteil Bergedorf kommt nicht aus den Schlagzeilen heraus. Neenee, nicht meine Schlagzeilen – schon die der Tageszeitung. Zuletzt hatte ich im März in meinem Textbeitrag „Licht aus, TĂĽr zu“ darĂĽber geschrieben. Heute nun bekam ich Besuch von einer Freundin im Rollstuhl, die in diesem Mehrgenerationenhaus wohnt – und wäre es nicht so traurig, könnte man fast schon darĂĽber lachen, dass es schon wieder ein neues Kapitel zum Haareraufen… Weiterlesen »Zu viel Frischluft

Alles Bagaluten

Nachdem Cathleen Ende März eine Information von ihrer Krankenkasse bekommen hat, dass sie ab 1. Mai neue Verträge ĂĽber die Versorgung mit Verbrauchs-Hilfsmitteln mit einem Lieferanten fĂĽr alle Versicherten verbindlich abgeschlossen hat, kam heute von eben diesem auch noch ein „Informationsschreiben“ – Frank sagte dazu nur: „Das sind alles Bagaluten.“ Ich ĂĽbersetze einzelne Passagen des Textes mal von amtsdeutsch nach stinkesöcksisch: „Wir werden auch weiterhin Ihre Inkontinenzversorgung fortfĂĽhren“ – Du hast keine Chance, dich dagegen zu wehren. „Wir werden alles dafĂĽr tun, dass Sie auch weiterhin mit uns zufrieden sind.“ – Wir haben einen ScheiĂźjob angenommen, in dem wir nur… Weiterlesen »Alles Bagaluten

Plötzlich so anders

Warum liest sich mein groĂźartiger Blog plötzlich so anders? Warum schildere ich die Herausforderungen des Alltags nicht mehr so positiv wie frĂĽher? Warum reagiere ich, warum reagieren meine Freunde teilweise so krass und asozial auf Hilfsangebote? Warum gehe ich so respektlos und herabwĂĽrdigend mit meiner Umwelt, insbesondere mit Tieren um? Warum bin ich in den letzten drei Jahren so selbstherrlich geworden? WorĂĽber kann ich ĂĽberhaupt noch offen und frei schreiben, wenn so viele Leute aus meinem täglichen Umgang hier mitlesen? Schreibe ich jetzt, nur wegen einigen wenigen Fetischisten, nicht mehr offen ĂĽber meine Behinderung mit allen ihren Facetten? Das sind… Weiterlesen »Plötzlich so anders

Licht aus, TĂĽr zu

Ich hatte bereits mehrmals darĂĽber geschrieben: Ăśber eine Wohnanlage fĂĽr behinderte Menschen und Senioren, die im Hamburger Stadtteil Bergedorf gebaut wurde. Vier Leute, die ich aus meinem Sportverein kenne, sind dort eingezogen, zwei Wochen später brannte es in dem Haus und ein Drittel der Bewohner musste ins Krankenhaus, unter anderem, weil diverse Auflagen nicht eingehalten worden seien, so die örtliche Presse. Wie so etwas passieren konnte? Das Gebäude wurde im vereinfachten Verfahren genehmigt, da werden so unwichtige Dinge wie der Brandschutz nur anhand von Zeichnungen ĂĽberprĂĽft, fĂĽr alles weitere ist der Bauherr verantwortlich. Und warum dem Experten der Stelle, die… Weiterlesen »Licht aus, TĂĽr zu

Schwarze Schafe

Das Gutachten ĂĽber Marias Pflegebedarf ist derzeit beim Gutachter. Der Gutachter begutachtet also das Gutachten und hat eine weitere Gutachterin, dieses Mal eine Sozialarbeiterin, mit der Abgabe eines (weiteren) Gutachtens beauftragt. Der Gutachter möchte also mithilfe verschiedener Gutachten zu einer Art Obergutachten kommen, in der er abschlieĂźend (?) eine eigene Empfehlung abgibt. Die Begutachtung fand gestern statt, Maria bat mich, erneut dabei zu sein. Die Sozialarbeiterin, schätzungsweise um die 50, war nett und hat sich insgesamt ĂĽber zwei Stunden lang mit Maria beschäftigt. Geschätzte 100 Fragen hat sie ihr gestellt und wollte alles ganz genau wissen. Am Ende sagte sie,… Weiterlesen »Schwarze Schafe

Nicht angekommen

Dass die Hannoveraner nicht die Helden sind, wenn es um die Organisation eines Trainingslagers geht, weiĂź ich spätestens seit dieser Aktion. Dass andere niedersächsische Vereine es jedoch auch nicht schaffen, legt die Vermutung nahe, dass es sich um ein landesweites Problem handeln könnte *stänker*. Eigentlich könnte ich jetzt zum nächsten Thema ĂĽberleiten, denn ĂĽber das Trainingslager ist eigentlich schon alles gesagt… … aber ich bin gerade etwas verliebt in meinen plastischen Erzählstil. Daher fang ich damit an, dass wir mit dem ICE hingefahren sind und Simone, Cathleen und ich zunächst im Hauptbahnhof von der freundlichen Mitarbeiterin des Service-Points, zu der… Weiterlesen »Nicht angekommen

Einer dieser Tage

Heute war wieder einer dieser Tage, den man am besten ganz und gar vom Kalender streicht. Zumindest von meinem Kalender. Heute morgen fuhr ich zur Schule, mit meinem Viano. Als erstes wunderte ich mich ĂĽber eine Kontrollleuchte, die mir anzeigte, dass vorne rechts der Scheinwerfer nicht funktionierte. Also fuhr ich in der Freistunde schnell zur Vertragswerkstatt. Gleich wechseln? Nö, geht nicht, zu viel zu tun. Und Garantie ist das auch nicht, das unterliegt dem natĂĽrlichen VerschleiĂź. Ey hallo? Die Funzel ist noch nicht mal ein halbes Jahr alt. Also fuhr ich mit der Bahn zurĂĽck zur Schule. Auf dem Bahnhof… Weiterlesen »Einer dieser Tage

Zu viel Energie

Wenn man in Hamburg in eine Mietwohnung einzieht und keinen Stromversorger wählt, kommt mit Entnahme von Strom aus der Steckdose automatisch ein Vertrag ĂĽber eine Grundversorgung mit einem ehemals städtischen Energieversorger zustande. Da wir mit der Organisation der WG erstmal andere Sorgen hatten, als uns um einen vernĂĽnftigen Stromversorger zu kĂĽmmern, lieĂźen wir das fĂĽr einige Wochen zu. Bis auf den etwas erhöhten Preis ist das auch kein Problem, da der Vertrag jeweils zum Monatsende gekĂĽndigt werden kann. Irgendwann stellten wir dann fest, dass derselbe Versorger einen attraktiven anderen Tarif hat, der einerseits nur minimal Atomstrom, dafĂĽr mehr umweltfreundliche Energien… Weiterlesen »Zu viel Energie

Keine Sozialeinrichtung

Von einer anderen Rollifahrerin hatten wir den Tipp bekommen, zum Schwimmen und Saunen eine etwa 60 Kilometer entfernte Therme zu besuchen. Sie sei fĂĽr Rollstuhlfahrer optimal, vom Preis okay, die lange Anfahrt wĂĽrde sich lohnen. Da ich im Winter inzwischen gerne mit einigen Leuten in die Sauna gehe, wollte ich es ausprobieren. Sofie und Jana wollten auch mit. Also sind wir heute am späten Vormittag aufgebrochen. Die StraĂźen waren frei, wir haben es sofort gefunden, und tatsächlich: FĂĽnf Rolliparkplätze direkt vor dem Eingang. Besser konnte es kaum sein. Zwei waren noch frei, drei allerdings von Leuten ohne Ausweis belegt. Ich… Weiterlesen »Keine Sozialeinrichtung